Eine Alternative zur Aktienanlage?

Die Lebensversicherung ist seit Generationen von Sparern ein echter Klassiker als Instrument zur privaten Altersvorsorge und Risikoabsicherung. Doch zeitgemäß sind die Produkte nicht – allen steuerlichen Vorteilen zum Trotz.

(Bildquelle: markteinblicke.de)

Wir bekommen als Redaktion zuhauf Mails und Post von Finanzdienstleistern zugeschickt. Jüngst kam wieder per Post eine schöne Beilage, in der es um Altersvorsorge und um ein Produkt ging, welches in Deutschland zu den echten Klassikern gehört und gleichzeitig immer wieder für Gesprächsstoff sorgt. Die Lebensversicherung.

Die Lebensversicherung hat bei uns in Deutschland eine lange und etablierte Tradition und gilt als eines der klassischen Instrumente zur privaten Altersvorsorge und Risikoabsicherung. Die Ursprünge der modernen Lebensversicherung in Deutschland gehen auf das 18. Jahrhundert zurück, und seitdem hat sie eine wichtige Rolle in der finanziellen Planung vieler Menschen gespielt. Neben dem Sparbuch und dem Tagesgeldkonto war eine Lebensversicherung der Standard – eine Art Sparvertrag auf Versicherungsbasis. Doch heute?

In Deutschland wird die Lebensversicherung traditionell als eine Möglichkeit genutzt, um für das Alter vorzusorgen. Mit einer Kapitallebensversicherung zum Beispiel können Versicherte nicht nur ihre Angehörigen im Todesfall absichern, sondern auch ein Kapital für den Ruhestand aufbauen.

Der Begriff „Vermögen“ ist manchmal relativ

In den Werbungen lesen wir dann Sätze wie beispielsweise „Die kapitalbildende Lebensversicherung XY baut Ihr Vermögen gezielt und mit garantierter Verzinsung auf. Durch die Überschussbeteiligung liegt die wirkliche Ablaufleistung in der Regel weit über der vereinbarten Versicherungssumme.“ Das klingt ja erst einmal super.

Der Begriff „Vermögen“ in Verbindung mit „garantierter Verzinsung“ – das hat schon was von Sicherheit. Und genau die lieben ja die Deutschen bei Finanzprodukten sehr. Wenn wir jedoch hinter die Fassade der Kapitallebensversicherungen schauen, dann zeigt sich ein ganz anderes – ein marodes – Bild.

Eine klassische Kapitallebensversicherung war vor 40 Jahren als langfristiges Sparprodukt gedacht, das zum größten Teil der Altersvorsorge dienen sollte. Der Sparer zahlte Monat für Monat einen bestimmten Betrag in eine Kapitallebensversicherung ein und nach zwölf Jahren Laufzeit waren die Erträge daraus sogar steuerfrei. Die Rendite stimmte in den 1970er- und 1980er-Jahren für ein solches Produkt auch noch, es gab nämlich noch Zinssätze von vier, fünf oder sogar noch mehr Prozent. Heute ist das nicht mehr Realität.

Der aktuelle Garantiezins verdient den Namen nicht

Die Entwicklung des gesetzlichen Garantiezinses zeigt seit Mitte der 1990er-Jahre kontinuierlich nach unten. Zuletzt wurde er ab 2022 auf 0,25 Prozent abgesenkt. Der Höchstrechnungszins soll nach einer Empfehlung der DAV ab dem Jahr 2025 auf 1 Prozent steigen. Es wäre die erste Anhebung seit Jahrzehnten. Aber: Was ist ein Prozent?

Bevor Sie weiterhin jahrelang, Monat für Monat, eine bestimmte Summe in einen Vertrag einer Kapitallebensversicherung einzahlen, um am Ende eine klägliche Rendite wegen eines winzigen gesetzlichen Garantiezinses zu erhalten, überprüfen Sie doch einmal, inwieweit Sie diese Beiträge reduzieren oder gar den Vertrag (ohne dadurch versicherungstechnisch Probleme zu haben) ganz beitragsfrei stellen können. Eines können wir Ihnen versprechen:

Mit einem Sparplan in Baustein-Aktien können Sie eine deutlich bessere Rendite erfahren. Letztlich geht es ja am Ende um eines: Sie wollen als Anleger mit Ihrem Geld am Ende das Beste für sich und Ihre Familie rausholen sowie den persönlichen Vermögensaufbau langfristig sichern.

Das bringt die neue Börsenwoche (KW17-2024)

Mittwoch / Deutschland / ifo-Index: Der wichtigste Konjunkturbarometer, das ifo-Geschäftsklima, sollte trotz der schlechten Stimmung im Land, erneut Besserung signalisieren. Es wird erwartet, dass das ifo Geschäftsklima im April zum dritten Mal in Folge ansteigen wird – und noch dazu spürbar. Die Deka geht davon aus, dass sich dabei sowohl die Lage- als auch die Zukunftseinschätzungen verbessern werden.

Freitag / USA / Private Konsumausgaben: Neben den Verbraucherpreisen ist der Deflator der privaten US-Konsumausgaben das wichtigste Preismaß für die Fed. Die zuletzt veröffentlichten Verbraucher- und Erzeugerdaten sind zwar durchaus positiv zu bewerten. Doch die Abgrenzung ohne Ausgaben für Nahrungsmittel und Energie zeigt laut Deka einen Rückgang der Inflation auf 2,7 Prozent, was noch nicht für zeitnahe Leitzinswende reicht.

Ganze Woche: Die kommende Woche ist laut der Experten von Deka die wichtigste der Unternehmensberichtssaison für das erste Quartal. Nach Marktkapitalisierung dürften demnach rund 40 Prozent des S&P 500, 30 Prozent des DAX und 20 Prozent des STOXX 600 ihre Zahlen vorlegen. „Wir erwarten vor allem für den S&P 500 ein deutliches Übertreffen der Gewinnschätzungen, weil diese zuletzt sanken, während die US-Wirtschaft wesentlich kräftiger als erwartet expandierte“, so die Deka.

Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Lebensversicherungen sind ein tief verwurzelter Bestandteil des deutschen Sparverhaltens. Viele Menschen sehen in ihnen eine sichere und verlässliche Form der Geldanlage, trotz der Tatsache, dass in den letzten Jahren die Renditen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus gesunken sind. Wir sagen:

Machen Sie einfach den „Gegencheck“. Schauen Sie sich den Langfristchart von Dow Jones, S&P 500 oder dem DAX an. Die Rendite kann sich über den Zeitraum vom mehr als 40 Jahren mehr als sehen lassen. Selbst wer nur die „Home sweet Home“-Taktik verfolgt und nur in den heimischen DAX investiert hat(te), kommt besser weg als mit einer klassischen Lebensversicherung – das DAX-Renditedreieck des DAI verlinken wir hierzu gerne …

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),

Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber

Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt