Mittlerweile dürften die Akteure an den Finanzmärkten genügend Zeit gehabt haben, sich intensiv mit der US-Steuerreform auseinanderzusetzen. Anscheinend stört es kaum jemanden, dass die beiden unterschiedlichen Gesetzentwürfe, über die der Senat und das Repräsentantenhaus abgestimmt haben, noch aneinander angepasst werden müssen. Stattdessen geht man vielerorts davon aus, dass noch vor Weihnachten ein Kompromiss der beiden Vorlagen gefunden wird und von US-Präsident Donald Trump bereits per Neujahr auf den Weg gebracht werden könnte. Mit einer bereits 2018 greifenden Senkung des Unternehmenssteuersatzes von 35 auf 20 Prozent müssten, so die logische Konsequenz, auch die Gewinneinschätzungen für viele Aktien des S&P 500 Index für das kommende Jahr drastisch angehoben werden.
Andererseits können sich viele Marktteilnehmer nicht vorstellen, dass die Steuerreform tatsächlich zu einem großen Wachstumsschub in den USA führen wird. Interessanterweise handelt es sich dabei oft um dieselben Stimmen, die nun die US-Notenbank im kommenden Jahr trotzdem mit Leitzinserhöhungen gegensteuern sehen. Abgesehen von der Zinserhöhung in der kommenden Woche, die als sicher gilt, rechnet man vielerorts mittlerweile mit vier Zinsschritten im Jahr 2018.
Unterschätzte Kapitalströme
Wenig wird indes von einem nicht unwichtigen Aspekt dieser Steuerreform gesprochen…
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Ein Beitrag von Joachim Goldberg.
Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der â€Behavioral Finance†genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.
Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.joachim-goldberg.com.
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