Gestern Abend ging es endlich los. Jensen Huang, CEO und Gründer von NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040), hatte im Rahmen einer Keynote das „KI-Woodstock“ eröffnet. So hatte die Analysten bei der Bank of America die GPU Technology Conference (GTC) beschrieben. Heute zog Bernstein-Analyst Stacy Rasgon nach, indem er davon sprach, dass nicht nur Popstar Taylor Swift für ausverkaufte Hallen sorgen könne.
Mit „Blackwell“ zündet NVIDIA die nächste Stufe
Im Fokus stand in San Jose natürlich das Trendthema der vergangenen Monate, die Künstliche Intelligenz. NVIDIA will nun noch schnellere GPUs auf den Markt bringen, um das KI-Training deutlich schneller und stromsparender zu gestalten. Gelingen soll dies mit dem „Blackwell“-System, das laut der Motor für eine neue industrielle Revolution sein soll.
Auch wenn sich Analysten im Nachgang von dem, was NVIDIA zu präsentieren hatte, regelrecht begeistert zeigten, nutzten Anleger die Gelegenheit, Gewinne mitzunehmen. Schließlich konnte das Papier seit Jahresbeginn um rund 80 Prozent an Wert zulegen, während der Konzern einen Marktwert von rund 2,2 Billionen US-Dollar erreichte und zum drittwertvollsten Unternehmen der Welt aufstieg.
Am Dienstag befand sich die NVIDIA-Aktie jedoch zeitweise mit rund 4 Prozent im Minus. Diese Verluste konnte aber relativ schnell verringert werden. Bis Donnerstag läuft die Veranstaltung noch und gibt Anlegern und jedem Interessierten die Gelegenheit zu sehen, wie NVIDIA die KI-Welt auf den Kopf stellen möchte.
NVIDIAs Vorsprung wächst
Während Anleger die Gelegenheit nutzten, um einige Gewinne mitzunehmen, hoben Analyst ihre Kursziele Reihenweise an. Vivek Arya von der Bank of America sieht die NVIDIA-Aktie in den kommenden zwölf Monaten auf 1.100 US-Dollar ansteigen. Das „Buy“-Rating bleibt bestehen. Mit „Blackwell“ sollte NVIDIA aus Analystensicht nicht nur seinen Vorsprung beim Training von großen Sprachmodellen festigen, sondern auch bei der KI-Inferenz einen bedeutenden Schritt nach vorne machen. Vereinfacht gesagt geht es beim letzterem dazu, das in Rechenzentren erlernte anzuwenden, zum Beispiel im Verkehr mit selbst fahrenden Autos oder vollautomatischen Fabrikhallen.
Bernstein-Analyst Stacy Rasgon und Goldman Sachs-Mann Toshiya Hari führen die NVIDIA-Aktie mit einem Kursziel von 1.000 US-Dollar. Letzterer sprach davon, dass im Zuge der gestrigen Veranstaltung „Wertschätzung“ für die Innovationskraft des Unternehmens und die Bandbreite seiner Kundenbeziehungen erneuert worden sei. Außerdem verweist er auf NVIDIAs „überzeugende Position als Schlüsselfaktor“ für das KI-Wachstum. J.P. Morgan-Analyst Harlan Sur ist seinerseits der Ansicht, dass NVIDIA gut positioniert sei, um weiterhin von den großen Trends in den Bereichen KI, Hochleistungsrechner, Gaming und autonomes Fahren zu profitieren. NVIDIA sei seinen Konkurrenten weiterhin 1 bis 2 Schritte voraus.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die NVIDIA-Aktie hat in den vergangenen Jahren einen steilen Anstieg erlebt. Angesichts des KI-Booms und der hohen Erwartungen fühlt es sich jedoch nicht danach an, als sollte das Papier des KI-Darlings überteuert sein. Zumal die Gewinne und Umsätze zuletzt in unglaublicher Weise gewachsen sind.
Als Alternative zu einem Direktinvestment in NVIDIA käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten.