Märkte am Mittwoch: DAX lässt 16.000er-Marke hinter sich

Die Wall Street zeigt sich erneut fester | Trauer um Charlie Munger

Bildquelle: markteinblicke.de

Die US-Börsen legen weiter zu. Im Mittwochhandel verzeichneten Dow Jones & Co. wieder Kurszuwächse.

Der S&P 500 stieg um 0,2 Prozent, der Dow Jones kletterte leicht um 0,1 Prozent und der NASDAQ Composite verbuchte ein Plus von 0,2 Prozent.

Für positive Impulse sorgten die nachwirkenden Aussagen von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der davon ausgeht, dass die derzeitige Geldpolitik ausreichend restriktiv zu sein scheint, um die Inflation wieder auf das 2-Prozent-Ziel der Zentralbank abzukühlen. Dies untermauert die Meinung vieler Experten, dass das Jahr 2024 ein weiteres Aktienjahr werden könnte.

S&P 500 zeigt das weitere  Potenzial auf

Auch Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, ist optimistisch ­ vor allem in Bezug auf den S&P 500-Index:

„Der Index hat 2023 in Euro um 18 Prozent zugelegt – das Ende der Fahnenstange scheint aber noch nicht erreicht. Bleibt eine tiefere Rezession der US-Wirtschaft aus – wofür die Zeichen derzeit gut stehen –, dürften die US-Standardwerte im kommenden Jahr weiteres Potenzial haben.“ Seine Begründung:

„Die Reallöhne werden voraussichtlich weiter steigen und den Konsum ankurbeln. Zudem verfügen die US-Amerikaner über ein beträchtliches Vermögen; allein das Vermögen der Babyboomer wird auf rund 80 Billionen US-Dollar geschätzt. Mit sinkender Inflation dürfte die Konsumneigung weiter zunehmen. Davon dürften nicht nur die Umsätze, sondern auch die Gewinnmargen vieler Unternehmen profitieren – Letztere aufgrund einer größeren Preissetzungsmacht und sinkender Produktionsstückkosten.“

Mit Blick auf das Jahr 2025 könnten auch die Kapitalmarktzinsen wieder sinken, was einen niedrigeren Abzinsungsfaktor für künftige Aktiengewinne bedeuten würde, so Stephan weiter. „Das dürfte sich positiv auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 auswirken, das derzeit bei rund 19 liegt. Die Aussichten für US-Aktien halte ich daher für recht robust.“

Trauer um Charlie Munger an der Wall Street

Charlie Munger, die rechte Hand bei Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Munger starb am Dienstag, wie Berkshire Hathaway in einer Pressemitteilung mitteilte. Der Konzern teilte mit, dass Munger in einem kalifornischen Krankenhaus friedlich verstorben sei, wie ihm von Familienangehörigen mitgeteilt wurde. Er wäre am Neujahrstag 100 Jahre alt geworden.

Charlie Munger auf der Berkshire Hathaway-Hauptversammlung im Mai 2023. (Bild: marktEINBLICKE)

„Berkshire Hathaway hätte ohne Charlies Inspiration, Weisheit und Mitwirkung nicht seinen heutigen Status erreichen können“, so Buffett in einer Erklärung.

Neben seiner Rolle bei Berkshire Hathaway war Munger auch für seine philosophischen Ansichten und seine Kommentare zu verschiedenen Themen bekannt. Er hatte sich zu einer Vielzahl von Themen geäußert, von Investitionen bis hin zu Bildung und Ethik.

Seine Investitionsphilosophie war das Pendant zu Warren Buffetts Investmentstrategie: Langfristigkeit, Disziplin und das Verständnis der Unternehmen, in die man investiert. Er war bekannt für seine Betonung der „Circle of Competence“-Theorie, die darauf abzielt, dass Investoren innerhalb der Bereiche bleiben, in denen sie das meiste Wissen und Verständnis haben.

Der Blick nach Asien

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum gaben zum Teil heftig nach. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel um 2,1 Prozent, während der chinesische CSI-300-Index auf dem Festland ebenfalls um 0,6 Prozent abrutschte.

In Tokio gab der Nikkei hingegen moderat ab. Japans Leitindex fiel um 0,26 Prozent auf 33.321 Zähler und verzeichnete damit nun drei Tage in Folge Verluste, während der Topix um 0,51 Prozent auf 2.364 Punkte fiel.

So steht´s um den DAX

Der deutsche Leitindex konsolidierte gestern im Bereich der 16.000er-Marke. „Von technischer Seite ist hervorzuheben, dass der Index zuletzt immer wieder daran gescheitert ist, die Hürde bei 16.000 Punkten dauerhaft zu überwinden. Dadurch steigt das Risiko einer Korrektur“, schreibt die Helaba.

Heute kann das wichtigste deutsche Börsenbarometer deutlich zulegen. Das Plus lag zuletzt bei 1,09 Prozent auf 16.166,45 Punkte. Damit wächst die Hoffnung, die 16.000er-Marke nachhaltig zu überwinden und ein neues Rekordhoch anzugreifen.

Die größten Zugewinne waren an der Indexspitze bei Infineon, Adidas und Sartorius zu beobachten, während SymriseHannover Rück und RWE zu den größten Verlierern gehörten.

So handeln Sie den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Das Long-Szenario: Können die Notierungen zur Wochenmitte an die positiven Tendenzen anknüpfen, sollte es im ersten Schritt über 16.000 gehen, wobei ein Re-Break idealerweise mit einem Sprint an das 2021er-August-Hoch bei 16.030 Zählern, besser noch mit einem Sprung über die beiden Verlaufshochs aus dem August bei 16.043 und 16.060 bestätigt werden sollte.

Darüber wäre Platz bis an das Zwischenhoch vom 3. Juli bei 16.209 Punkten, bevor es um das Mai-Top bei 16.332, das Juni-Hoch bei 16.427 und das bisherige Allzeithoch vom 31. Juli bei 16.529 gehen würde.

Das Short-Szenario: Auf der Unterseite ist die erste Haltelinie weiterhin an der 15.900er-Marke zu finden, darunter sollte der Bereich um 15.800 stützend wirken. Fallen die deutschen Blue Chips unter diesen Halt, könnte es zu einem Test der Auffangzone aus März-Top (15.706), Volumenmaximum und der langfristigen 200-Tage-Linie (15.671) kommen.

Unterhalb des langfristigen Durchschnitts würden sich der GD100 (15.621) und das Oktober-Hoch bei 15.575 Punkten als mögliche charttechnische Unterstützungen anbieten.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL8Q0K 14.109,03 8,46 18,92 EUR
Turbo OS UL7ZPB 14.716,52 12,43 12,88 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UH149J 17.872,02 8,47 18,87 EUR
Turbo OS UH6CA6 17.264,40 12,46 12,82 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 29.11.2023, 7:00 Uhr

Die Datenlage an und abseits der Börse

Die heimischen Marktteilnehmer achteten heute vor allem auf die Preisentwicklung in Deutschland. Die Inflationsrate sank zuletzt auf 3,2 Prozent und fiel so niedrig aus wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr aus.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse