Bei der insolventen Baumarktkette Praktiker (WKN A0F6MD) läuft derzeit die „Leichenfledderei“. Die Versuche Max Bahr aus allem heraus zu halten scheinen erfolgreich zu sein. Getrieben durch die Phantasie neuer Investoren schießt die Aktie heute wieder einmal nach oben. Doch allzu große Hoffnungen sollte man sich als Anleger nicht machen. Am Ende dürfte so gut wie nichts mehr für die Anleger übrig bleiben.
Egal wie es bei Praktiker am Ende ausgeht: Rettung oder Schließung. Für bisherige Aktionäre dürfte am Ende ein Kurs von 0 Euro stehen. Zwar könnte zwischenzeitlich durchaus der ein oder andere Kurssprung für satten Gewinne sorgen. Doch das ist weniger vorhersehbar als ein Sieg am Roulettetisch.
Die aktuell gespielte Phantasie eines Einstiegs von Hedgefonds dürfte am Ende wohl an den Banken scheitern. Mehrere Hedgefonds planen über den Umweg der Praktiker-Anleihe und die Wandlung von Fremd- in Eigenkapital einen Einstieg in den Konzern. Dies jedoch unter der Voraussetzung, dass Max Bahr nicht seperat verwertet wird. Da Max Bahr jedoch für Kredite als Pfand dient, dürften die betroffenen Banken wohl nur geringes Interesse an diesem Deal haben. Aber vielleicht können die Hedgefonds ja noch Überzeugungsarbeit leisten. So oder so werden aber aktuelle Aktionäre hierbei leer ausgehen. Lediglich Anleihegläubiger haben die Chance einen Teil ihres Geld zu bekommen.
Wie man sieht, ist bei Praktiker wenig zu holen. Speulative Kursgewinne dürften eher unkalkulierbaren Zufällen geschuldet sein, als ernsthafter Analyse. Analysten haben inzwischen ebenfalls reagiert und ihre Kursziele angepasst. Eine Auswahl: Commerzbank und Independent Research mit 5 Cent und Kepler Cheuvreux mit 1 Cent.
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Bildquelle: Pressefoto Praktiker AG