Raclette: Gaumenschmaus mit Käse

So einfach gelingt der Winterklassiker

(Bildquelle: www.raclette-suisse.ch)

Raclette ist der Star in der Winterzeit. Von herzhaft bis fruchtig, geschabt oder im Pfännchen, mit oder ohne Fleisch – es gibt fast kein Essen für eine gesellige Runde, das so viele Varianten ermöglicht und gleichzeitig eine so kurze Vorbereitungszeit in Anspruch nimmt. Für den Winterklassiker aus der Schweiz muss vor allem eines stimmen: der Käse, die Beilagen und die passenden Getränke. Diese Zutaten sollten auf jeden Fall auf Ihre Einkaufsliste.

Diese Beilagen gehören zum traditionellen Raclette-Gericht

Zu den Beilagen eines klassischen Schweizer Raclettes gehören nur Pellkartoffeln, Silberzwiebeln, Cornichons und Pfeffer, sowie Gewürze. Die säurehaltigen Beilagen schaffen eine gute Balance zum Käse, denn sie helfen beim Verdauen des schweren Käses. Wird das Raclette an Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester in einer geselligen Runde verzehrt, wird jedoch oft eine viel größere Auswahl an Beilagen angeboten. Gut zu Raclette passen sämtliche Sauerkonserven wie Maiskölbchen, Rote Beete, Spargel, Kürbis und Mixed Pickles, aber auch süße Früchte wie Ananas oder Pfirsich. Fleisch gehört vom Prinzip her nicht zum Raclette, aber da scheiden sich die Geister, denn häufig werden klein geschnittenes Fleisch oder kleine Würstchen in die Pfännchen gepackt. Schinken kann ebenfalls als Beilage zum Raclette gereicht werden, wird aber eher außerhalb der Pfännchen als Beilage verzehrt. Zum Raclette sollte außerdem ein leckeres Baguette gereicht werden.

Pizza gelingt ebenfalls im Raclette-Pfännchen. (Bildquelle: Pixabay/planet fox)

Diese Pfännchen bringen Abwechslung ins klassische Gericht

Nach all den Silberzwiebeln und Mixed Pickles darf es auch gerne einmal etwas Abwechslung sein. Diese kreativen Kombinationen schmecken besonders lecker:

Mini-Pizza: Pizzateig, Tomatensoße, geriebenen Mozzarellakäse und Belag nach Wahl

Provence-Style: Ziegenkäse, Birne, Walnüsse und Feige

Nachos-Pfanne: Tortillachips, Cheddar, Kidneybohnen und Mais

Elsass-Pfännchen: Flammkuchenteig, Crème Fraîche, Speckwürfel, Käse

Pancake-Dessert: Pancake Teig, Bananen, Schokosauce, Erdnüsse

Mini-Crepes: Crepes-Teig, Zimt und Zucker, Früchte oder Schokocreme

Dieser Käse eignet sich gut fürs Raclette

Besonders gut fürs Raclette eignen sich die klassischen Raclette-Käsesorten aus dem Schweizer Kanton Wallis, und zwar Bagnes, Orsières und Goms. Damit er gut schmilzt, sollte der Käse mindestens 50 % Fettgehalt haben. Bei der Käsemenge rechnet man mit 200 bis 250 g Käse pro Person, werden viele Beilagen dazu serviert, reichen auch 150 g. Bei dem Original Schweizer Raclette braucht man etwas mehr Käse, da nicht das ganze Stück aufgebraucht wird. Den Käse kann man am Stück oder bereits geschnitten kaufen, entweder frisch an der Käsetheke oder abgepackt im Regal. Vor dem Verzehr sollte der Käse eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank genommen werden, damit er sein Aroma entfalten kann. Beim Raclette-Käse kann die Rinde mitgegessen werden, sofern sie nicht mit Natamycin, dem Konservierungsstoff E235, behandelt wurde. Dieser wird bei Käse oft zur Schimmelverhütung eingesetzt.

Zu Raclette passen saure Beilagen. (Bildquelle: Pixabay / D-Vu)

Diese Getränke passen optimal zum Raclette-Abend

Zu Raclette passt am besten ein trockener, säurebetonter und kräftiger Weißwein, der es gegen die Schwere des geschmolzenen Käses aufnehmen kann. Wer keinen Alkohol mag, kann Schwarztee als Alternative trinken. Eine Empfehlung ist es, kein Wasser zum Raclette zu trinken, da sich sonst der Käse im Magen verklumpen könnte. Zum Verdauen des vielen Käses passt ein Gläschen Kirschwasser hinterher perfekt. Guten Appetit oder wie man in der Schweiz sagen würde: „En Guete mitenand!“

Raclette kommt ursprünglich aus der Schweiz

Wir kennen Raclette hauptsächlich in Verbindung mit einem Raclette-Gerät und kleinen Pfännchen. Doch ursprünglich stammt das Raclette aus dem Kanton Wallis in der Schweiz, wo es traditionell im Freien am offenen Feuer zubereitet wird. Ein großes Stück Käselaib wird dazu direkt über dem Feuer erwärmt und dabei der geschmolzene Käse abgeschabt. Abgeleitet wird das Wort Raclette vom französischen Wort „racler“ = abschaben. Einige Raclette-Öfen für den Hausgebrauch arbeiten nach demselben Prinzip. Dafür wird die Hälfte beziehungsweise ein Viertel eines Käselaibs in eine spezielle Vorrichtung eingespannt und über dem Feuer erwärmt. Wenn der Käse schmilzt, kann er portionsweise abgeschabt werden. Daraufhin wird die Käserinde wieder mit in den schmelzenden Käse gestrichen, wodurch diese Zubereitungsart sehr knusprigen Käse mit schönen Röstaromen hervorbringt.

Ein halber Käselaib wird über offenem Feuer abgeschabt (Bildquelle: www.raclette-suisse.ch)

Ein kleines Gerät sorgt für viel Geselligkeit

Die meisten Raclette-Geräte jedoch bestehen aus einem elektrischen Raclette-Ofen und kleinen Pfännchen, in die die Zutaten gegeben werden. Von der Größe her ist man flexibel, es gibt sowohl kleine Geräte für 2 Personen als auch für große Raclette-Runden mit vielen Pfännchen. Besonders in der Vorweihnachtszeit gibt es viele Angebote, so dass die Anschaffung eines Raclette-Geräts für jeden machbar sein sollte. Käse und viele weitere Zutaten werden einfach in die Pfännchen gegeben und wenn der Käse zerlaufen ist, kann das lecker zubereitete Pfännchen verzehrt werden. Als Zubehör empfiehlt sich ein Holzbrettchen zum Abstellen der heißen Pfännchen und ein Holzschaber zum Abschaben des Käses, damit die Pfännchen nicht verkratzen.