LVMH startet einen neuen Versuch

Die zwischenzeitlichen Sorgen vor einer Kaufzurückhaltung in der Luxusgüterbranche scheinen etwas übertrieben ausgefallen zu sein. Gut für LVMH & Co.

(Bildquelle: unsplash / amir soltani)

LVMH (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014) konnte im vergangenen Jahr als erstes europäisches Unternehmen beim Börsenwert die Marke von 400 Mrd. Euro knacken. Inzwischen hat jedoch der dänische Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk dem französischen Luxusgüterkonzern in dieser Kategorie klar den Rang abgelaufen. Zuletzt konnte jedoch auch LVMH wieder für positivere Schlagzeilen sorgen.

Novo Nordisk startet dank Abnehm-Mitteln durch

Zwei Entwicklungen hatten LVMH den Titel des wertvollsten europäischen Unternehmen gekostet. Rund sogenannte Abnehm-Spritzen ist ein regelrechter Boom entstanden.

Dies kommt ganz besonders dem dänischen Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk zugute. Dieser hatte besonders früh auf diesen Bereich gesetzt und für seine ursprünglich im Kampf gegen Diabetes entwickelten Mittel Wegovy sowie Ozempic weitere Anwendungen im Kampf gegen die chronische Fettleibigkeit gefunden.

Der Boom rund um die Abnehm-Wundermittel verhalf der Aktie von Novo Nordisk zu unglaublichen Höhenflügen, sodass LVMH mit Blick auf die Marktkapitalisierung überholt werden konnte. Allerdings hatte auch LVMH seinen Teil dazu beigetragen.

Unbegründete Sorgen?

Lange Zeit schien der Luxusgütersektor gegen die Folgen der Inflation immun zu sein. Während die Menschen in unteren Einkommensschichten viel mehr Geld für Essen und Energie ausgeben mussten, hielten sie sich bei nicht lebensnotwendigen Ausgaben zurück.

Dies gilt weniger für höhere Einkommen. Zeitweise machten sich jedoch am Markt Sorgen breit, dass sich die Inflation letztlich auch bei Luxusgütern negativ bemerkbar machen sollte. Zumal die Erholung im für die Branche besonders wichtigen chinesischen Markt nur langsam vorangeschritten war. Gleichzeitig erlebte der Tourismus nach COVID-19 eine steile Erholung und verhalf damit auch dem Luxusgütersektor zu einer starken Nachfrage.

Traditionell sind Touristen eine enorm wichtige Klientel für Unternehmen wie LVMH. Marktteilnehmer befürchteten jedoch, die Erholung im Reise- und Tourismusbereich könnte abebben. Zuletzt setze sich jedoch eher die Erkenntnis durch, dass viele dieser Sorgen etwas übertrieben gewesen sein könnten. Entsprechend nahmen auch die LVMH-Aktie und andere Branchenwerte wieder Fahrt auf.

LVMH trotzt geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen

Positiv aufgenommen wurden auch die jüngsten Geschäftsergebnisse bei LVMH, zumal sie ebenfalls mit einigen der Sorgen vieler Marktteilnehmer etwas aufräumen konnten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 wuchsen die konzernweiten Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich organisch um 13 Prozent auf 86,2 Mrd. Euro.

Lediglich der Bereich Weine & Spirituosen konnte nicht zu diesem starken Wachstum beitragen. Dort machten sich laut Konzernangaben hohe Vergleichswerte und Lagerbestände negativ bemerkbar. Das operative Ergebnis wurde um 8 Prozent auf 22,8 Mrd. Euro verbessert. Und dies trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen.

Mein Fazit

Auch im Luxusgüterbereich ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Allerdings haben Branchenvertreter wie LVMH gezeigt, dass einige Sorgen der Marktteilnehmer etwas übertrieben gewesen sein könnten und die Unternehmen auch mit schwierigen Marktsituationen fertig werden können.

Wer als Anleger gleich auf einen breiten Korb von Unternehmen aus dem Luxusgüterbereich setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ABX / ISIN: DE000DA0ABX4) auf den Luxus Index anschauen. In diesem sind neben dem Branchenschwergewicht LVMH auch Richemont, Burberry oder Prada enthalten.