Boeing kommt wieder auf die Beine

Boeing hat derzeit mit allerhand selbst verursachten Problemen zu kämpfen. Der Airbus-Konkurrent punktet trotzdem mit vollem Auftragsbüchern.

(Bildquelle: Pressefoto Boeing)

Am 5. Januar 2024 geriet für Boeing (WKN: 850471 / ISIN: US0970231058) die Welt aus den Fugen. An diesem Tag tat sich in einer Maschine des Typs 737 MAX 9 mitten im Flug ein großes Loch im Rumpf auf. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, für Boeing war jedoch der Schaden angerichtet.

Boeing krempelt die Ärmel hoch

Während die Aktie des Konkurrenten Airbus zuletzt auf neue Rekordstände klettern konnte, verlor die Boeing-Aktie seit Anfang 2024 knapp 28 Prozent an Wert. Zudem stehen Boeing und der Zulieferer Spirit AeroSystems unter besonderer Beobachtung der US-Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA), um ihre Qualitätskontrollen endlich in den Griff zu bekommen.

Damit dies gelingt will Boeing nun unter anderem weniger als die von der FAA pro Monat erlaubten 38 Maschinen des Typs 737 Produzieren. Das langsamere Produktionstempo hilft möglicherweise dabei, die Qualität zu gewährleisten, geht aber ganz schön ins Geld. Finanzchef Brian West sagte am 20. März bei einem Analystentreffen, dass man im laufenden ersten Quartal von einem negativen Free Cashflow von 4 bis 4,5 Mrd. US-Dollar ausgehen würde.

Trotz erwarteter Verbesserungen soll der Free Cashflow im gesamten Jahr zwar positiv, jedoch deutlich unterhalb der Analystenschätzungen liegen. Bei der Marge im zivilen Flugzeuggeschäft wird zudem für das Gesamtjahr mit einem negativen Wert gerechnet, während noch Unklarheit darüber herrscht, ob Spirit AeroSystems nicht gleich übernommen werden soll.

Volle Auftragsbücher

Trotz der jüngsten Probleme ist für Boeing noch nicht aller Tage Abend. Trotz eines riesigen Vertrauensverlustes können Airlines nicht Mal eben zu Airbus gehen und die benötigten Flugzeuge dort bauen lassen. Dazu fehlen einfach die Kapazitäten. Während Boeing 2023 528 Flugzeuge an Kunden ausgeliefert hatte, waren es bei Airbus 735 Maschinen. Gleichzeitig kam Boeing Ende 2023 im Bereich zivile Luftfahrt jedoch auf einen Auftragsbestand von 5.600 Maschinen.

Damit sind die Auftragsbücher auf Jahre gut gefüllt. Außerdem dürfte der ein oder andere Auftrag hinzukommen. Die Aussichten für die zivile Luftfahrt bleiben aufgrund eines hohen Flugaufkommens positiv. Zumal sich Airlines nach neuen spritsparenderen Maschinen sehnen. Darüber hinaus haben die jüngsten geopolitischen Spannungen für steigende Investitionen im Rüstungsbereich gesorgt

Das marktEINBLICKE-Fazit

Boeing hat derzeit mit vielen Problemen zu kämpfen, die Eigenheiten der Flugzeugindustrie sprechen jedoch dafür, dass der Airbus-Konkurrent wieder auf die Beine kommen sollte.

Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie von Boeing setzen wollen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MB09LW / ISIN: DE000MB09LW0) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.