Klassiker in St. Moritz: Die Faszination Mercedes Benz

Renaissance in glanzvollem Ambiente: In diesem Jahr fand die Internationale St. Moritzer Automobilwoche vom 8. bis 17. September statt. Unter anderem standen Highlights wie Kilomètre Lancé, Targa Poschiavo Engiadina, Super Stick Shift und Bernina Gran Turismo auf der Agenda.

Mercedes-Benz 300 SL (W 198, 1954 bis 1957). Foto von Le Mans Classic 2022. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: D786243)

Was für eine Mischung: historische Rennen, exklusive Fahrzeugausstellungen und spektakuläre Bergrennen in einer atemberaubenden Kulisse. Eleganz und die Kraft der automobilen Geschichte hautnah erleben – das geht für Auto-Fans unter dem Jahr vor allem in der Schweiz – ganz abseits der IAA in München. Vom 8. bis 17. September 2023 fand die Internationale St. Moritzer Automobilwoche statt. Auch dieses Jahr war es ein faszinierender Einblick in die Welt der klassischen und luxuriösen Automobile – mit vielen Highlights der Marke Mercedes Benz.

Ein spannendes und vielfältiges Programm

Schon bei den ersten St. Moritzer Automobilwochen in den Jahren 1929 und 1930 gab es spannende Veranstaltungen wie ein Kilometerrennen, einen Concours d’Elegance und den Höhepunkt, das Bernina Gran Turismo.

Das Kilomètre Lancé im Jahr 2023 orientiert sich an diesen historischen Rennen, findet jedoch an einem neuen Ort statt: der 1,8 Kilometer langen Strecke am Engadin Airport, der auf 1.707 Metern Höhe liegt. Hier haben die Fahrer die Gelegenheit, die Beschleunigungsfähigkeiten und Geschwindigkeit ihrer klassischen Fahrzeuge zu präsentieren. Ob sie dabei wirklich an die Grenzen ihrer Maschinen gehen, liegt natürlich in ihrer eigenen Entscheidung.

Das Teilnehmerfeld der Fahrzeuge ist spektakulär. Bei diesem Motorsport-Event können exklusive Fahrzeuge aus der Geschichte des Rennsports bewundert werden, begleitet von modernen Luxusautos.

Der Bernina Gran Turismo, der seit 2014 als Bergrennen für klassische Motorsportfahrzeuge aus der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 1990 ausgetragen wird, findet auf einem gesperrten Abschnitt der Originalstrecke statt. Die Strecke erstreckt sich über 5,7 Kilometer von La Rösa bis zur Passhöhe und umfasst mehr als 50 Kurven und 450 Höhenmeter, was das Rennen zu einer beeindruckenden Herausforderung für die Teilnehmer macht.

Die Rennwagen-Highlights von Mercedes Benz

Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194), 1952

Mit dem 300 SL (W 194) tritt Mercedes-Benz 1952 wieder in den Motorsport ein. Die begrenzten Ressourcen sprechen zunächst gegen die Entwicklung eines Rennwagens für die Formel 1 des Jahres 1952, weil dort schon zur Saison 1954 ein neues Reglement angekündigt ist. Achsen, Getriebe und Motor des neuen Rennsportwagens werden aus den Komponenten des Repräsentationsfahrzeugs Mercedes-Benz 300 (W 186) entwickelt.

Ganz neu ist ein extrem leichter, dennoch sehr verwindungssteifer Gitterrohrrahmen, den eine strömungsgünstige Leichtmetallkarosserie umschließt. Wegen des im Einstiegsbereich hoch bauenden Gitterrohrrahmens erhält der Rennsportwagen die charakteristischen Flügeltüren, die am Dach angeschlagen sind.

Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194), 1952. Siegerfahrzeug der 24 Stunden von Le Mans 1952. Foto vom Pebble Beach Concours d’Elegance 2022. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: D794765).

Der 300 SL ist 1952 auf Anhieb erfolgreich: Zu seinen großen Rennerfolgen gehören der Dreifachsieg beim Preis von Bern (Schweiz), die spektakulären Doppelsiege bei den 24 Stunden von Le Mans (Frankreich) und der Carrera Panamericana in Mexiko sowie der Vierfachsieg beim Großen Jubiläumspreis vom Nürburgring.

