Aktienanlage: Verliere niemals Geld!

Viele Menschen haben den Zugang zur Börse nach wie vor noch nicht gefunden. Dabei ist das Thema Altersvorsorge damit eng verbunden.

(Bildquelle: unsplash / Robert Anasch)

Lassen Sie uns heute einmal an dieser Stelle zur Basis zurückkehren. Warum sind Sie eigentlich Börsianer? Warum investieren Sie an der Börse in Aktien? Wir gehen einmal davon aus, dass Sie diese zwei Fragen schnell beantworten können. Viele Menschen können es aber nicht, sie haben den Zugang zur Börse nach wie vor noch nicht gefunden. Dabei ist das Thema Altersvorsorge damit eng verbunden.

Eine interessante Pressemitteilung ging dieser Tag seitens der Postbank heraus. Die private Altersvorsorge aufzustocken komme für viele Menschen angesichts der teuren Lebenshaltungskosten nicht infrage. „Daher ist es umso wichtiger, die verfügbaren Ersparnisse möglichst gewinnbringend anzulegen“, so Postbank-Experte Karsten Rusch. „Renditen lassen sich langfristig am ehesten am Aktienmarkt erzielen. Daher können Wertpapiere ein solider Baustein der Altersvorsorge sein.“

Das stimmt unserer Meinung nur bedingt, denn: Löschen Sie im vorletzten Satz „am ehesten“ raus, ebenso das Wort „können“. Dann passt es und dann kommt ein Anleger mit langfristigem Horizont eigentlich (automatisch) auf einen Namen und dessen Anlagestrategie zu sprechen. Warren Buffett. Der US-Amerikaner ist zweifelsohne einer der angesehensten Investoren aller Zeiten. Seine Anlagephilosophie ist kurz zusammengefasst gar nicht so schwer zu verstehen. Ein Investor sollte wenn er an der Börse aktiv wird, das Denken verinnerlichen, dass er Unternehmensanteile kauft, und nicht einfach nur Aktien. Dann kommt der nächste Schritt:

Die Suche nach den geeigneten Unternehmen, in denen ein Anleger investiert. Buffett sucht sich Unternehmen aus, die langfristig mit Wettbewerbsvorteilen auftrumpfen, die sich erfolgreich gegen Konkurrenten wehren können und somit bessere Chancen haben, ihren eigenen inneren Wert im Laufe der Zeit zu steigern. Das bedeutet:

Es geht hier nicht ums schnelle Geld, sondern um den langfristigen Erfolg. Buffett hat unzählige Anlagedogmen und -philosophien. Aber nichts sagt irgendwie mehr aus über eine verantwortungsvolle Geldanlage-Strategie als seine bekannte goldene Regel: „Regel Nr. 1 ist: Verliere niemals Geld. Regel Nr. 2 ist: Vergiss niemals Regel Nr. 1.“

Warren Buffett auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Diese goldene Regel kann man einfach so interpretieren: Keine Investition ist ohne Risiko, daher sollte ein Anleger seine Investitionen mit Bedacht angehen. Das wiederum bringt ein paar Dinge mit sich. Unter anderem: Schauen Sie auf Unternehmen mit Wassergräben.

Buffett hat immer nach Unternehmen gesucht, von denen er glaubt, dass sie Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen haben. Für uns sind das Baustein-Aktien. Wer das verstanden hat, der kommt bei dem von uns modifizierten Satz der Postbank-Pressemitteilung an: „Renditen lassen sich langfristig am Aktienmarkt erzielen. Daher sind Wertpapiere ein solider Baustein der Altersvorsorge“ …

Das bringt die neue Börsenwoche (KW45-2023)

Das Dauerthema Rezession ja oder nein wird auch in der kommenden Woche im Fokus stehen. Am Dienstag steht nämlich die Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen (November) zur Veröffentlichung an. Da das Bruttoinlandsprodukt seit Quartalen an der Nulllinie entlangkriecht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das zweite Halbjahr 2023 eine technische Rezession mit sich bringt, so Deka.  Entsprechend ernüchternd dürften ihrer Ansicht nach die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten die Konjunkturlage im November einschätzen. „Hoffnung gibt es für die Zukunft: Sinkende Inflationsraten und steigende Löhne werden Kaufkraftspielräume schaffen und so dem Konsum positive Impulse verleihen. Diese Perspektive dürfte zu einer Aufhellung der ZEW-Konjunkturerwartungen führen.“

Das Dauerthema Rezession ja oder nein wird auch in der kommenden Woche im Fokus stehen. (Bildquelle: Pressefoto Volkswagen)

Ebenfalls am Dienstag werden die US-Verbraucherpreise (Oktober) veröffentlicht. Die Marktteilnehmer rechnen mit einer ziemlich starken Disinflation von +3,3 Prozent gegenüber +3,7 Prozent im September. Die für die Fed besonders wichtige Kernrate soll mit +4,1 Prozent unverändert bleiben. Die Deka schreibt, dass in Teilbereichen deutlich wird, dass der Weg nach unten beschwerlich bleibt. Zwar nehme der Preisdruck im gewichtigen Bereich der Mieten weiterhin ab. Aber im verbleibenden Rest dürfte ein Anstieg der Inflationsrate gemeldet werden.

Ebenfalls für die USA sehr wichtig sind die Einzelhandelsumsätze. Die Oktober-Daten werden am Mittwoch veröffentlicht. Es wird eine Verlangsamung der Einzelhandelsausgaben erwartet. Die überaus kräftige Konsumaktivität im dritten Quartal ging zulasten einer schwächeren Sparquote. Zudem deutete der jüngste Arbeitsmarktbericht eine im Vormonatsvergleich unveränderte Lohnsumme an.

Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Egal wie sich die Börsen nun in den letzten Wochen bis zum Jahresende entwickeln werden – nehmen Sie eines mit:  Ohne Aktien funktioniert weiterhin kein langfristiger Vermögensaufbau. Wer sein Geld nach wie vor zu Niedrigzins-Konditionen zur Bank trägt, wird keinen erfolgreichen Vermögensaufbau betreiben können – auch nicht langfristig.

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),

Ihre marktEINBLICKE -Herausgeber

Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt