Die US-Börsen setzten auch am heutigen Freitag mehrheitlich zurück. Die schlechte Stimmung überträgt sich zum Ende dieser Börsenwoche auch weiter auf den deutschen Leitindex DAX. Zumal aus China keine allzu positiven Nachrichten kommen.

Schwächephase hält an
Der S&P 500 verzeichnete am Freitagmittag New Yorker Zeit Kursverluste von 0,3 Prozent auf 4.359 Zähler. Damit wird es auch in Sachen Charttechnik weiter brenzlig. Bei Dow Jones und NASDAQ Composite lief es dagegen unterschiedlich. Während der Dow Jones bei 34.487 Zählern um den Vortagesschluss tendierte, gab der NASDAQ 0,7 Prozent auf 13.223 Punkte nach.
Freie Auswahl für die Bären
Für die Bären ist es aktuell eine tolle Zeit. Sie können sich aus vielen möglichen Gründen für die Marktschwäche ihren Liebling frei aussuchen. Im Angebot wären zum Beispiel die zu hohen Zinsen. 10-jährige US-Staatspapiere rentieren aktuell bei mehr als 4,3 Prozent.
Zudem bleibt da natürlich die sich hartnäckig zeigende Inflation. Beim Thema Wachstum ist man sich nicht ganz einig. Für die einen ist die Konjunktur zu schwach, andere sehen die jüngsten Daten und sagen, dass diese zu stark sei und die Fed zu weiteren Leitzinserhöhungen verleiten könnte. Und dann bleibt das Dauerthema China.
Der Blick nach Asien
Auch an den asiatischen Börsen setzte sich die Schwächephase fort. Im Fokus standen am Freitagmorgen die japanischen Inflationsdaten für den Monat Juli. Die Teuerungsrate verblieb bei 3,3 Prozent. Allerdings galt der Fokus auch weiterhin dem chinesischen Immobilienmarkt.
Chinas Branchenriese Evergrande hatte Gläubigerschutz in den USA beantragt. Einer der Gründe, warum es für den Hongkonger Hang Seng Index um 2,1 Prozent auf 17.950 Zähler nach unten ging. Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor rund 0,6 Prozent auf 31.450 Zähler.

So steht´s um den DAX
Angesichts der aktuellen Gemengelage in den USA und China ist es wenig verwunderlich, dass sich der DAX auch am Freitag schwach präsentierte. Die Rückeroberung der 16.000-Punkte-Marke wird immer schwieriger. Vielmehr gilt es aufzupassen, nicht weiter nach unten in Richtung 15.000er-Marke durchgereicht zu werden. Am Abend schloss das wichtigste deutsche Börsenbarometer 0,65 Prozent schwächer bei 15.574,26 Zählern.
Mit Rheinmetall konnte sich zeitweise lediglich ein Indexwert knapp in die Gewinnzone retten. Am Abend konnten u.a. auch Eon, SAP und Qiagen fester notieren. Am deutlichsten fielen am Indexende die Verluste bei Sartorius, Zalando und Siemens Energy aus.
“Mit dem gestern bei 15.664 markierten, neuen Impulstief trübt sich die technische Lage weiter ein”, schreiben die Helaba-Analysten. “Das Tief von Ende Mai bei 15.629 kommt damit in Reichweite. Derweil geben die technischen Indikatoren weiter nach oder stehen im Verkauf. Auch hier ist dabei auf den noch unter 20 liegenden, aber zunehmenden ADX hinzuweisen. Unterhalb genannter Marken könnte sich eine Beschleunigung des Kursverlustes einstellen und das Tief bei 15.456 Punkten würde wohl ins Visier genommen”, heißt es weiter.
Die Datenlage an und abseits der Börse
Heute standen unter anderem die japanischen Inflationsdaten im Fokus. Die Rate lag im Juli unverändert bei +3,3 Prozent. Die Kerninflation landete bei 3,1 Prozent, nach 3,3 Prozent im Vormonat.
Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.
