Vergangene Woche stand die Krypto-Gemeinde im Fokus. Monatelang hatten die Zulassungsverfahren für Krypto-Spot-ETFs in den USA die Finanzwelt in Atem gehalten. Klappt es, oder nicht, und wenn ja, wann endlich? Nun hat die US-Börsenaufsicht SEC diversen Krypto-Spot-ETFs die Handelserlaubnis erteilt – letztlich wohl auch auf herrschenden politischen Druck hin. Ob das gut ist? Wir wissen es nicht, wir sind weiterhin eher auf der Seite der skeptischen Bitcoin-Anlegerschaft.
Bei uns in der EU ist ein börsengehandelter Bitcoin-Fonds im Rahmen der bestehenden Vorschriften bisher immer noch nicht möglich, da die europäischen Investmentfondsrichtlinien keinen einzelnen Referenzpreis für einen ETF-Basiswert zulassen. Vielleicht auch ganz gut so…
Wer als Börsianer seinen Fokus ein bisschen auf Asien gesetzt hat, hat ebenfalls diese Woche gute Laune gehabt. Denn bei den klassischen Assets fiel der Nikkei-Index auf. Der japanische Aktienindex kletterte auf den höchsten Stand seit Februar 1990, begleitet von einem schwächeren Yen. Dass Japans Börse ein Comeback feiert, hatten wir bereits im vergangenen Sommer ausführlich berichtet.
Aus Asien zurück nach Frankfurt. Der DAX blieb auch diese Woche in einer abwartenden Haltung. Seit dem Top Mitte Dezember sehen wir leicht rückläufige Kurse. Für Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M. Warburg, ist es nichts anderes als eine überfällige Konsolidierung an den Märkten. Mehr ist es für uns auch nicht. Spannend wird derweil die kommende Woche, es stehen diverse Konjunkturdaten auf der Agenda und die Berichtssaison läuft an – genug Stoff für eine impulsreiche Handelswoche:
Das bringt die neue Börsenwoche (KW03-2024)
Montag/ Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt: 2022 hat das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Schnitt nicht mehr zugelegt, sondern ist sogar minimal geschrumpft. „Wir erwarten für das vorläufige Jahresergebnis des Bruttoinlandsprodukts 2023 einen Rückgang um 0,3 Prozent“, schreibt die Deka. „Für das Gesamtjahr ist mit einem leichten Minus zu rechnen und auch für das Schlussquartal sehen nach den jüngsten Indikatoren die Vorzeichen kaum besser aus“, kommentiert auch die Helaba.
Montag/ Vorwahl US-Präsidentschaftskandidatur: Wie üblich beginnt auch 2024 der innerparteiliche Vorwahlkampf für die US-Präsidentschaftskandidatur im Bundesstaat Iowa. Im Falle der Republikanischen Partei zeichnet sich mit dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump ein klarer Favorit ab.
Mittwoch/ Chinas Bruttoinlandsprodukt: Trotz der anhaltenden Immobilienkrise und der Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte dürfte sich die Jahresveränderungsrate des chinesischen Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal erneut nahe des 5-Prozent-Wachstumsziels (Prognose DekaBank: 5,1 Prozent) bewegt haben.
Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Gehen Sie als Investor von Baustein-Aktien einmal mehr gelassen in die neue Handelswoche. Die Zinserwartungen bleiben auch in dieser präsent und fast scheint es, als könne diesen nichts anhaben. Hinzukommen nun aber noch die ersten wichtigen Bilanzen großer US-Konzerne, die aufzeigen werden, in wieweit die Unternehmen in das Jahr 2024 gehen werden.
Ach ja – am Montag bleiben die Börsen in New York geschlossen. Die größte Volkswirtschaft begeht den Martin-Luther-King-Day, die deutschen Börsianer müssen also ohne Impulse von Wall Street auskommen.
In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),
Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber
Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt