Charlies Botschaft an alle Börsianer

Die Jahresendrallye läuft und die meisten Experten sind optimistisch. Sollte das einen misstrauisch machen?

(Bild: marktEINBLICKE)

Die Nachricht, dass Charlie Munger, der gerne wie er einst sagte hinter Warren Buffett die zweite Geige spiele – nun in Kalifornien mit fast 100 Jahren verstorben ist, hat uns in der Redaktion betroffen gemacht. Dass ein Mann in diesem hohen Alter und mit diesem unfassbar erfolgreichen Investoren-Leben einmal Servus sagt, ist klar und war eine Frage der Zeit.

Doch bei manchem kam ein gewisses „verpasst-Gefühl“ auf, wollten doch einige Redaktionsmitglieder im kommenden Jahr nun endlich mal (wieder) nach Omaha fliegen und an der Hauptversammlung 2024 von Berkshire Hathaway teilnehmen. Das „Woodstock für Kapitalisten“ wird es weiterhin geben – leider nicht mehr mit Charlie Munger.

Noch in diesem Jahr 2023 hatten Warren Buffet und Charlie Munger die Kongress-Halle mit den 50.000 Menschen gerockt und das perfekte Paar abgegeben.. Während Warren Buffett als der Knowledge-Opa rüberkam, war Charlie Munger für die Pointen bei den Antworten zuständig. Langweile kam nie auf – ab und an ein trockener Spruch des 99-jährigen erinnerte uns dieses Jahr einen als Deutschen an die besten Zeiten von Harald Schmidt.

Omaha 2024 wird anders werden, auch wenn es eine besondere Pilgerfahrt bleiben wird. Wir sagen: „Adieu Charlie Munger, bleib´ uns da oben wohl gewogen.“

Die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway – das Woodstock für Kapitalisten. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Es gibt für Anleger zuhauf Eigenschaften, die man von Munger und natürlich auch von Buffett übernehmen kann. Eine davon ist das Thema Geduld. Gegenüber dem Wall Street Journal sagte einst Munger, dass das Warten einem als Investor helfe, aber eben viele Anleger einfach nicht abwarten könnten, bis die richtige Zeit gekommen sei. Schauen Sie sich dazu einfach mal den Langfristchart von Berkshire Hathaway an und Sie wissen, was Munger meint …

Geduld zahlt sich am Ende in Rendite aus

In Beug auf das Börsenjahr 2024 könnte sich Geduld wieder bezahlt machen. Geht es beispielsweise nach der Fondsgesellschaft Union Investment, so dürfte das nächste Handelsjahr gut werden für Aktien. „Aktien sind 2024 die vielversprechendste Anlageklasse.“ Damit rechnet zumindest Frank Engels, CIO und für das Portfoliomanagement verantwortlicher Vorstand von Union Investment. „Das erste Halbjahr dürfte für Risikoanlagen noch schwierig bleiben. Denn erst danach hellen sich die Aussichten auf. Ruhe und Geduld werden sich also für Anleger auszahlen.“

Sie haben es wieder gelesen? Geduld. Wir nehmen das als Anleger von Baustein-Aktien an dieser Stelle einfach mal mit …

Das bringt die neue Börsenwoche (KW49-2023)

Die Berichtswoche bringt die Daten zum US-Arbeitsmarkt im November. Am 8. Dezember wird der letzte Arbeitsmarktbericht vor der FOMC-Sitzung im Dezember veröffentlicht. „Wir erwarten von dieser Seite keine Argumente für eine zusätzliche Leitzinserhöhung der Fed“, so die Helaba.“

„Zusammen mit den Verbraucherpreisdaten am 12. Dezember ist dies wohl der letzte Indikator, der die Notenbanker auf ihrer anstehenden Sitzung zu einer weiteren Zinserhöhung bewegen könnte“, heißt es weiter.

Bei der Helaba geht man davon aus, dass die Daten zum Arbeitsmarkt im November einen solchen Schritt nicht nahelegen werden und der Leitzinskorridor mit 5,25 bis 5,50 Prozent sein zyklisches Hoch erreicht hat.

Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Kommen wir als langfristig engagierte Geldanleger wieder zu einem zurück. Geduld. Es lohnt sich. Das Jahr dürfte noch einiges auf Lager haben. Laut der Helaba läuft sich am Aktienmarkt „die Jahresendrally warm“.

Während der Dow Jones sein Jahreshoch zuletzt erreicht hat, könnte in der nächsten Woche beim DAX sogar der alte Höchststand von 16.470 Punkten fallen. Cool bleiben! Es bleibt nämlich eine Gradwanderung, wie die Helaba schreibt. Einmal mehr gesagt:

Wir laufen als Baustein-Aktien-Anleger gerne diesen einen Marathon in unserem Leben und eben nicht den Sprint. Am Ende werden Sie dieses Ziel erreichen: Einen coolen Lebensabend dank eines erfolgreichen Vermögensaufbau. Oder wie Charlie Munger einst Benjamin Graham zitierte: „Es kommt nicht auf die schlechten Investitionen an, die fehlschlagen, sondern es kommt auf die guten Ideen an, die exzessiv genutzt werden.”

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),

Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber

Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt