Infineon: Der nächste Anlauf

Der deutsche Halbleiterriese ist im Bereich Künstliche Intelligenz kein ganz Unbekannter.

(Bildquelle: Pressefoto Infineon Technologies AG)

In der Bibel heißt es bekanntlich, dass die Letzten die Ersten sein werden und umgekehrt. Entsprechend starteten die Überflieger aus der Technologiebranche aus dem Jahr 2023 schwach in das Börsenjahr 2024.

Dies galt auch für Infineon (WKN: 623100 / ISIN: DE0006231004). Allerdings bedeutet dies nicht, dass der Halbleiterwert nach einigen ersten Gewinnmitnahmen kein Potenzial mitbringen würde.

Infineon-Aktie hat Luft nach oben

Der deutsche Leitindex DAX konnte das Börsenjahr 2023 mit einem Kursplus von etwas mehr als 20 Prozent beenden. Dabei wurden neue Höchststände erreicht, während erstmals auch die Marke von 17.000 Punkten übersprungen würde.

Anleger fragen sich angesichts einer solch positiven Entwicklung, welche Indexvertreter noch Luft nach oben mitbringen. Mit einem Kursplus von rund 33 Prozent war Infineon im Vorjahr weit oben in der Performance-Liste zu finden, allerdings befindet sich der Halbleiterwert, anders als der DAX, deutlich unterhalb seines Rekordstandes.

Dieses stammt noch aus der Zeit der Dotcom-Blase und liegt bei 93,60 Euro. Damit dürfte es schwer zu erreichen sein, allerdings ist selbst zum 2023er-Jahreshoch bei 40,25 Euro und dem Zwischenhoch aus dem Jahr 2021 bei 43,40 Euro noch etwas Luft vorhanden.

Licht und Schatten

Eine anhaltend positive Entwicklung im operativen Geschäft soll auch die Aktie weiter ankurbeln. So konnte Infineon im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 (Ende September) Rekordmarken bei Umsatz und Ergebnis erreichen. Für 2023/24 wird ein weiteres Umsatzwachstum auf 17 Mrd. Euro bei einer Segmentergebnis-Marge von 24 Prozent erwartet. Der Halbleiterkonzern will dabei auch von dem Boom rund um das Thema KI-Anwendungen profitieren.

Allerdings bewegen sich die Bayern in keinem ganz einfachen Umfeld. Während in den Bereichen Erneuerbare Energien, Elektromobilität – insbesondere in China – und bei Mikrocontrollern für die Automobilindustrie eine ungebrochen starkes Nachfragewachstum festgestellt wurde, erlebten Bereiche wie Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen laut Konzernangaben „ein temporäres Nachfragetief“.

Mein Fazit

Die langfristigen Digitalisierungstrends dürften Halbleiterunternehmen wie Infineon zugutekommen, auch wenn einige Bereiche derzeit ein Tief erleben. Dies ist für das ohnehin sehr zyklische Halbleitergeschäft nichts Ungewöhnliches.

Wer gleich auf mehrere aussichtsreiche Vertreter der Halbleiterindustrie setzen möchte, kann einen Blick auf das Indexzertifikat auf den Chip Power Index (WKN: DA0ABM / ISIN: DE000DA0ABM7) werfen. Neben Infineon sind in diesem Index auch die US-Branchengrößen wie NVIDIA, Intel oder AMD vertreten.