Adobe stolpert beim Ausblick

Der Spezialist für Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme will immer mehr von Angeboten rund um die generative Künstliche Intelligenz profitieren.

(Bildquelle: Unsplash+ In Zusammenarbeit mit Getty Images)

„Mit Sensei steht Userinnen und Usern von beliebten Adobe-Produkten nun auch die Power von generativer KI zur Verfügung.“ Unter anderem auf diese Weise wirbt der Spezialist für Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme für seine KI-Produkte und die zusätzlichen Möglichkeiten, die diese seinen Kunden bieten würden.

Entsprechend große Erwartungen setzen Börsianer in die Chancen des Softwarekonzerns mit dem Thema KI ein hohes Wachstum zu erzielen. Ähnlich wenig erfreut zeigen sich Marktteilnehmer, wenn die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden. So geschehen beim Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr bei Adobe (WKN: 871981 / ISIN: US00724F1012).

Licht und Schatten bei Adobe

Die Zahlen zum vierten Quartal (Ende 1. Dezember) des Geschäftsjahres 2022/23 lagen über den Erwartungen, beim Ausblick hatten sich Marktteilnehmer jedoch mehr gewünscht. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass Adobe mittendrin zu sein scheint, wenn es um das Trendthema KI geht.

Im abgelaufenen Dreimonatszeitraum legten die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 5,05 Mrd. US-Dollar zu. Wechselkursbereinigt lag der Zuwachs sogar bei 13 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte einen Wert von 4,27 US-Dollar.

Damit wurden die Konsensschätzungen übertroffen. Marktexperten hatten zuvor im Schnitt bei Umsatz und EPS Werte in Höhe von 5,02 Mrd. US-Dollar bzw. 4,14 US-Dollar in Aussicht gestellt. Besonders überzeugen konnten die wiederkehrenden Erlöse im Bereich new Digital Media.

(Bildquelle: unsplash / Eftakher Alam)

Adobe will sich im Jahresverlauf steigern

Während Adobe zuletzt das Tempo bei den Aktienrückkäufen etwas drosselte, enttäuschte der Ausblick. Zudem wird von Managementseite für das angelaufene Geschäftsjahr 2023/24 ein Umsatz von 21,4 Mrd. US-Dollar bei einem EPS von 17,80 US-Dollar erwartet. Die Schätzungen bewegten sich zuletzt jedoch bei Erlösen von 21,7 Mrd. US-Dollar und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 18,0 US-Dollar.

Für das erste Quartal liegen die Unternehmensprognosen auf der Umsatzseite bei 5,1 bis 5,15 Mrd. US-Dollar, gegenüber Konsensschätzungen von 5,16 Mrd. US-Dollar. Das EPS sieht die Geschäftsführung bei 4,35 bis 4,40 US-Dollar. Hier liegt der Konsens bei 4,27 US-Dollar. Das Management sprach davon, dass das Wachstum in Q1 etwas schwächer ausfallen und dann im Laufe des Jahres zulegen sollte.

Es bleiben einige Fragezeichen

Alles in allem hat Adobe einmal mehr über den Erwartungen liegende Geschäftszahlen präsentiert. Insbesondere zeigt es sich, dass das Softwareunternehmen trotz seiner erreichten Größe weiter wachsen und auch starke Margen erzielen kann.

Anleger reagierten zunächst jedoch enttäuscht auf den Ausblick. Zumal die Figma-Übernahme seit geraumer zeit an den Märkten nicht nur Fans hat. Die Design-Softwarefirma, die eine Cloud-basierte Design-Software anbietet, mit der Teams in Echtzeit zusammenarbeiten können, will sich Adobe satte 20 Mrd. US-Dollar kosten lassen.

Mein Fazit

Auch wenn Adobe beim Ausblick nicht ganz an die Markterwartungen herankommen konnte, zeigt das Softwareunternehmen, dass es trotz seiner Größe wachsen kann und dabei auch noch auf der Ergebnisseite gut abschneidet.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Adobe vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat auf den Global AI Index (WKN: DA0AAX / ISIN: DE000DA0AAX6) anschauen.