Bei Tencent (WKN: A1138D / ISIN: KYG875721634) zeigten die Zahlen zum abgelaufenen Quartal, dass die Erholung Fahrt aufnimmt, allerdings noch nicht ganz so schnell, wie es Börsianer erwartet hatten. In dieser Hinsicht scheint noch Luft nach oben vorhanden zu sein.
Chinas Wirtschaft kommt nur langsam in Schwung
Börsianer hatten zum Ende des vergangenen Jahres große Hoffnung in China gesetzt. Endlich hatte Peking die rigorosen COVID-19-Beschränkungen aufgehoben. Auf diese Weise sollte unter anderem der Konsum angekurbelt werden. Allerdings fiel die Erholung der chinesischen Wirtschaft zuletzt enttäuschend aus. Auch ein Grund, warum die Konsumenten versuchen zu sparen. Die Zentralbank versuchte zuletzt gegenzusteuern.
Marktteilnehmern gingen die bisherigen Bemühungen allerdings nicht weit genug. Entsprechend mussten sie auch mit einigen weiteren enttäuschenden Konjunkturdaten aus China leben. Die Juli-Einzelhandelsumsätze verbesserten sich im Vorjahresvergleich lediglich um 2,5 Prozent. Hier wurde von Analysten im Schnitt ein Wert von 4,5 Prozent erwartet. Die langsame Erholung der chinesischen Wirtschaft zeigte sich zuletzt auch in den Quartalsergebnissen von Tencent.
Börsianer hätten sich bei Tencent ein schnelleres Tempo gewünscht
Im zweiten Quartal (Ende Juni) lagen die konzernweiten Umsatzerlöse bei 149,2 Mrd. Yuan (umgerechnet 19,4 Mrd. Euro). Im Vorjahresvergleich bedeutete dies einen Anstieg um 11 Prozent.
Allerdings hatten Analysten im Schnitt einen Zuwachs auf 151,7 Mrd. Yuan erwartet. Der den Anteilseignern zurechenbare Gewinn konnte im weiten Quartal um 41 Prozent auf 26,2 Mrd. Yuan und damit so stark wie seit 2021 nicht mehr gesteigert werden, lag aber trotzdem unterhalb der Konsensschätzungen.
Diese lagen zuvor bei 33,4 Mrd. Yuan. Neben der Erholung in einigen Geschäftsbereichen sieht Tencent auch die ersten Erfolge der jüngsten Kostensenkungsmaßnahmen, allerdings scheint diese Erholung noch nicht so schnell vonstatten zu gehen, wie es Marktteilnehmer gewünscht hatten.
Fortschritte in wichtigen Bereichen bei Tencent
Trotz des etwas enttäuschenden Tempos konnte Tencent auf Erfolge verweisen. Die jüngsten Einsparungen, zum Beispiel beim Zurückfahren nicht zum Kerngeschäft gehörender Aktivitäten oder der Marketingausgaben, zeigen Wirkung.
Zudem kann das Unternehmen, zu dem der beliebte chinesische Kurznachrichtendienst WeChat gehört, auf einer Erholung in wichtigen Feldern wie der Cloud oder dem Gaming-Bereich verweisen. In der Quartalsmitteilung hieß es, dass man nicht nur die Umsätze steigern konnte, sondern sich gleichzeitig stärker „höherwertigen“ Umsatzströmen mit besseren Margen widmen konnte.
Diese Umstellung in Kombination mit der im Vorjahr entwickelten Kostendisziplin habe zu einem Gewinnwachstum geführt, das über dem Umsatzwachstum gelegen habe. hervorzuheben ist das jüngste Wachstum bei den Werbeeinnahmen. Hierbei hilft auch die Einführung von Anwendungen rund um die Künstliche Intelligenz.
Mein Fazit
Zuletzt erreichten uns aus China keine allzu positiven Nachrichten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erholt sich nicht so schnell wie erhofft. Dies gilt auch von den E-Commerce-Riesen Tencent. Mittel- bis langfristig wird China jedoch an Bedeutung in der Weltwirtschaft gewinnen. Ähnliches gilt für die Unternehmen aus der zweitgrößten Volkswirtschaft gelten, insbesondere im Technologie-Bereich. Schließlich wird man diese in Peking angesichts des Wettbewerbs mit den USA besonders in den Vordergrund stellen.
Anleger, die nicht nur auf Tencent, sondern gleich auf mehrere chinesische Internetunternehmen setzen möchten, schauen sich zum Beispiel das Indexzertifikat (WKN: DA0AAZ / ISIN: DE000DA0AAZ1) auf den WANT Index an. Dieser setzt sich aus Weibo, Alibaba, Netease und Tencent zusammen.