Süßer die Kassen nie klingeln

Die Kauflaune der Konsumenten dürfte auch an den Aktienmärkten mit großem Interesse verfolgt werden. Schließlich hat die Stimmung und Kauflaune der Verbraucher vor Weihnachten auch eine spürbare Auswirkung auf die Ergebnisse vieler Unternehmen.

(Bildquelle: Pressefoto Wal-Mart / Gunnar Rathbun/AP Images for Walmart)

Die letzten Wochen des Jahres haben es traditionell in sich. Vor allem Handel und Online-Shops haben in der Vorweihnachtszeit überdurchschnittlich viel zu tun. Die Kauflaune der Konsumenten dürfte auch an den Aktienmärkten mit großem Interesse verfolgt werden. Schließlich hat die Stimmung und Kauflaune der Verbraucher vor Weihnachten auch eine spürbare Auswirkung auf die Ergebnisse vieler Unternehmen.

Da kommt es zur Unzeit, dass diese in Deutschland laut HDE-Konsumbarometer im November spürbar schlechter geworden ist. Insgesamt fällt die Stimmung sogar noch schlechter aus als vor der Corona-Pandemie. Doch womöglich markiert diese Zurückhaltung auch nur ein großes Luftholen vor dem finalen Weihnachtsshopping?

Black Friday und Cyber Monday sorgen für Kauflaune

Vielleicht strafen die Konsumenten am Ende aber auch alle Lügen. Wenn man sieht, wie hoch die Nachfrage zum Beispiel nach Urlaubsreisen, Konzerten und sonstigen Events zuletzt war, ist es durchaus denkbar, dass das Weihnachtsfest ein vergleichbares Highlight ist, das sich die Menschen nicht von der hohen Inflation und anderen Problemen verderben lassen wollen. Tatsächlich haben die Verkaufszahlen des Black Friday und Cyber Monday 2023 laut aktuellen Schätzungen alle Erwartungen übertroffen.

Onlineshopping wird von Jahr zu Jahr wichtiger. (Bildquelle: unsplash / Marques Thomas)

Der Online-Riese Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) verzeichnete beispielsweise sein größtes Einkaufsereignis aller Zeiten im Vergleich zum gleichen 11-tägigen Zeitraum in den Vorjahren. Kunden weltweit kauften über eine Milliarde Artikel auf Amazon, wobei die Ersparnisse während der 11 Tage der Angebote fast 70 Prozent höher waren als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf den Einkaufszetteln standen dabei vor allem Unterhaltungselektronik und Kleidung.

Der Internet-Gigant Amazon profitiert von seiner Marktmacht

An den Börsen dürften bei einer weiter positiven Entwicklung schnell auch wieder die klassischen „Weihnachts-Profiteure“ gefragt sein. Also jene Unternehmen, die für Logistik zuständig sind und dafür sorgen, dass vom Bestell-Button bis zur Lieferung die Pakete auch rechtzeitig zum Fest ankommen. Dazu zählt fast schon traditionell Amazon, der ohnehin vom zunehmenden Trend zum Online-Shopping profitiert.

Dabei nutzt das Unternehmen verstärkt seine große Reichweite über die unterschiedlichen Kanäle. So wurde am Black Friday bei der frei zugänglichen Übertragung eines Football-Spiels der NFL am unteren Bildrand immer wieder Werbung für exklusive Produkt-Angebote aus dem Amazon-Sortiment eingeblendet und mit QR-Codes versehen, so dass die Zuschauer relativ einfach mit ihrem Handy einkaufen können.

Konzerttickets sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. (Bildquelle: unsplash / Hanny Naibaho)

CTS Eventim mit Umsatz- und Gewinnanstieg

Ebenfalls ein möglicher Profiteur des anstehenden Weihnachtsgeschäfts könnte die Aktie von CTS Eventim (WKN: 547030 / ISIN: DE0005470306) sein. Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter spürt schon das ganze Jahr über den während der Corona-Pandemie aufgestauten Nachholbedarf vieler Menschen nach dem Besuchen von Live-Festivals oder Konzerten. Nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verzeichnete das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 23 Prozent und einen Anstieg des operativen Gewinns um 34 Prozent.

Des Weiteren liegen zunehmend mehr Gutscheine für Events und Erlebnisse unter dem Baum. Zudem hat CTS Eventim noch eine Reihe vielversprechender Veranstaltungen in der Pipeline. Trotzdem wurde die Jahresprognose „nur“ bestätigt. Die Analysten der DZ BANK haben die Aktie zuletzt Ende Oktober mit einem auf 55 Euro gesenkten fairen Wert auf „Halten“ gestuft. Mögliche Risiken bestehen demnach in einer kartellrechtlichen Sektoruntersuchung in Deutschland sowie dem Nachholbedarf in puncto guter Unternehmensführung.

(Bild: DZ BANK AG)

Ein Beitrag von Marcus Landau

Er ist Senior Manager Public Distribution bei der DZ BANK in Frankfurt am Main.

 

 

 

 

 

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