Black Friday – es lebe der Kaufrausch

Der Black Friday, traditionell am Freitag nach dem US-amerikanischen Erntedankfest, läutet für Schnäppchenjäger einen besonderen Tag ein. Auch in Deutschland planen rund 70 Prozent der Bundesbürger auf Schnäppchenjagd zu gehen.

(Bildquelle: unsplash / Marques Thomas)

Der Black Friday (24. November 2023), traditionell am Freitag nach dem US-amerikanischen Erntedankfest, läutet für Schnäppchenjäger einen besonderen Tag ein. Auch in Deutschland ist die Cyber Week mittlerweile fest etabliert.

Laut einer aktuellen Umfrage von PwC Deutschland planen 70 Prozent der Bundesbürger, rund um den Black Friday und den Cyber Monday auf Schnäppchenjagd zu gehen. Das durchschnittliche Budget beträgt dabei etwa 281 Euro, wobei Männer mit 331 Euro mehr ausgeben möchten als Frauen mit 234 Euro.

Preissteigerungen werden wahrgenommen

Die Konsumenten nehmen gestiegene Preise vor allem bei Lebensmitteln, Freizeitaktivitäten, Reisen, Kleidung und Schuhen wahr. Infolgedessen planen rund 49 Prozent der Befragten, aufgrund der gestiegenen Preise weniger zu kaufen. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich jedoch eine leichte Entspannung, da nur noch 46 Prozent angeben, vorsichtig mit den Ausgaben zu sein.

Trotz oder vielleicht auch wegen der weiterhin schwierigen Wirtschaftslage bleibt das Interesse der Verbraucher am Black Friday und Cyber Monday hoch. Wie viele der erhofften Schnäppchen dann tatsächlich im Warenkorb landen, bleibt jedoch abzuwarten, sagt Dr. Christian Wulff, Consumer Markets Leader PwC Deutschland und EMEA.

Höhere Ausgaben um zu sparen?

Etwa 35 Prozent der Konsumenten, die höhere Ausgaben planen, möchten möglichen weiteren Preisanstiegen zuvorkommen und nutzen daher die Gelegenheit, die besten Angebote des Black Friday zu nutzen.

Besonders im Fokus der Schnäppchenjäger stehen dieses Jahr Elektronische Geräte (40 Prozent), Kleidung für Erwachsene (33 Prozent) und Kleidung für Kinder (21 Prozent). Den Black Friday nutzen zudem vielen Verbraucher als Gelegenheit, erste Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Rund 26 Prozent geben an, dieses Jahr mehr Weihnachtsgeschenke am Black Friday kaufen zu wollen, bei gleichbleibendem Budget.

Diese Tendenz bestätigt auch der Handelsverband Deutschland (HDE). Nach einer aktuellen Umfrage wollen in diesem Jahr 56 (Black Friday) bzw. 46 Prozent (Cyber Monday) derjenigen, die die Aktionstage nutzen, dabei auch Weihnachtseinkäufe tätigen. Damit summieren sich die Ausgaben der Onlineshopper für die Weihnachtseinkäufe im Rahmen von Black Friday und Cyber Monday auf rund 1,65 Milliarden Euro. Damit behaupten die beiden Aktionstage im Weihnachtsgeschäft ihre wichtige Rolle.

Mit einem erwarteten Umsatzwachstum von rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, fällt das Wachstum jedoch deutlich geringer aus, als in den letzten Jahren. Im Jahr 2022 stiegen die Umsätze zu den beiden Aktionstagen im Vorjahresvergleich noch um 20 Prozent.

Die großen Wachstumsschübe der vergangenen Jahre können Black Friday und Cyber Monday in diesem Jahr nicht wiederholen. Hauptursache dafür ist die schlechte Konsumlaune. Da greifen die Menschen auch bei Sonderangeboten deutlich gebremster zu, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp.

Das Online-Shopping dominiert bei den Verbrauchern

Die Suche nach den besten Angeboten findet vor allem online statt, da knapp 74 Prozent der Deutschen planen, per Online-Shopping auf Einkaufstour zu gehen. Im Vergleich dazu bevorzugen nur 24 Prozent den stationären Einzelhandel.

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zahlen die meisten Konsumenten direkt für ihre Einkäufe. Die bevorzugte Bezahlmethode für teurere Black-Friday-Schnäppchen ist mit 46 Prozent Paypal. Die Kreditkarte wird von 22 Prozent genannt. Etwa 17 Prozent der Deutschen möchten Buy-Now-Pay-Later-Services nutzen, und 10 Prozent planen Ratenzahlungs-Angebote der Händler in Anspruch zu nehmen.

In China der Renner – in Deutschland (noch) unbekannt

Der aus China stammende „Singles Day“ am 11. November ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Nur etwa ein Drittel der Deutschen kennt diesen Shopping-Anlass und fünf Prozent haben bereits zu diesem Anlass eingekauft. Es wird jedoch erwartet, dass die Bekanntheit des Singles Day in den kommenden Jahren zunehmen wird.