Die US-Börsen erlebten gestern Abend vor und während der Fed-Sitzung sowie der folgenden Pressekonferenz von Notenbankchef Powell eine Achterbahnfahrt . Nach einer zwischenzeitlichen Erholung notierten die wichtigsten Aktienindizes zur Schlussglocke jedoch deutlich in der Verlustzone. Letztlich hatte Powell die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung bereits im März heruntergespielt.
Er sagte: „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Ausschuss bis zur März-Sitzung ein Maß an Vertrauen erreicht, um den März als Zeitpunkt für Leitzinssenkungen zu bestimmen, aber das bleibt abzuwarten.“ Neben der Enttäuschung über den Ausgang der Fed-Sitzung drückten auch negativ aufgenommene Quartalsergebnisse bei einigen Tech-Größen auf die Stimmung am Markt. Heute starteten die US-Börsen einen Erholungsversuch.
Für den NASDAQ Composite ging es zuletzt um 0,6 Prozent auf 15.249 Punkte nach oben, während der S&P 500 0,5 Prozent auf 4.870 Zähler hinzugewann. Im Dow Jones Industrial Average lag das Plus bei 0,2 Prozent auf 38.236 Zähler.
Der Blick nach Asien
Die asiatischen Märkte zeigten sich am Donnerstagmorgen uneinheitlich. Der japanische Nikkei 225 verlor 0,8 Prozent auf 36.011 Punkte. In Hongkong erholten sich die Börsen nach den jüngsten Verlusten ein wenig, während sich die chinesischen Festlandbörsen weiterhin schwächer zeigten. Anders als im Fall des offiziellen Einkaufsmanagerindex der Industrie, zeigte der Caixin PMI für Januar zum dritten Mal in Folge ein Wachstum an.
So steht´s um den DAX
Nach der Fed-Enttäuschung von gestern Abend zeigte sich der DAX am Donnerstag schwächer. Das Minus hielt sich lange in Grenzen, stieg bis Handelsende jedoch an. Am Abend schloss der Leitindex 0,45 Prozent schwächer auf 16.826,92 Punkten. In der Spitzengruppe fanden sich allen voran Deutsche Bank, Siemens Healthineers und Rheinmetall wieder, während Adidas, Covestro und Merck KGaA zeitweise zu den größten Indexverlierern zählten.
Im Fokus stand u.a. die Bilanzvorlage der Deutschen Bank. Neben einem unerwartet niedrigen Gewinnrückgang sorgte vor allem die Meldung weiterer Einsparungen und eines Abbaus von 3.500 Arbeitsplätzen für Furore. Adidas wiederum profitierte von unerwartet starken Verkäufen der „Yeezy“-Sneaker, wodurch der Konzern Verluste vermied. Dennoch trennten sich Anleger von der Aktie.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Um aus der zuletzt kursbestimmenden Schiebezone nach oben auszubrechen, müsste der deutsche Leitindex jetzt – über das Verlaufshoch vom vergangenen Mittwoch bei 16.921 hinweg – oberhalb der 17.000er-Barriere und des amtierenden Allzeithochs aus dem Handel gehen. Anschließend sollte der Ausbruch mit neuen historischen Höchstständen bestätigt werden. Dabei wäre der Weg aus charttechnischer Sicht dann zunächst frei von weiteren Widerständen.
Das Short-Szenario: Auf der Unterseite müsste nun auf das gestrige Tagestief geachtet werden, die nächsten Unterstützungen könnten am Zwischenhoch vom 11. Januar bei 16.839 und an der 16.800er-Marke angetragen werden. Unterhalb dieses Levels wäre ein Rücksetzer an das Verlaufshoch vom 6. Dezember bei 16.727 denkbar, bevor es zur Schließung der Kurslücke vom 24. Januar bei 16.627 kommen könnte. Eine Etage tiefer würde das offene Gap vom 22. Januar in den Fokus rücken, wobei auch der GD50 (aktuell bei 16.572) und das Juli-Hoch bei 16.529 stützend wirken dürften.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
---|---|---|---|---|
Turbo OS | UK9EWU | 14.844,51 | 8,55 | 19,77 EUR |
Turbo OS | UL9DEG | 15.464,13 | 12,41 | 13,62 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UH39H8 | 18.772,39 | 8,57 | 19,60 EUR |
Turbo OS | UM06T2 | 18.140,35 | 12,61 | 13,33 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Während Anleger hierzulande einige europäische Einkaufsmanagerindizes analysierten, wurde in den USA neben den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe (Januar) veröffentlicht.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichten vergangene Woche mit 224.000 ein 3-Monatshoch und lagen rund 10.000 über den Erwartungen des Marktes. Ein Signal, dass der Arbeitsmarkt abkühlt.
In Sachen Quartalsberichte richtet sich der Blick auf die Vertreter der Gruppe der „glorreichen Sieben“ Amazon, Apple und Meta Platforms.
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