Um 5: DAX noch einmal Richtung 12.000 – Wall Street im Stresstest

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Die Wall Street überprüft gerade die Belastbarkeit der Erholung, die wir in dieser Woche von den Tiefs nach dem Ausverkauf gesehen haben. Umso tiefer die Kurse fallen, desto höher steigt die Volatilität. Hier wollen jetzt wohl offenbar einige sehen, ob der Handel bei erneut fallenden Kursen geordnet abläuft oder ob urplötzlich die gleiche Panik ausbricht wie zu Beginn der Woche.

Nicht hilfreich ist dabei der erneute, wenngleich auch nur kurzzeitige, Sprung der zehnjährigen US-Renditen auf ein neues Wochenhoch. Ein Anstieg der Zinsen auf drei Prozent würde die Wall Street nachhaltig schwächen. Noch ist es aber nicht soweit. Der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am kommenden Mittwoch kommt nun eine ganz besondere Bedeutung zu, denn die große Angst des Marktes gilt jetzt der Inflation. Hinweise auf schneller steigende Preise könnten die Flucht aus dem Risiko erneut anfachen.

Je länger sich die Aktienmärkte auf den tiefen Niveaus beruhigen, desto wahrscheinlicher ist es, dass automatische Kaufprogramme bei Aktien wieder zugreifen. Solange die Volatilitätsindikatoren aber auf den hohen Niveaus bleiben wie aktuell, muss man weiterhin das Schlimmste befürchten. Das hält potenzielle Käufer noch an der Seitenlinie. Am deutschen Aktienmarkt geht es nun darum, ob der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) die Unterstützung bei rund 12.000 Punkten noch einmal testen will oder nicht.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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