Im Fokus: Fielmann – die haben hoffentlich immer noch den Durchblick…

Letztes Jahr Ende Juli hatte ich an dieser Stelle über Fielmann geschrieben. Damals stand die Aktie bei 45 Euro. Ich war schon vor einem Jahr von diesem Papier angetan und bin es auch heute noch. Erst Recht, nachdem ich mit einem Freund gesprochen habe, der sich in der Optiker-Szene mehr als gut auskennt, weil er bei einem der größten Brillenhersteller arbeitet.

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“Fielmann ist die Kette schlechthin. Gutes und motiviertes Personal, Top-Aus- und Weiterbildung, gutes und langfristiges Konzept in den Läden. Fielmann ist zudem ein Top-Arbeitgeber”, so mein Freund jüngst. Damit wir uns nicht falsch verstehen – dies ist kein Tipp für eine Ini-Bewerbung bei einem börsennotierten Konzern. Es soll lediglich darstellen, dass man (nicht nur) als Anleger durchaus mit Fielmann gut dabei sein könnte.

Schauen wir einmal auf die Zahlen. Die Optiker­kette Fielmann steigerte im vergangenen Jahr 2009 ihren Umsatz um 5,5 Prozent. Auch der Jahresüberschuss fiel höher aus. Und trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten ver­kaufte Fielmann 300 000 Brillen mehr als im Jahr zuvor, insgesamt waren es 6,4 Millionen Stück. Ebenso wichtig zu wissen: Die AG ist schuldenfrei, die Eigenkapitalquote liegt bei 60 Prozent.

Die vorläufigen, im Juli veröffentlichten Zahlen für das erste Halbjahre 2010 waren ebenfalls sehr erfreulich.Im ersten Halbjahr 2010 steigerte Fielmann nach erster Einschätzung Umsatz und Ergebnis. Der Marktführer erzielte einen Außenumsatz von um 573 Millionen Euro (Vorjahr: 548,3 Millionen Euro) und einen Konzernumsatz von um 488 Millionen Euro (Vorjahr: 464,5 Millionen Euro). In den ersten sechs Monaten erwirtschafteten wir einen Gewinn vor Steuern um 78 Millionen Euro (Vorjahr: 72,2 Millionen Euro). Fielmann eröffnete in den vergangenen zwölf Monaten bis Ende Juni 18 Niederlassungen (gesamt: 649).

Einen Satz aus der Pressemitteilung kann ich ohne Bedenken ebenfalls unterstützen: Fielmann ist zuversichtlich, seine Marktposition auszubauen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kauft der Verbraucher bei Unternehmen, die ihm hohe Qualität zu günstigen Preisen garantieren: in der Augenoptik ist das Fielmann.

Es gibt Aktien, die sind einfach beständig in ihrer Substanz. Fielmann ist meiner Ansicht nach so eine. Das Hamburger Unternehmen ist in Deutschland bereits Marktführer und verkauft hierzulande etwa jede zweite Brille. Fielmann wirbt damit, billiger zu sein als die Konkurrenz. Und damit hat man Erfolg. Auch als Anleger. Seit Juli 2009 bis heute konnte man als Aktionär schöne 33% Gewinn machen (Schlusskurs 24.07.2010; 45,92 Euro, aktueller Stand 61,49 Euro).

Hinzu kommt, dass das Unternehmen seinen Erfolg mit den Aktionären teilt – eine 2010er Dividendenrendite von 3,35% beweist dies. Dies könnte so manchen Anleger motivieren, in die Brillen-Aktie einmal zu investieren, auch wenn das 2011er KGV von 20 und das KUV von 2,7 alles anderes als billig erscheint. Jedoch: Was sind schon Indikatoren, wenn die Story stimmt? Ich denke an dieser Stelle nur einmal an die Diskussion um die US-Werte Apple, Google oder Amazon, wie diese vor Jahren auch schon als “zu teuer” bezeichnet worden waren und seitdem teilweise richtig durch die Decke gegangen sind. Und deren Geschäft ist wohl deutlich volatiler als der Verkauf von Brillen, oder nicht?