Nudeln: von traditionell bis slow carb

Wie sich das Lieblings-Nahrungsmittel dem aktuellen Food-Trend anpasst

(Bildquelle: Unsplash / Jean-Claude Attipoe)

Nudeln sind eines der weltweit beliebtesten Nahrungsmittel. Mit ihrer langen Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, haben Nudeln in den verschiedensten Kulturen und Küchen ihren Platz gefunden. Ob als italienische Pasta, asiatische Ramen oder orientalischer Couscous – Nudeln sind ein Nahrungsmittel, das überall auf der Welt beliebt ist. Auch moderne Nudelarten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Warum Nudeln zu den beliebtesten Gerichten gehören

Jedes Jahr am 25. Oktober ist Weltnudeltag. An diesem Tag wird die internationale Spezialität geehrt, denn es gibt mehr als 600 verschiedene Nudelarten auf der Welt. Diese unterscheiden sich durch Größe, Form, Inhaltsstoffe und Zubereitungsarten. Besonders in der italienischen Küche, aber auch als wichtiger Bestandteil der asiatischen Ernährung, sind Teigwaren ein interessantes und gesundheitsrelevantes Grundnahrungsmittel. Als beliebte Basisnahrung für Studierende und Singles, über das praktische und schnelle Dinner für die ganze Familie, bis hin zur Zutat in den weltbesten 5-Sterne-Restaurants, werden Nudeln breit geschätzt.

Tagliatelle, Fettuccine, Farfalle, Spaghetti und Penne sind beliebte italienische Pasta. (Bildquelle: Unsplash / Karolina Kolodziejczak)

Pasta als Hauptbestandteil der italienischen Küche

Italien ist das Land, das für seine Pasta am bekanntesten ist. Vom Norden bis in den Süden – in der italienischen Küche nehmen Nudelgerichte einen sehr hohen Stellenwert ein. Die Teigwaren in den unterschiedlichsten Formen und Größen sind weltweit beliebt und bilden die Basis vielfältiger Gerichte. Italienische Pasta kann als Vorspeise oder als Hauptgericht gegessen werden und passt zu unterschiedlichen Saucen und Zutaten. Hier sind einige der bekanntesten Nudeln.

Spaghetti: Die langen dünnen Nudeln werden oft mit Tomatensauce als Pasta Pomodoro oder als Spaghetti Carbonara serviert.

Penne: Die röhrenförmigen Nudeln haben abgeschrägte Enden und eignen sich gut für Aufläufe oder für Gerichte mit Sauce. Beliebt sind Penne Arrabiata mit scharfer Tomatensauce.

Rigatoni: Die röhrenförmigen Nudeln mit Rillen eignen sich gut, um etwas dickere Saucen aufzunehmen. Sie werden häufig als Rigatoni al Forno mit Käse überbacken.

Fettuccine: Die breiten und flachen Nudeln werden häufig mit cremigen Saucen serviert, wie zum Beispiel mit einer Pilzsauce oder eine Lachs-Sahne-Sauce.

Tagliatelle sind eine Spezialität der italienischen Küche. (Bildquelle: Unsplash / Jorge Zapata)

Tagliatelle: Diese sind etwas schmaler als Fettuccine und werden häufig mit Fleischsauce als Tagliatelle al Ragù serviert.

Fusilli: Die spiralförmigen Nudeln werden gerne mit Pesto gegessen oder sind in Salaten eine gute Wahl.

Linguine: Die flachen schmalen Nudeln passen gut zu Meeresfrüchten oder Pesto.

Orecchiette: Das sind ohrförmige Nudeln, die sehr gut zu Gemüse und leichten Saucen passen.

Farfalle werden wegen ihrer Form auch Schmetterlingsnudeln genannt. (Bildquelle: Unsplash / Marion Dauga)

Farfalle: Die Schmetterlingsnudeln eignen sich für Gemüsesaucen und leichtere Saucen.

Ravioli: Gefüllte Nudeltaschen, die mit einer Vielzahl von Zutaten wie Käse, Spinat oder Fleisch gefüllt sind.

Lasagne: Schichtpasta, die abwechselnd mit Fleisch, Käse und Tomatensauce geschichtet und dann überbacken wird.