Das Le-Mans-Siegerfahrzeug des Jahres 1952 befindet sich im Besitz eines privaten Sammlers.

Mercedes-Benz 280 SL „Pagode“ (W 113), 1968

Auf dem Genfer Auto-Salon 1963 präsentiert Mercedes-Benz den neuen 230 SL (W 113). Er ist als komfortabler zweisitziger Reisewagen mit hohen Fahrleistungen konzipiert und ersetzt gleichzeitig den 190 SL (W 121) sowie den 300 SL Roadster (W 198).

Das Äußere ist geprägt von klaren und geraden Linien sowie dem SL-Gesicht mit großem zentralem Mercedes Stern. Optional gibt es ein Hardtop mit hohen Scheiben und dem von schmalen Säulen getragenen Dach. ES erinnert durch seine nach innen gewölbte Form an asiatische Tempelbauten.

Das bringt dem W 113 den Beinamen „Pagode“ ein. Basis der Bodengruppe sind die Mercedes-Benz „Heckflossen“-Limousinen der Baureihe 111, die weltweit ersten Personenwagen mit Sicherheitskarosserie. Von der entsprechenden Forschung profitiert auch diese SL-Generation.

Mercedes-Benz 280 SL „Pagode“ (W 113), 1968. Fahraufnahme. Mercedes-Benz Classic Insight „Mythos SL“, 2021. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: D732333)

Das Fahrwerk, übernommen aus der Limousine Mercedes-Benz 220 SE, ist auf die Belange des sportlichen Autos abgestimmt. Seine Federung ist straff und zugleich für einen Sportwagen seiner Zeit fast untypisch komfortabel.

Im Jahr 1967 löst der Mercedes-Benz 250 SL den 230 SL ab. Die Änderungen betreffen im Wesentlichen den Motor und die Bremsanlage. Neben den drei bekannten Karosserieausführungen (Roadster mit Klappverdeck, Coupé mit abnehmbarem Dach sowie Coupé mit abnehmbarem Dach und Roadsterverdeck) ist der 250 SL auf Wunsch auch als Coupé mit Fondsitzbank lieferbar.

Der 1968 vorgestellte Mercedes-Benz 280 SL mit 2,8-Liter- Motor und 125 kW (170 PS) Leistung ist die letzte Ausführung dieses SL. Von 1963 bis 1971 entstehen insgesamt 48.912 SL der Baureihe W 113.

 

Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194), 1952

Mit dem 300 SL (W 194) tritt Mercedes-Benz 1952 wieder in den Motorsport ein. Die begrenzten Ressourcen sprechen zunächst gegen die Entwicklung eines Rennwagens für die Formel 1 des Jahres 1952, weil dort schon zur Saison 1954 ein neues Reglement angekündigt ist. Achsen, Getriebe und Motor des neuen Rennsportwagens werden aus den Komponenten des Repräsentationsfahrzeugs Mercedes-Benz 300 (W 186) entwickelt.

 

Sauber-Mercedes C 9 Gruppe-C-Rennsportwagen, 1989. Damals erzielt dieser Typ bei den 24 Stunden von Le Mans einen spektakulären Doppelsieg. Foto von Le Mans Classic 2022. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: D786227)

Ganz neu ist ein extrem leichter, dennoch sehr verwindungssteifer Gitterrohrrahmen, den eine strömungsgünstige Leichtmetallkarosserie umschließt. Wegen des im Einstiegsbereich hoch bauenden Gitterrohrrahmens erhält der Rennsportwagen die charakteristischen Flügeltüren, die am Dach angeschlagen sind.

Der 300 SL ist 1952 auf Anhieb erfolgreich: Zu seinen großen Rennerfolgen gehören der Dreifachsieg beim Preis von Bern (Schweiz), die spektakulären Doppelsiege bei den 24 Stunden von Le Mans (Frankreich) und der Carrera Panamericana in Mexiko sowie der Vierfachsieg beim Großen Jubiläumspreis vom Nürburgring. Das Le-Mans-Siegerfahrzeug des Jahres 1952 befindet sich im Besitz eines privaten Sammlers.