Der Cloud-Softwarespezialist und SAP-Konkurrent Salesforce (WKN: A0B87V / ISIN: US79466L3024) fiel in den vergangenen Jahren vor allem durch ein starkes Wachstum sowie milliardenschwere Übernahmen und hohe Investitionen auf. Die Ergebnisse wurden eher vernachlässigt. Dies änderte sich zuletzt, auch, weil es die wirtschaftlichen Gegebenheiten erforderlich gemacht hatte. Bei Anlegern kommt der Wandel offenbar gut an.
Tech-Konzerne müssen sich anpassen
Die wirtschaftliche Schwäche sorgt dafür, dass viele Unternehmen ihr Geld zusammenhalten und sich bei Investitionen zurückhalten. Entsprechend wird es für Unternehmen wie Salesforce, die auf diese Investitionen angewiesen sind, schwieriger, Umsatzsteigerungen zu generieren.
In dieser Situation kann man jedoch die Ergebnisseite verstärkt in den Blick nehmen und die Margen steigern. Bei vielen US-Technologiekonzernen geschieht dies beispielsweise durch Stellenstreichungen oder den Verzicht auf die Anmietung nicht benötigter Büroflächen.
So war es zuletzt immer wieder zu beobachten, dass US-Tech-Konzerne gerade auf der Ergebnisseite sehr überzeugende Zahlen abliefern konnten, während die Umsätze das ein oder andere Mal enttäuschten oder zumindest im Rahmen der Erwartungen der Analysten blieben. So ähnlich fällt der Blick auf den Bericht zum abgelaufenen Quartal bei Salesforce aus.
Beeindruckende Ergebnisse bei Salesforce
In seinem zweiten Quartal (Ende Juli) des Geschäftsjahres 2023/24 verbuchte Salesforce einen Umsatzanstieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent auf 8,60 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn erreichte 1,27 Mrd. US-Dollar, nachdem ein Jahr zuvor lediglich ein Plus von 68 Mio. US-Dollar zu Buche gestanden hatte. Bereinigt um Einmaleffekte wurde ein Gewinn je Aktie in Höhe von 2,12 US-Dollar ausgewiesen.
Auf der Umsatzseite wurden die Markterwartungen von 8,53 Mrd. US-Dollar knapp geschlagen, dafür fiel die positive Überraschung auf der Ergebnisseite umso größer aus. Hier hatten Marktexperten Salesforce im Schnitt nur ein EPS in Höhe von 1,90 US-Dollar zugetraut. Verantwortlich für den „Earnings-Beat“ waren unter anderem bessere Margen.
Die bereinigte operative Marge erreichte 31,6 Prozent, gegenüber Konsensschätzungen von 28,1 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich mit Blick auf die Unternehmensprognosen für das laufende dritte Quartal (Ende Oktober). Salesforce sieht das EPS bei 2,05 bis 2,06 US-Dollar bei Umsätzen von 8,70 bis 8,72 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten zuvor im Schnitt Werte von 1,83 US-Dollar bzw. 8,66 Mrd. US-Dollar vorhergesagt.
Salesforce setzt immer mehr auf KI
Salesforce zeigte sich auch für das Gesamtjahr optimistischer. Die EPS-Prognose steigt von 7,41 bis 7,43 US-Dollar auf 8,04 bis 8,06 US-Dollar. Bei den Umsätzen traut sich der Konzern einen Wert von 34,70 bis 34,80 Mrd. US-Dollar zu, nachdem die Prognose zuvor bei 34,50 bis 34,70 Mrd. US-Dollar gelegen hatte.
Sowohl auf der Umsatzseite als auch beim Gewinn liegen die Schätzungen des Unternehmen oberhalb der durchschnittlichen Markterwartungen. Für das Mehr an Optimismus sorgt auch das verstärkte Engagement von Salesforce im Bereich Künstliche Intelligenz. CEO Marc Benioff sprach davon, dass man seine „Kunden in die neue KI-Ära führen würde“.
Mein Fazit
Als Nummer eins im Cloud-Software-Bereich ist Salesforce auch in einer sehr guten Lage, immer mehr KI-Anwendungen in seine Plattformen zu integrieren. Gleichzeitig zeigten sich Investoren zuletzt angetan, dass ein stärkerer Fokus auf die Ergebnisse gelegt wurde.
Wer als Anleger von den Wachstumsaussichten im Bereich Künstliche Intelligenz überzeugt ist, jedoch nicht nur auf Salesforce, sondern gleich auf einen Korb aus Branchenvertretern setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ABW / ISIN: DE000DA0ABW6) auf den der Aktionär Künstliche Intelligenz Index anschauen.