Novo Nordisk & Eli Lilly legen zu

Die Pharmakonzerne Novo Nordisk sowie Eli Lilly haben sich an die Spitze des Booms rund um Abnehm-Spritzen wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro gesetzt.

(Bildquelle: Novo Nordisk)

Die Pharmakonzerne und Diabetes-Spezialisten Novo Nordisk (WKN: A3EU6F / ISIN: DK0062498333) sowie Eli Lilly (WKN: 858560 / ISIN: US5324571083) haben sich an die Spitze des Booms rund um Abnehm-Spritzen wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro gesetzt. Während der dänische Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk auf diese Weise zu Europas wertvollstem Unternehmen werden konnte, wird Eli Lilly in den USA von einigen Analysten bereits zur Riege der „Magnificent Seven“ gezählt.

Wie lukrativ beispielsweise das Geschäft mit dem Medikament Ozempic aus der Klasse der sogenannten GLP-1-Mittel für Novo Nordisk ist, zeigt eine Auswertung, die Forscher der Yale Universität, des King‘s College Krankenhauses in London und der gemeinnützigen Organisation Ärzte ohne Grenzen durchgeführt haben.

Unglaubliche Gewinnmargen

Die entsprechende Studie zeigt, dass das zur Gewichtsreduzierung eingesetzte Medikament Ozempic für weniger als 5 US-Dollar im Monat produziert werden kann. Novo Nordisk verlangt jedoch für die entsprechende Menge fast 1.000 US-Dollar. Bei solchen Margen ist es wenig verwunderlich, dass Novo Nordisk zuletzt Umsatz und Gewinn immer wieder deutlich steigern konnte. Gleichzeitig werden auch hier Diskussionen über Preise geführt werden, nachdem Novo Nordisk und Eli Lilly in den USA auf politischen Druck hin, die Preise für ihre Diabetesmittel senken mussten.

Angesichts der hohen Kosten der GLP-1-Mittel stellt sich insbesondere in den USA die Frage, wie lange Versicherungen die entsprechenden Kosten übernehmen werden. Zumal Novo Nordisk & Co zuletzt mit Blick auf Ozempic oder Wegovy andere Anwendungsgebiete abseits der Gewichtsreduzierung entdeckt haben. So wurde Wegovy jüngst in den USA zur Senkung des kardiovaskulären Risikos bei Menschen mit Übergewicht oder Adipositas und nachgewiesener kardiovaskulärer Erkrankung zugelassen.

Der Ozempic und Wegovy zugrundeliegende Wirkstoff Semaglutid zeigte wiederum in einer Studie, dass er das Risiko nierenerkrankungsbedingter Ereignisse bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung um 24 Prozent senken kann. An den Börsen werden solche Nachrichten entsprechend gefeiert. Zumal Novo Nordisk auch in anderen Bereichen abseits von Diabetes und Übergewicht Fortschritte erzielen möchte. Dazu gehört unter anderem das Feld der Kardiovaskulären Erkrankungen.

GLP-1-Champions können noch viel mehr

In den vergangenen Tagen hatte hierzulande vor allem die Meldung für Aufsehen gesorgt, dass Novo Nordisk, Cardior Pharmaceuticals übernehmen möchte. Die Dänen legen für das deutsche Biotechnologieunternehmen rund 1 Mrd. Euro auf den Tisch und sichern sich auf diese Weise vor allem Zugriff auf ein Medikament gegen Herzinsuffizienz. Das Mittel CDR132L befindet sich gerade in Phase 2 der klinischen Entwicklung. Der Abschluss der Akquisition hängt von der Genehmigung der zuständigen Behörden ab und wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 erfolgen. Novo Nordisk ist jedoch nicht der einzige Profiteur des GLP-1-Booms.

Marktexperten sehen auch bei Eli Lilly Luft nach oben, obwohl die Aktie des US-Pharmakonzerns bereits einen starken Lauf hinter sich gebracht hatte. Erst kürzlich hatte J.P. Morgan-Analyst Chris Schott das Kursziel für die Aktie von Eli Lilly von 775 auf 850 US-Dollar erhöht, während das „Overweight“-Rating bestätigt worden war. Der Analyst sieht Eli Lilly als „optimal“ positioniert an in den Märkten für Diabetes und Gewichtsreduzierung. Während das Mittel Zepbound einen starken Verkaufsstart gehabt habe, wird von Analystenseite weiteres Potenzial mit Blick auf die Produktions- und Nachfragesteigerungen bei Mounjaro gesehen.

Alles in allem ist der Analyst der Meinung, dass die Märkte die Chancen für Eli Lilly und den dänischen Konkurrenten Novo Nordisk am Markt für GLP1-Mittel noch unterschätzen würde. UBS-Analyst Trung Huynh verweist seinerseits auf das Duopol zwischen Eli Lilly („Buy“-Rating; Kursziel: 910 US-Dollar) und dem dänischen Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk mit Blick auf Abnehm-Medikamente. Neben dem verstärkten Wachstum durch die Markteinführungen des Mittels zur Gewichtsreduktion Mounjaro und des Adipositas-Medikaments Zepbound ist der Analyst zudem der Meinung, dass neuere Medikamente die Wirksamkeit steigern dürften, was die Abgrenzung zur Konkurrenz noch erhöhen sollte.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Wie bei vielen innovativen Medikamente tut sich auch bei den sogenannten GLP-1-Mitteln die Preisfrage auf. Derzeit sieht es jedoch nicht danach aus, dass die Euphorie rund um die Branchenchampions Novo Nordisk und Eli Lilly abflachen sollte.

Anleger, die auf gleich mehrere Aktien von Unternehmen setzen möchten, die sich in den Bereichen Diabetes und Gewichtsreduzierung engagieren, könnten einen Blick auf das Vontobel Partizipationszertifikat auf das Diabetes and Weight Management Basket (WKN: VM2GP3 / ISIN: DE000VM2GP33) werfen.