Schmuckstücke aus den Edelmetallen Gold, Silber oder Platin üben eine hohe Faszination aus. In Verbindung mit Edelsteinen entfalten sie ihre doppelte Schönheit, denn diese sorgen für den letzten Schliff. Von modischen Schmuckkollektionen, über Fine Jewelry bis hin zur höchsten Kunst, der High Jewelry – seltene Edelsteine verwandeln Schmuck in wahre Kunstwerke. Wir tauchen ein in die faszinierende Welt der Edelsteine mit ihren beeindruckenden Schmuckstücken.
Edle Steine aus der Natur
Edelsteine sind Naturschönheiten und ein wichtiger Bestandteil der Schmuckindustrie. Die natürlichen Mineralien aus der Natur werden aufgrund ihrer Farbe und ihrem Funkeln in der Schmuckherstellung sehr geschätzt. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern verfügen außerdem über einen hohen Materialwert, der durch ihre Größe, Farbe, Härte, Reinheit und vor allem durch ihre Seltenheit beeinflusst wird. Die Klassifizierung von Edelsteinen erfolgt nach ihrem Gewicht, das in Karat gemessen wird, wobei ein Karat 0,2 Gramm entspricht.
Hohe Handwerkskunst ist die Voraussetzung
Die Kunst der Edelsteinschmuckherstellung setzt viel technische Expertise in Verbindung mit der Wertschätzung der einzigartigen Eigenschaften jedes Edelsteins voraus. Von der Auswahl des Rohmaterials bis zur Bearbeitung erfordert die Fertigung von Edelsteinschmuck präzise Handarbeit, um die perfekte Balance zwischen Proportionen, Symmetrie und Glanz zu erreichen.
Erst durch die Kunst des Handwerks werden Edelsteine zu zeitlosen Kunstwerken. Der Wahl des richtigen Schliffs bei der Verarbeitung zu Schmuckstücken sorgt dafür, dass das Licht an der Oberfläche der Edelsteine so gebrochen wird, dass das berühmte Funkeln, das sogenannte „Feuer“, entsteht, welches für große Begehrlichkeiten sorgt.
Schmückende Symbole für die Persönlichkeit
Edelsteine sind nicht nur schmückende Elemente, sondern tragen aufgrund ihrer einzigartigen Farben und Härten eine tiefe Symbolik. So stehen Diamanten, die härtesten Edelsteine, für Beständigkeit und Unvergänglichkeit und eignen sich gut als zeitlose Klassiker für Verlobungs- und Eheringe, aber auch für anspruchsvolle Halsketten, Ringe und Ohrringe. Blaue Saphire verleihen Schmuckstücken eine majestätische Aura mit Eleganz und Klasse, während der rote Rubin Leidenschaft und Liebe repräsentiert und bei großen Anlässen ein wahrer Blickfang ist. Grüne Smaragde bringen hingegen Frieden und Frische zum Ausdruck. Von filigran gearbeiteten Ohrringen bis zu großen auffallenden Colliers sind die Möglichkeiten der Edelsteinschmuckherstellung fast endlos. Die Auswahl des richtigen Edelsteins ist deshalb so individuell zu sehen, um für den Träger zu einem ganz persönlichen Schmuckstück zu werden.
Geheimnisvolle Wunder aus der Natur
Die Wissenschaft, die sich mit den Edelsteinen für die Schmuckherstellung befasst, bezeichnet man als Gemmologie – eine Wissenschaft, die aus der Mineralogie gewachsen ist und mehrere Disziplinen der Naturwissenschaften und Kunstgeschichte vereint. Diese hat die Aufgabe, die Geheimnisse der Edelsteine zu ergründen, zu denen Farbedelsteine, Diamanten und Perlen zählen.
Edelsteine bieten eine fast endlose Palette an Farben, Formen und Charakteristika. Jeder Edelstein hat seine einzigartige chemische Zusammensetzung und Struktur, die seine Farbe, Härte und Lichtbrechung bestimmt. Zahlreiche Edelsteine entstehen nach Millionen von Jahren aus dem glühenden Magma im Erdinneren nach der Magma-Abkühlung, einige bilden sich durch weitere chemische Reaktionen an der Erdoberfläche oder können in Flussbetten gefunden werden. Zu den beliebtesten mineralischen Edelsteinen der Schmuckindustrie gehören die Farbedelsteine Rubin, Saphir, Smaragd und Topas. Weitere Edelsteine sind unter anderem der Opal, Turmalin, Rubellit, Amethyst und der Aquamarin.
