Am gestrigen Mittwoch konnten die US-Börsen anfängliche Kursgewinne nicht verteidigen und schlossen uneinheitlich. Heute unternahmen sie einen neuen Versuch, die starke November-Performance weiter auszubauen.
Aussicht auf Zinssenkungen im Fokus
Im Dow Jones Industrial Average stand ein Plus von 0,9 Prozent auf 35.732 Punkte zu Buche, während der S&P 500 0,1 Prozent auf 4.544 Punkte nachgab. Der NASDAQ Composite fiel um 0,7 Prozent auf 14.153 Zähler. Bis jetzt liegt der S&P 500 im laufenden Monat mit 8,5 Prozent im Plus. Im NASDAQ liegt dieses bei 11 Prozent. Für beide Indizes wäre es der höchste monatliche Zuwachs seit Juli 2022. Im Dow Jones liegt das Plus bei 7,2 Prozent.
Im Fokus standen heute Inflationsdaten. Beim Oktober-PCE-Index wurde ein Anstieg um 3,0 Prozent verzeichnet, nach einem Plus von 3,4 Prozent im September. Der Wert ist nicht nur gesunken, sondern lag auch unter den Marktschätzungen von 3,1 Prozent. Die Kernrate fiel von 3,7 Prozent im Vormonat auf 3,5 Prozent, gegenüber Schätzungen von 3,5 Prozent. Damit steigen die Aussichten auf niedrigere Zinsen.
Die Aussichten auf niedrigere Zinsen sind es auch, die zuletzt die Rallye an den Anleihemärkten und damit auch an den Aktienmärkten angeheizt haben. Laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, sei die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen zur Wochenmitte auf 4,67 Prozent abgesackt – noch vor etwa zwei Wochen hatte sie bei 5,22 Prozent gelegen. Maßgeblich getrieben werde die aktuelle Rally von Hoffnungen vieler Marktteilnehmer auf eine früher als bisher erwartete Zinssenkung der Fed.
Der Blick nach Asien
Trotz erneut schwacher Konjunkturdaten aus China zeigten sich die asiatischen Märkte am Donnerstagmorgen freundlicher. Der japanische Nikkei 225 legte um 0,5 Prozent auf 33.486 Punkte zu, während der Hongkonger Hang Seng Index rund 0,3 Prozent auf 17.042 Zähler zulegte.
So steht´s um den DAX
Der deutsche Leitindex DAX zeigte sich am Donnerstag freundlicher und setzte die positive Entwicklung fort. Das Plus lag am Abend bei 0,3 Prozent auf 16.215,43 Punkte. Besonders deutlich konnten an der Indexspitze Brenntag, Bayer und Deutsche Bank zulegen, während Qiagen, Vonovia und Porsche Automobil in der Verlierergruppe zu finden waren.
Laut Einschätzung der Helaba-Analysten habe sich das technische Bild mit dem jüngsten Anstieg deutlich aufgehellt und sollte das Anfang August gerissene Gap mit Kursen über 16.290 geschlossen werden, wäre der Weg frei bis zum Allzeithoch, das Ende Juli bei 16.528 markiert wurde.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Halten die Aufwärtstendenzen an und kann der DAX dabei über 16.209 steigen (wichtig: per Tagesschluss), hätten die Blue Chips zunächst Platz bis an das 2021er-November-Top bei 16.290 Zählern. Darüber würde sich Raum für einen Hochlauf an das Juni-Hoch bei 16.427 eröffnen, bevor das amtierende Allzeithoch vom 31. Juli bei 16.529 bremsend wirken dürfte. Oberhalb des Rekordhochs wäre der Weg aus charttechnischer Sicht dann frei von weiteren Widerständen.
Das Short-Szenario: Auf der Unterseite haben sich die Haltestellen nach der gestrigen Sitzung neu sortiert, einen kleineren Rücksetzer sollten nun die beiden Verlaufshochs aus dem August (16.060/16.043) auffangen, bevor es zu einem Test des 2021er-August-Tops bei 16.030 und/oder der 16.000er-Barriere kommen könnte. Unterhalb dieser viel beachteten Haltelinie würde die 15.900er-Marke als mögliche Unterstützung nachrücken, darunter müsste auf den Bereich um 15.800 geachtet werden. Kommt es zu einem Rückfall unter dieses Level, dürfte die Auffangzone aus März-Top (15.706), Volumenmaximum und 200-Tage-Linie (15.674) auf den Prüfstand gestellt werden.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
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Turbo OS | UL8ZHV | 14.295,40 | 8,57 | 18,89 EUR |
Turbo OS | UL9PAD | 14.920,64 | 12,77 | 12,68 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UH1F48 | 18.054,11 | 8,57 | 18,85 EUR |
Turbo OS | UL73TB | 17.430,15 | 12,77 | 12,66 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Neben der OPEC+-Konferenz schauten Anleger heute unter anderem auf deutsche Einzelhandelsdaten, die europäischen Verbraucherpreise und eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes. Das Statistische Bundesamt hatte für Oktober bei den deutschen Einzelhandelsumsätzen im Vormonatsvergleich ein Plus von 1,1 Prozent gemeldet. Die Inflation in der Eurozone ist im November auf 2,4 Prozent zurückgegangen. Im Oktober hatte die Teuerung noch 2,9 Prozent betragen.
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