Um 10: DAX steuert Widerstand an – Geo- und Geldpolitik leisten Schützenhilfe

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Der Deutsche Aktienindex erhält heute Morgen Schützenhilfe von der Geopolitik und der Europäischen Zentralbank, die weiter reaktiv und dem Markt stützend beiseite stehen wird. Diese beiden guten Nachrichten lassen die Debatte um Strafzölle für den Moment ein wenig in den Hintergrund treten.

Das Geschenk für den neunten Geburtstag des Bullenmarktes an der Wall Street war am Ende nicht das Fallenlassen der Strafzölle, sondern die Ankündigung von Gesprächen mit Nordkoreas Führer Kim Jong-Un. Man kann aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, ob die Gespräche helfen werden, die Situation zu beschwichtigen oder ob ein möglicher Abbruch selbiger alles nur noch schlimmer machen würde.

Die EZB hat ihre Inflationsprognose für das kommende Jahr erneut gesenkt und eingeräumt, dass die politische Pattsituation in Italien dazu führen könnte, dass die Inflation noch länger tief bleibt. Da man reaktive Geldpolitik in Abhängigkeit von der Inflation betreiben möchte, war das für den DAX Grund genug, eine Rally zu starten. Denn viele Anleger haben aus diesen Aussagen abgelesen, dass die nächste Zinsanhebung noch nicht am Horizont zu erkennen ist.

Der DAX muss nun über 12.390 Punkte steigen, um seine mittelfristige technische Verfassung von noch bärisch auf zumindest wieder neutral zu stellen.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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