Nudeln in der asiatischen Küche als wichtiges Grundnahrungsmittel

Nudeln sind nicht nur in Italien beliebt, sondern auch in Asien. In der japanischen Küche stellen Nudeln neben Reis eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel dar. Sie sollen ursprünglich aus China nach Japan als Nahrungsmittel einführt worden sein. Japanische Nudeln sind aus den unterschiedlichsten Zutaten hergestellt, wie Buchweizen oder Reis. Wie bei den italienischen Nudelsorten gibt es auch hier unterschiedliche Formen und Größen. Das sind die bekanntesten Nudeln der japanischen Küche.

Ramen Nudeln sind nicht nur in Japan sehr beliebt. (Bildquelle: Pixabay / Digitalphotolinds)

Ramen: Die langen und dünnen Ramen Nudeln werden aus Weizen hergestellt und sind sehr elastisch und geschmackvoll. Sie passen gut zu Wok-Gerichten und sind ein wichtiger Bestandteil der Ramen-Suppen.

Udon: Die blassen, dicken und weichen Nudeln werden aus Weizen, Wasser und Salz hergestellt und sind geschmacklich eher neutral. Udon Nudeln werden oft als gebratene Nudeln verzehrt. Sie passen gut zu Suppen, Brühen oder Dips.

Asiatische Suppen werden traditionell mit Nudeln verzehrt. (Bildquelle: Unsplash / Kirill Tonkikh)

Soba: Das ist eine japanische Nudelsorte, die aus Buchweizen hergestellt wird, wodurch sie ihre braune Färbung und einen nussigen Geschmack erhält. Die Nudeln sind glutenfrei, sehr gesund und werden in heißer Brühe oder als Einlage in kalten Suppen zubereitet.

Shirataki: Diese Nudeln eignen sich gut für eine kohlenhydratarme Ernährung, denn sie bestehen hauptsächlich aus Wasser und Konjakwurzel-Mehl. Sie sind glutenfrei, reich an Ballaststoffen und sehen aus wie dicke Glasnudeln. Verzehrt werden sie als Einlage in Suppen oder Brühen.

Reisnudeln: Die dünnen Reisnudeln werden aus Reismehl hergestellt. Sie sind glutenfrei und ähneln optisch den Spaghetti. Sie finden in Gerichten wie Pad-Thai Verwendung.

Nudeln in der nordafrikanischen Küche

In Nordafrika ist Couscous der Star der Nudelwelt. Diese kleinen Kügelchen aus Hartweizengrieß werden in verschiedenen Gerichten verwendet und dienen als Grundnahrungsmittel in Ländern wie Marokko, Tunesien und Algerien. Couscous wird oft mit Gemüse, Fleisch und Gewürzen zubereitet und bildet eine Vielzahl an traditionellen Speisen.

Couscous besteht aus Hartweizengrieß. (Bildquelle: Unsplash / Sandie Clarke)

Nudeln sind Teil der aktuellen Food-Trends

Neben den traditionellen Nudelsorten haben sich in den letzten Jahren neue Alternativen ergeben, die über die bekannten Teigwaren hinausgehen. Diese modernen Nudelsorten bieten nicht nur neue Geschmackserlebnisse, sondern auch verschiedene ernährungsphysiologische Vorteile und Optionen für Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen. Diese Teigwaren finden sich in aktuellen Food-Trends und populären Ernährungsformen wie Low Carb, High Protein, glutenfrei, vegan und vieles mehr.

Verschiebung von Light zu Low Carb

In den letzten Jahrzehnten hat das Bewusstsein für Ernährung und die Inhaltsstoffe der Nahrung stark zugenommen. Die 90er-Jahre brachten eine Welle der Light-Produkte hervor, mit der Zeit hat sich der Fokus allerdings verschoben: Anstelle von Fett wurden Kohlenhydrate als Verursacher der überschüssigen Kilos bei den meisten Menschen identifiziert. Der Low-Carb-Trend, das heißt der Verzehr von wenigen Kohlenhydraten, wurde angestoßen. Aber auch vegane und glutenfreie Nudeln haben in den letzten Jahren den Lebensmittelmarkt geflutet.

Low Carb und Slow Carb ist eine sinnvolle Ernährungsform

Kohlenhydrate sind ein wichtiger Energielieferant. Besonders wichtig sind dabei sogenannte Langzeitkohlenhydrate, also jene, die unseren Blutzuckerspiegel langsam steigen lassen und nachhaltig leistungsstabilisierend wirken. „Der Zusammenhang von glykämischem Index und Gesundheit ist wissenschaftlich bestätigt und als wichtiger Parameter in der gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln anerkannt“, so Sandra Holasek, die die Forschungseinheit „Nutrition and Metabolism“ am Otto Loewi Forschungszentrum der Universität Graz leitet. „Bei Low-Carb-Nudeln geht es hauptsächlich darum, das Mehl – und damit die Stärke – in der Herstellung zu ersetzen“, so Sandra Holasek. „In den meisten Fällen vereinen die kohlenhydratarmen Nudeln den „low-carb“- mit dem „high protein“-Trend.

