Aufholpotenzial beim ATX: Erste hält Immofinanz, S IMMO, Vienna Insurance sowie OMV für interessant

Bildquelle: Pressefoto Börse Wien

Die Performance des Wiener Leitindex ATX war zuletzt ja wenig begeisternd. Von der Dynamik des zweiten Halbjahres 2012 war in diesem Jahr bislang nichts zu spüren. Auf Halbjahressicht hat der Index rund 8 Prozent eingebüßt. Und dennoch sehen die Analysten der Erste Group nun Aufholpotenzial.

Aus Sicht der Erste Group könnte bis Jahresende wieder etwas Dynamik einsetzen. Das internationale Bild sei zwar stark durchmischt, viele etablierte Märkte konnten eine bessere Performance erzielen als die Wiener Börse. Insgesamt gesehen sei aber auch z.B. der Euro Stoxx 50 in der ersten Jahreshälfte leicht negativ gewesen. „Aktuelle Bewertungsrelationen wie erwartetes Gewinnwachstum, Kurs-Gewinn-Verhältnisse oder die Gewinn- und Dividendenrendite signalisieren jedenfalls Aufholpotenzial für die Wiener Börse im zweiten Halbjahr“, erläutert Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research. „Für Anleger bleiben durch die global niedrigen Zinsen österreichische Aktien unter Renditegesichtspunkten weiter attraktiv.“

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Österreichische Aktien sollten nach Ansicht der Analysten generell vom höheren Potentialwachstum in den Ländern Zentral- und Osteuropas (CEE) profitieren. In
den letzten fünf Jahren der Krise hätten die CEE-Länder, und das werde auch international vermehrt wahrgenommen, den Rest Europas wirtschaftlich outperformt, argumentieren die Analysten. „Dieses Fundament sollte in Kombination mit attraktiven Bewertungsniveaus die Triebfeder für eine Besserentwicklung im zweiten Halbjahr sein. In Summe sollten wir bis Ende 2013 den ATX bei rund 2.400 Punkte sehen“, so Mostböck.

„Als bevorzugte Investments im aktuellen Niedrigzinsumfeld empfehlen sich Werte mit stabilem Geschäftsmodell, einer soliden Bilanz und kontinuierlich wachsenden Dividenden“, meint Günther Artner, Head of CEE Sector Research bei Erste Group. Dies treffe aktuell auf Immobilientitel wie Immofinanz (WKN 911064) oder S IMMO (WKN 902388) zu, aber auch auf Blue Chip Werte wie Vienna Insurance Group (WKN A0ET17) und OMV (WKN 874341). Alle vier Aktien wiesen für 2014 eine Dividendenrendite von mindestens 4 Prozent mit steigender Tendenz auf. „Anleger können hier ein Dividendenpaket schnüren“, meint Artner.

Zusätzlich empfehlen sich an der Wiener Börse laut Erste Group derzeit Spezialsituationen wie STRABAG (WKN A0M23V) oder Kapsch TrafficCom (WKN A0MUZU). Während STRABAG durch das negative Sentiment im Sektor auf eine Bewertung von weit unter Buchwert abgerutscht ist, sollte Kapsch nach Problemen bei den Projekten in Polen und Südafrika nun langsam wieder auf die Erfolgsstraße zurückkehren, so die Erste Group.

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