Neben den anhaltend beunruhigenden Nachrichten vom chinesischen Immobilienmarkt oder der nur schwer in Tritt kommenden zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gilt der Anlegerblick der Fed. Das Protokoll der vergangenen Sitzung wurde gestern Abend veröffentlicht.
Was Anleger erfuhren, gefiel ihnen nicht wirklich. Entsprechend zeigten sich die US-Börsen gestern schwächer und kommen auch am heutigen Donnerstag kaum in Tritt. Auch der DAX setzt seine enttäuschende Performance der vergangenen Tage fort.

Dreht die Fed noch einmal an der Zinsschraube?
Der Dow Jones Industrial Average verliert am Donnerstagmittag 0,1 Prozent 34.737 Punkte hinzu. Auch beim S&P 500 liegt das Minus bei 0,1 Prozent. In diesem Fall auf 4.400 Zähler. Der NASDAQ Composite notiert 0,4 Prozent schwächer bei 13.416 Punkten.
Das Protokoll der Juli-Fed-Sitzung impliziert, dass die US-Währungshüter die Sorge tragen, dass sich die Inflation hartnäckig zeigen und weitere Leitzinserhöhungen notwendig machen könnte. Am Markt war man allerdings bereits davon ausgegangen, dass die US-Notenbank keine weiteren Leitzinsen mehr anheben würde. Damit wird die nächste Fed-Sitzung am 20. September umso spannender.
Der Blick nach Asien
In Asien hielt die Schwäche am Donnerstagmorgen weitgehend an. Der Nikkei 225 verlor 0,4 Prozent auf 31.626 Punkte. Es war der niedrigste Stand im japanischen Leitindex seit Juni. Der Hongkonger Hang Seng Index zeigte sich nahezu unverändert.
So steht´s um den DAX
Der DAX zeigte sich erneut schwächer. Das Minus lag am Abend bei 0,71 Prozent auf 15.676,90 Punkte. An der Indexspitze waren Munich Re, Eon und Covestro zu finden, während sich Deutsche Börse, Infineon und SAP in der Verliererliste befanden.
Auch hierzulande spielen die Zinssorgen eine wichtige Rolle. Aus Sicht der Helaba-Analysten sind die Kursrisiken kurzfristig nicht aus den Augen zu verlieren.
“So liegt der DAX nicht nur unterhalb der 21- und 55-Tagelinie, sondern auch unterhalb der 100-Tagelinie. Zudem stehen MACD, DMI und Stochastic auf Verkauf und der ADX hat begonnen anzusteigen. Sollte ein erneuter Schwächeanfall den Kurs unter das Tief bei 15.675 drücken, entstünde Raum bis 15.456”, heißt es weiter.
Die Datenlage an und abseits der Börse
Heute blicken Marktteilnehmer unter anderem auf die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA und den Philly-Fed-Index. Dabei fiel der Philly-Fed-Index überraschend positiv aus, was die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Fed-Leitzinserhöhung erhöht.
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