Gesunde Nährstoffe ersetzen die traditionellen Nudeln

Gerne werden zur Herstellung dieser Nudeln Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder rote Linsen verwendet, was den Proteinanteil in die Höhe treibt. Ebenfalls besonders beliebt sind Konjak-Nudeln, die aus der Konjak-Wurzel hergestellt werden. Diese haben nicht nur kaum Kalorien (8 kcal/100 Gramm), sondern sind zudem fettfrei, glutenfrei und liefern viele wichtige Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung.

Teigwarenkreationen aus Getreide und/oder Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Linsen) haben ein Nährstoffprofil mit höherem Anteil an pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen. „Daraus ergibt sich der positive Effekt einer stärkeren Sättigung durch höhere Füllmenge des Magens und einer positiven Veränderung der Darmflora. Darüber hinaus wird so auch die Darmbarriere unterstützt und damit auch unsere Immunabwehr“, so Sandra Holasek. Diese neuen Kreationen werden oft als Low-Carb-Nudeln benannt, sind aber eigentlich oft auch Slow-Carb-Nudeln mit entscheidender langsamer Blutzuckerantwort.

Nudeln aus alternativen Nahrungsmitteln wie Gemüse liegen im Trend. (Bildquelle: Pexels / RFStudio)

Glutenfreie Nudeln sind bei Zöliakie eine gute Option

Für Menschen mit Zöliakie waren Nudeln lange Zeit tabu. Das Mehl, das in der Herstellung vieler Nudeln und vor allem der klassischen Pasta eingesetzt wird, führt zu Schmerzen, Entzündungen und weiteren Beschwerden. Mit zunehmender Nachfrage nach glutenfreien Lebensmitteln gibt es heute eine breite Palette von Nudeln, die aus glutenfreien Getreidesorten wie Reis, Maismehl, Buchweizen oder Kichererbsen hergestellt werden. Diese Nudeln sind ideal für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.

Vegane Nudeln sind auf dem Vormarsch

In der Herstellung des Teigs für Nudeln wird auch oft Ei eingesetzt, weshalb handelsübliche Nudeln für die vegane Ernährung nicht geeignet sind. Reisnudeln, wie sie oft in asiatischen Gerichten eingesetzt werden, sind fast immer Ei-frei. Kichererbsen oder Linsen-Nudeln sind ein ausgezeichneter Ersatz, um das Ei-Eiweiß in der Pasta zu umgehen.

Gemüsenudeln sind ein guter Nudelersatz

Gemüsenudeln, wie zum Beispiel Zucchininudeln und Karottenspaghetti, werden oft mit Spiralschneidern hergestellt und sind eine kohlenhydratarme Alternative zu herkömmlicher Pasta. Ebenso sind Kürbisnudeln aus Kürbispüree eine köstliche Möglichkeit, um saisonales Gemüse mit einzubringen.

Vollkornnudeln sind im Vergleich zu herkömmlichen Nudeln die gesündere Variante. (Bildquelle: Pexels / Klaus Nielsen)

Vollkornnudeln sind die bessere Alternative

Diese Nudeln werden aus Vollkorn-Hartweizengrieß und Wasser hergestellt und bieten eine höhere Nährstoffdichte und Ballaststoffe im Vergleich zu herkömmlichen Nudeln. Nudeln aus Vollkorn-Hartweizengrieß sehen meist dunkler und bräunlicher aus als Nudeln aus hellem Getreide.

Spirulina-Nudeln sind reich an Eiweiß

Nudeln, die Mikro-Algen enthalten, sind eine moderne Ergänzung und bieten eine dunkelgrüne Farbe und einen hohen Proteingehalt. Sie dienen als schmackhafte Eiweißquelle.

Das marktEINBLICKE Fazit

Nudeln sind ein verbindendes Element in der globalen Küche. Sie zeigen die Vielfalt und Tradition auf der ganzen Welt und bieten unzählige Geschmackserlebnisse. Egal ob in einer italienischen Trattoria, einem japanischen Ramen-Restaurant oder einem marokkanischen Restaurant – Nudeln gehören mit Recht zu den beliebtesten Lebensmitteln der Welt. Sowohl in der klassischen als auch in der modernen Variante.