Märkte am Donnerstag: Netflix und Tesla bewegen den Markt

Der Streaming-Anbieter und der Elektroautokonzern haben höchst unterschiedliche Quartalsergebnisse gemeldet.

Bildquelle: markteinblicke.de

Die US-Aktienmärkte zeigten sich am Donnerstag nur wenig bewegt, ähnlich wie der deutsche Leitindex DAX. Neben den geopolitischen Unsicherheiten, steigenden Zinsen und hohen Ölpreisen hatten Anleger vor allem die Quartalsergebnisse von Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) und Tesla im Blick.

Technologiewerte geraten besonders in den Blickpunkt

Der NASDAQ Composite notierte leicht im Plus bei 13.317 Zählern. Beim S&P 500 lag der Zuwachs ebenfalls im vernachlässigbaren Bereich auf 4.314 Zähler, während der Dow Jones Industrial Average minimal auf 33.673 Punkte zulegte.

Für die Richtungslosigkeit sprachen unter anderem die höchst unterschiedlich aufgefassten Quartalsergebnisse bei Tesla und Netflix. Während Tesla wie erwartet aufgrund der jüngsten Preissenkungen mit schwächeren Margen sowie Unsicherheiten in Bezug auf die Cybertruck-Produktion zu kämpfen hatte, überzeugte Netflix vor allem mit dem Wachstum bei den User-Zahlen. So konnte die Netflix-Aktie um 16 Prozent zulegen, während die Tesla-Anteilsscheine 8 Prozent im Minus tendierten.

Der Blick nach Asien

Ähnlich wie in den USA, zeigten sich auch die Börsen in Asien am heuteigen Donnerstagmorgen deutlich schwächer. Der japanische Nikkei 225 verlor rund 1,9 Prozent auf 31.430 Zähler, während der Hongkonger Hang Seng Index mit 2,3 Prozent bei 17.323 Punkten im Minus lag.

So steht´s um den DAX

Der DAX zeigte sich auch am heutigen Donnerstag schwächer. Die Kurstafel zeigte zuletzt ein Minus von 0,33 Prozent auf 15.045,23 Zähler an. Ein Abrutschen unter die Marke von 15.000 Punkten könnte aus psychologischer Sicht für weiteren Verkaufsdruck sorgen.

Zumal sich an der derzeitigen Nervosität aus Sicht der Helaba-Analysten vermutlich wenig ändern wird, solange Ungewissheit darüber besteht, ob der Israel-Gaza-Konflikt regional begrenzt bleibt und ob es nicht zu einem befürchteten Flächenbrand kommen wird.

“Belastend ist auch das technische Bild, denn der DAX liegt unterhalb wichtiger Widerstände. Zu nennen sind das 38,2 %-Retracement sowie die 21-, 55-, 100- und 200-Tagelinien”, heißt es weiter.

Zu den Indexgewinnern gehörte die zuletzt stark gebeutelte Sartorius-Aktie. Der Konzern hatte Neunmonatsergebnisse vorgelegt . In der Indexspitze fanden sich auch SAP nach starken Zahlen sowie Merck KGaA und Covestro wieder, während bei Vonovia, Continental und Rheinmetall die höchsten Verluste zu beobachten waren.

So handeln Sie den DAX

Bei der UBS sah man heute früh das folgende Long-Szenario: Um die gestrigen Abgaben mit einer direkten Gegenbewegung zu kontern, müsste der Index jetzt zunächst oberhalb des September-Tiefs bei 15.139 aus dem Handel gehen und den Break mit einem Hochlauf an das Juli- bzw. das August-Tief bei 15.456 und 15.469 bestätigen. Darüber müsste das Zwischenhoch vom 29. September bei 15.516 überwunden werden, bevor das aktuelle Oktober-Hoch bei 15.575 und die 15.600er-Marke als Hürden nachrücken würden. Im nächsten Schritt sollte es dann über den GD200 (aktuell bei 15.650) gehen, der jetzt mit dem Volumenmaximum und dem März-Hoch einen Bremsbereich bildet.

Das Short-Szenario der UBS war derweil dieses: Setzt sich die Abwärtstendenz hingegen fort, dürfte zunächst die runde 15.000er-Marke auf den Prüfstand gestellt werden. Fallen die Blue Chips auf Schlusskursbasis unter diesen Halt, müsste auf die Unterstützungszone zwischen dem aktuellen Oktober-Tief bei 14.948 und dem 2022er-März-Top bei 14.925 geachtet werden. Drehen die Kurse dort nicht nach oben, könnte eine Ausweitung der Korrektur bis in den Bereich um 14.709 (= das Juni-Hoch aus dem Vorjahr) nicht mehr ausgeschlossen werden.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL7U52 13.291,96 8,53 17,66 EUR
Turbo OS UL7BLZ 13.874,76 12,68 11,88 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL4478 16.811,20 8,50 17,70 EUR
Turbo OS UL7NLR 16.218,37 12,71 11,83 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest

Die Datenlage an und abseits der Börse

Noch immer fragen sich Marktteilnehmer, ob die Fed die Leitzinsen in diesem Jahr anheben wird. Jüngste Aussagen von Fed-Vertretern deuten darauf hin, dass dies nicht mehr geschehen sollte. Heute sollte eine viel beachtete Rede von Notenbankchef Powell für mehr Klarheit sorgen.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse