Liebe Leserinnen und Leser,
heute ist Murmeltier-Tag! „Bitte was?!“, werden Sie jetzt vermutlich einwenden, aber lassen Sie mich kurz erklären: In den USA und Kanada wird alljährlich am 2. Februar der „Groundhog Day“ begangen, ein laut Wikipedia „kulturelles Ereignis“, in dem das namensgebende Murmeltier zwecks Wettervorhersage aus seinem Bau gelockt wird.
So weit, so bekannt (auch, weil von Hollywood mit dem Titel „Und täglich grüßt das Murmeltier“ 1993 verfilmt), und der einzige Grund, warum wir diese olle Kamelle heute mal wieder herauskramen, ist der, dass auch an den Märkten zuletzt „das Murmeltier grüßte“. Nach dem Leitzins-Entscheid der US-Notenbank Fed (Zinspause, Senkung frühestens im Sommer) drehten die Aktienindizes nämlich wieder nach unten ab. Beispiel S&P 500:
Nur geträumt
Die Standardwerte aus dem breit gefassten US-Index hatten sich am Dienstag erst auf ein neues Allzeithoch bei 4.931 Punkten geschwungen, bevor die Fed die Kurse auf Talfahrt schickte. Beziehungsweise wieder einmal (Murmeltier!) die Sorge aufkam, die zuletzt bereits vielfach eingepreisten Zinssenkungs-Szenarien könnten womöglich doch reine Wunschträume bleiben.
Einer schnellen Absenkung des Leitzinses jedenfalls erteilten die Notenbanker am Mittwoch eine Absage, was an den Märkten die bereits beschriebene Abwärtsreaktion auslöste. Für den S&P 500, um bei unserem Beispiel zu bleiben, ging es 1,6% nach unten. Wobei die Notierungen einen Teil der Verluste am gestrigen Donnerstag schon wieder aufholen konnten. So auch der DAX:
Rekordverdächtig
Der deutsche Leitindex geriet am Mittwoch nachbörslich zwar unter Druck, konnte die Verluste am Donnerstag aber auf 0,3% begrenzen – um dann am heutigen Freitag erneut in Richtung 17.000er-Marke durchzustarten.
Kurstreiber ist dabei einmal mehr die Aktie von Index-Schwergewicht SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600), die im frühen Freitagshandel auf ein neues Rekordhoch klettern konnte. Dieses Ziel hat nun auch der DAX wieder vor Augen, wobei die Notierungen – nach einem Ausbruch über das bisherige Allzeithoch vom 14. Dezember bei 17.003 – aus charttechnischer Sicht freie Bahn für neue historische Höchststände hätten.
Auf der Unterseite sind die ersten Haltestellen dagegen jetzt am Zwischenhoch vom 11. Januar bei 16.839 und an der 16.800er-Schwelle zu finden, darunter müsste auf die beiden offenen Kurslücken und das Juli-Hoch bei 16.529 geachtet werden.
Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants
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