Der härteste Edelstein ist der Diamant
Ebenfalls zu den Edelsteinen, sogar zu den wertvollsten und härtesten Mineralen, zählt der Diamant, der als einziger Edelstein aus nur einem Element besteht und tief unter der Erdoberfläche unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen aus reinem, kubisch kristallisiertem Kohlenstoff gebildet wird. Der Diamant gilt als „König aller Edelsteine“ und steht für Unvergänglichkeit und Beständigkeit. Seine Schönheit beruht auf seiner funkelnden Brillanz.
Perlen sind zeitlos
Perlen zählen zu den organischen Edelsteinen. Sie entstehen in perlbildenden Muscheln, die teils im Salzwasser, teils im Süßwasser leben. Durch einen Fremdkörper oder eine kleine Verletzung ausgelöst, sondern die Muscheln Perlmutt ab – eine natürliche Reaktion auf das Eindringen von Fremdkörpern, woraus nach mehreren Jahren eine Perle entsteht. Außer den Naturperlen, den „echten“ Perlen, gibt es Zucht- oder Kulturperlen in unterschiedlichen Arten. Perlen variieren in Größe, Farbe und Form und gelten als Symbole der Liebe und des Glücks, außerdem repräsentieren sie Reinheit und Schönheit. Oft werden sie zu eleganten und zeitlosen Schmuckstücken, wie Perlenketten oder Perlenohrringen, verarbeitet.
Schönheit wird durch Farbenspiel erzeugt
Edelsteine begeistern mit ihren schönen Farben, die auf unterschiedliche Weise zustande kommen. Steine, bei denen das farbgebende Element ein aufbauender Bestandteil des Kristallgitters ist, nennt man eigengefärbt. Diese Edelsteine kommen nur in einer Farbe vor, wie der Türkis, der Peridot und der Rhodonit.
Die meisten Edelsteine aber erhalten ihre Farbe durch eine geringe Beimengung von farbgebenden Elementen, man nennt sie fremdgefärbt. Die Farbe stammt von zufällig vorhandenen farbgebenden Spurenelementen, die im Kristallgitter eingebaut sind. Diese Fremdatome von Titan, Chrom, Eisen, Nickel, Vanadium, Mangan, Kobalt und Kupfer bewirken dann die Farbe. Zu dieser Kategorie zählen unter anderem der Saphir, Rubin, Smaragd, Turmalin und viele andere.
Die dritte Kategorie sind Farben, die durch einen physikalischen Effekt, wie eine Lichtstreuung, erzeugt wird, wie zum Beispiel beim Opal. Der Schwarze Opal ist die wertvollste Variante, denn der schwarze Edelstein hat ein bunt schillerndes Farbenspiel. Generell werden die dunkleren und intensiveren Farbtöne als wertvoller bewertet, es gibt aber auch Ausnahmen.
High Jewelry: Handwerkskunst auf höchstem Niveau
Der Begriff High Jewelry oder auf Französisch Haute Joaillerie steht für die exklusivsten Schmuckstücke, die von Schmuckhäusern und Juwelieren mit hoher Expertise, in liebevoller Handarbeit und über einen längeren Zeitraum handgefertigt werden. Durch die Verwendung von einzigartigen Materialien, wie äußerst wertvollen Edelsteinen oder Diamanten, sind diese Schmuckstücke bei Schmucksammlern und in exklusiven Kundenkreisen gleichermaßen beliebt. Besonders seltene Edelsteine und Diamanten von außergewöhnlicher Brillanz und Farbintensität, die sich durch ihre Knappheit in der Natur auszeichnen oder schwer zu finden sind, schmücken diese hochwertigen Kreationen.
Meistens handelt es sich bei High Jewelry um Unikate oder limitierte Stückzahlen. Die Schmuckstücke werden oft passend zu Haute Couture Kollektionen geschaffen und sind Teil internationaler Schmuckausstellungen. Wie in der Haute Couture in der Modewelt sind sie exklusiv, einzigartig und perfekt umgesetzt.
„Schmuck ist wie das perfekte Gewürz – er ergänzt immer das, was schon da ist.“ Diane von Fürstenberg, Modeschöpferin
Berühmt für ihre langjährige Tradition in der Haute Joaillerie sind beispielsweise der renommierte Edelschmuckhersteller Cartier, bekannt für seine innovativen Schmuckkreationen, ebenso das italienische Luxusjuwelierhaus Bulgari und das Schweizer Unternehmen Chopard, das seinen Fokus auf Diamanten und farbige Edelsteine setzt. Ebenso spielen das französische Juwelierhaus Van Cleef & Arpels mit seinen verspielten Designs aus der Natur- und Tierwelt und große Namen wie Chanel, Boucheron, Louis Vuitton, Tiffany und Dior mit ihren opulenten Haute Joaillerie Kollektionen eine wichtige Rolle.