Was kommt nach der Überraschung?

Nach einer Erholungsrallye der letzten Wochen sollte der Fokus Anfang des neuen Jahres wieder auf die Aussichten der Unternehmen gelenkt werden, und hier sehen wir einen Margendruck auf viele Unternehmen zukommen, welcher zu niedrigeren Gewinnprognosen und sinkenden Kursen im S&P 500 führen sollte.

(Bildquelle: unsplash / Kari Shea)

Wir geben in den kommenden Tagen in der Reihe „Ausblick 2024“ marktEINBLICKE zu den Faktoren, die das Anlegerjahr 2024 mitbeherrschen sollten. Dazu haben wir uns wieder kompetente Verstärkung ins Haus geholt und verschiedene Börsen-Experten gebeten, einen Ausblick zu wagen. Ihre Einschätzungen werden wir zum Jahreswechsel an dieser Stelle veröffentlichen. Heute ist Nicolai Tietze an der Reihe.

Das Börsenjahr 2023 kann durchaus als überraschend gewertet werden. Eine anhaltend hohe Inflation führte im Laufe des Jahres zu weiteren Zinserhöhungen der amerikanischen und europäischen Notenbanken. Umso überraschender, dass die weltweiten Aktienmärkte sich nicht abhalten ließen zu steigen und das Jahr mit einem gehörigen Plus abschließen konnten.

Zugegebenermaßen haben gerade die großen Technologiewerte in den USA einen Großteil der Wertentwicklung der US-Indizes mitbestimmt. Nach einer Erholungsrallye der letzten Wochen sollte der Fokus Anfang des neuen Jahres wieder auf die Aussichten der Unternehmen gelenkt werden, und hier sehen wir einen Margendruck auf viele Unternehmen zukommen, welcher zu niedrigeren Gewinnprognosen und sinkenden Kursen im S&P 500 führen sollte.

Nichtsdestotrotz rechnet ein Großteil der Investoren erstmal mit einer Beruhigung und rückgängiger Inflation, was gerade im ersten Quartal 2024 für eine weitere positive Tendenz am Aktienmarkt sprechen könnte. Dies ist allerdings kein Grund als aktiver Anleger in Euphorie zu verfallen, gilt historisch gesehen die Zeit ab der ersten Zinssenkung als besonders kritisch.

Hiermit rechnen wir ab Sommer 2024 und einem Jahresendziel im S&P 500 von 4.500 Punkten. Aber vergessen Sie bitte nie, dass Prognosen auch immer nur eine Momentaufnahme sind. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit können wirtschaftliche oder politische Faktoren auftreten, die eine Neubewertung in die eine oder andere Richtung erfordern.

Ein Beitrag von Nicolai Tietze

(Bildquelle: Morgan Stanley Europe)

Er ist Executive Director, Institutional Equity Division, Morgan Stanley Europe SE
WWW: zertifikate.morganstanley.com

 

 

 

 

 

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