Tesla muss endlich liefern

In Bereichen wie Elektromobilität und Autonomes Fahren hat der Elektrowagenbauer immer noch einen großen Vorsprung.

(Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.)

Mit Spannung hatten Marktteilnehmer auf die jüngsten Produktions- und Auslieferungsstatistiken bei Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) geblickt. Der Elektrowagenbauer lieferte einige Enttäuschungen ab. Dabei blieb es allerdings nicht.

Rosige Aussichten für Tesla?

Vor wenigen Wochen hatte Morgan Stanley-Analyst Adam Jonas ein besonders optimistisches Bild rund um die Tesla-Aktie gezeichnet. Bei einem aktuellen Kurs Aktie des Elektrowagenbauers von 246 US-Dollar wurde das Kursziel von 250,00 auf 400,00 US-Dollar angehoben. Das Rating wurde bei dieser Gelegenheit von „Equal Weight“ auf „Overweight“ angehoben.

Darüber hinaus wurde Tesla zum „Top Pick“. Ein Grund für diesen Optimismus ist der Umstand, dass der Analyst Tesla nicht nur als Automobilkonzern ansieht, sondern auch als Technologieunternehmen. Er hob vor allem Dojo hervor, Teslas Supercomputer, der die autonomen Fahrfunktionen der Autos steuert.

Außerdem würden einige vom Tesla-Team entwickelte, maßgeschneiderten Chips für den Supercomputer im Vergleich zu den marktführenden Chips von NVIDIA als effizienter in Bezug auf den Energieverbrauch gelobt. Dabei gibt es derzeit kaum eine bessere Möglichkeit jemanden zu adeln, als ihm zu bescheinigen, es mit dem KI-Darling NVIDIA im Bereich Künstliche Intelligenz aufnehmen zu können. Die positiven Kursreaktionen auf diese optimistische Analyse hielten jedoch nicht besonders lange an.

Cybertruck lässt auf sich warten

Bei der Veröffentlichung der Q3-Auslieferungs- und Produktionsstatistiken ging es Mal wieder um Tesla als Automobilkonzern. Während zwischen Juli und September 430.488 Autos produziert wurden, wurden in der gleichen Zeit 435.059 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Analysten hatten zuvor im Schnitt mit Werten bei der Produktion und den Auslieferungen von 460.000 bzw. 456.000 Autos gerechnet.

Mit einigen Produktionsunterbrechungen zur Umstellung der Anlagen auf neue Varianten seiner Fahrzeuge hatte Tesla auch eine Entschuldigung parat, allerdings sollten gerade die Absätze stimmen, wenn ein Unternehmen aggressiv die Margen senkt und auf diese Weise auf Margen verzichtet.

Zumal es rund um den Cybertruck eine weitere Enttäuschung gab. Schließlich hatte Konzernchef Elon Musk zeitweise in Aussicht gestellt, das im dritten Quartal eine Präsentation des Pickups stattfinden sollte, nachdem sich seine Markteinführung seit Jahren verzögert. Dabei geht es nicht um den Cybertruck selbst, sondern Teslas allmählich in die Jahre kommende Produktpalette.

Margendruck bleibt

Einige Analystenreaktion fielen denn auch nicht besonders optimistisch aus. J.P. Morgan-Analyst Ryan Brinkman hat das Kursziel für die Tesla-Aktie nach der Bekanntgabe der Produktions- und Auslieferungsstatistiken zum dritten Quartal von 120,00 auf 135,00 US-Dollar angehoben, jedoch das „Underweight“ bestätigt. Als Reaktion hat er seine Gewinnschätzungen rund um Tesla abgesenkt.

Bei Bernstein bleibt es im Fall der Tesla-Aktie sowohl bei der „Underperform“-Einschätzung als auch beim Kursziel von 150 US-Dollar. Analyst Toni Sacconaghi sieht angesichts des geringeren Volumens, der relativ hohen Rabatte auf Fahrzeuge, die aus dem Lagerbestand verkauft wurden, und der starken Preissenkungen bei den Modellen X und S weiteres Abwärtspotenzial bei den Margen. Zudem sieht er im kommenden Jahr weitere Preissenkungen.

Mein Fazit

Für Tesla lief es zuletzt nicht besonders rund. Der Preiswettbewerb in der Elektroautobranche drückt auf die Margen. Zudem lässt der Cybertruck weiterhin auf sich warten. Allerdings scheint es immer noch genügend Marktteilnehmer zu geben, die davon ausgehen, dass Tesla zu den Gewinnern der Mobilitätswende gehören wird. Zumindest hat das Unternehmen in Bereichen wie Elektromobilität und Autonomes Fahren immer noch einen großen Vorsprung.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.