Märkte am Donnerstag: Die EZB hat fertig!

US-Börsen sehen keine erhöhten Inflationssorgen | ARM-Börsengang sorgt für Furore

Bildquelle: markteinblicke.de

Der legendäre Trainer des FC Bayern München, Giovanni Trapattoni, hatte sich mit den Worten „Ich habe fertig“ verabschiedet. So ähnlich dürfte sich das Ergebnis der jüngsten Sitzung der EZB interpretieren lassen.

Zwar wurde der Leitzins vonseiten der europäischen Währungshüter um weitere 25 Basispunkte angehoben, allerdings wurde signalisiert, dass vorerst keine weiteren solchen Zinsschritte folgen sollen. Am Markt wurde dies positiv aufgenommen.

Die EZB signalisiert ein Ende der Leitzinserhöhungen. (Bildquelle: unsplash / Chris Karnbach)

Ausreichend hohes Niveau

Zum zehnten Mal wurde der Leitzins im Euroraum angehoben, dieses Mal um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent. lange Zeit waren sich Marktteilnehmer nicht sicher, wie die Entscheidung ausfallen würde. Dies änderte sich gestern unter anderem mit einem Reuters-Artikel, in dem es hieß, dass die neuesten EZB-Prognosen zeigen könnten, dass die Inflation im kommenden Jahr oberhalb der Marke von 3 Prozent verbleiben würde.

Die gute Nachricht für Börsianer war jedoch die Aussicht auf ein Ende des Zinsanhebungszyklus. Vonseiten der Währungshüter hieß es, dass die Leitzinsen der EZB ein Niveau erreicht hätten, das, wenn es für einen ausreichend langen Zeitraum beibehalten würde, einen wesentlichen Beitrag zur rechtzeitigen Rückkehr der Inflation zum Zielwert leisten sollten. Im DAX sorgte dies für leichte Kurszuwächse, während sich die US-Märkte ebenfalls positiv zeigten.

Trotz einer überraschend hohen US-Inflation könnte die Fed von Leitzinserhöhungen absehen. (Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve)

Alles beim Alten bei der Fed?

Der NASDAQ Composite lag am Donnerstagmittag New Yorker Zeit mit 0,8 Prozent im Plus bei 13.919 Zählern. Beim S&P 500 stand ein Zugewinn von 0,7 Prozent auf 4.499 Punkte zu Buche, während der Dow Jones Industrial Average um 0,8 Prozent auf 34.846 Punkte nach oben kletterte. Erleichternd wirkten sich weiterhin die Aussichten am Markt aus, dass die Fed, die Leitzinsen im September nicht anheben sollte.

Der Blick nach Asien

Trotz „heißer“ US-Inflationsdaten zeigten sich die asiatischen Märkte am Donnerstagmorgen weitegehend stärker. Der japanische Nikkei 225 konnte 1,4 Prozent auf 33.168 Zähler zulegen. Schwächere Konjunkturdaten hatten für die Aussicht gesorgt, dass die Bank of Japan ihre lockere Geldpolitik fortfahren müsste.

So steht´s um den DAX

Der DAX zeigte sich am Donnerstag klar im Plus. Anleger bewerteten vor allem die EZB-Leitzinsentscheidung ab. Die Aussicht auf ein Ende der Leitzinsanhebungen kam gut an und ließ den DAX am Ende um 0,97 Prozent auf 15.805,29 Zähler ansteigen. Die Indexspitzengruppe bestand aus Sartorius, Siemens Energy und Vonovia. Größte Verlierer waren Porsche Automobil, Porsche und Henkel.

Die Datenlage an und abseits der Börse

Während Anleger hierzulande auf die EZB blickten, wurden auch einige interessante Daten in den USA veröffentlicht. Ähnlich wie im Fall der Verbraucherpreise fielen auch die Erzeugerpreise heiß aus. Außerdem sind die Einzelhandelsumsätze im August um 0,6 Prozent gestiegen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen mit 220.000 rund 5.000 Stellen unter den Erwartungen.

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