DAX startet schwach in den Dezember – Euphorie von der Wall Street verpufft

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Der Deutsche Aktienindex DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) folgt lieber dem amerikanischen Nasdaq-Index der Technologiewerte nach unten statt dem Dow Jones und S&P 500 nach oben, die einen Rekord nach dem anderen hinlegen. Grund ist hier die Vorwegnahme einer besseren Konjunktur durch eine Umsetzung der Steuerreform. Die Verschiebung der Abstimmung im Senat allerdings zeigt, dass die Reform auf der Zielgeraden immer noch scheitern oder nur in sehr abgeschwächter Form in Kraft treten könnte. Vielleicht liegt es auch daran, dass man in Frankfurt eben diesem Braten noch nicht trauen will und kann.

Dass der DAX nicht von der positiven Entwicklung im Dow Jones und S&P 500 profitieren kann, ist ein Warnzeichen. Denn immerhin ist im DAX die gleiche alte Garde der Wirtschaft vertreten, also Aktien in den Sektoren, die im Dow Jones die Kurse nach oben treiben.

Internationale Investoren stellen aber auch das politische Risiko in Deutschland gleich mit jenem Großbritanniens im Zusammenhang mit dem Brexit. Das erklärt, warum Anleger mal wieder einen großen Bogen um deutsche Aktien machen. Außerdem belastet die Angst vor einem Durchlaufen des Euro auf über 1,20 US-Dollar den DAX.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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