NVIDIA: Wo soll das bloß enden?

NVIDIA hat einmal mehr die Markterwartungen pulverisiert und auch Sorgen vor einem bald abnehmenden Wachstum ausgeräumt. Trotzdem bleiben einige Fragen.

(Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

Wenn es um NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) geht, kommen Marktteilnehmer dieser Tage kaum aus dem Staunen heraus. Dies wurde beim Blick auf die jüngsten Quartalsergebnisse und Prognosen des KI-Darlings und Spezialisten für Grafikprozessoren erneut deutlich.

NVIDIA startet erneut durch

In den vergangenen Tagen hatten sich viele Marktteilnehmer die Frage gestellt, ob die Euphorie rund um die generative Künstliche Intelligenz sowie NVIDIA nicht ein wenig zu weit gelaufen war.

Schließlich hatte der Spezialist für Grafikprozessoren gerade Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet bei der Marktkapitalisierung überholt und war zum drittwertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen, hinter Apple und Microsoft.

Die Ergebnisse zum vierten Quartal (Ende Januar) des Geschäftsjahres 2023/24, die Prognose zum gerade gestarteten Fiskaljahr 2024/25 sowie Aussagen des Konzernchefs und Unternehmensgründers Jensen Huang haben jedoch gezeigt, dass mit Blick auf die Nachfrage nach KI-Chips selbst jetzt noch Luft nach oben besteht.

Hervorragende Aussichten für den KI-Darling NVIDIA

„Grundsätzlich sind die Bedingungen für ein anhaltendes Wachstum im Jahr 2025 und darüber hinaus hervorragend“, sagte Huang. Die Nachfrage nach den GPUs des Unternehmens aufgrund der generativen KI und einer branchenweiten Verlagerung weg von zentralen Prozessoren hin zu den Beschleunigern, die NVIDIA herstellen würde, hoch bleiben werde.

Für das laufende erste Quartal (Ende April) des Geschäftsjahres 2024/25 erwartet NVIDIA in Höhe von 24,0 Mrd. US-Dollar. Marktexperten hatten NVIDIA zuletzt im Schnitt gerade einmal 21,9 Mrd. US-Dollar zugetraut. Laut Huang hätten Accelerated Computing und die generative KI einen Wendepunkt erreicht. Die Nachfrage steige weltweit über Unternehmen, Branchen und Nationen hinweg an.

„Unsere Rechenzentrumsplattform wird von immer vielfältigeren Aspekten angetrieben – der Nachfrage nach Datenverarbeitung, Training und Inferenz von großen Cloud-Service-Anbietern und auf GPUs spezialisierten Anbietern sowie von Unternehmenssoftware- und Consumer-Internet-Unternehmen“, so Huang.

Ein kleines Warnsignal?

Die euphorischen Aussagen des NVIDIA-Chefs kamen am Markt genauso gut an wie die jüngsten Ergebnisse. Am Mittwochabend ging es für NVIDIA-Aktie nachbörslich um rund 10 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hatte im Januar-Quartal Umsätze in Höhe von 22,1 Mrd. US-Dollar erzielt.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete dies eine unglaubliche Steigerung um 265 Prozent. Die besonders wichtigen Erlöse im Geschäft mit Datenzentren lagen bei 18,4 Mrd. US-Dollar und damit um 409 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Auch hier schnitt NVIDIA besser als erwartet ab. Und dies, obwohl die China-Umsätze aufgrund der US-Exportbeschränkungen deutlich rückläufig waren. Auch das EPS lag mit 5,16 US-Dollar über den Erwartungen. Ein Warnsignal mit Blick auf die Nachfrage könnten lediglich die kürzer werdenden Lieferzeiten bedeuten.

Mein Fazit

Die Euphorie rund um NVIDIA bleibt vorerst ungebrochen. Zumal der Konzern glaubhaft vermitteln konnte, dass das Nachfragehoch noch eine Weile andauern sollte. Außerdem heißt es an der Börse bekanntlich auch, dass man Trends mitnehmen sollte, solange sie andauern.

Als Alternative zu einem Direktinvestment in NVIDIA käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten.