Die Wall Street konnte am gestrigen Dienstag weitere Kurszuwächse feiern. Ein Grund für die jüngste Erholung waren positiv aufgenommene Quartalsergebnisse. Diese sorgte auch am Mittwoch für zunächst steigende Kurse, insbesondere im Technologiesektor. Im Handelsverlauf drehte die Stimmung jedoch.
Im Fokus stand vor allem Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014). Verantwortlich dafür war die gestrige Bilanzvorlage. Der NASDAQ Composite verlor zuletzt 0,2 Prozent auf 15.666 Punkte, während der S&P 500 mit 0,4 Prozent bei 5.052 Punkten im Minus lag. Der Dow Jones Industrial Average verlor 0,4 Prozent auf 38.344 Punkte.
Der Blick nach Asien
Die asiatischen Märkte zeigten sich am Mittwochmorgen stark erholt. Dabei folgten die Börsen in der Region den guten Vorgaben aus den USA. Der japanische Nikkei 225 kletterte um 2,2 Prozent in die Höhe und erreichte 38.396 Punkte. Mit Blick auf die Konjunktur wurde unter anderem ein erneuter Rückgang der Inflation in Australien beobachtet.
So steht´s um den DAX
Nach dem gestrigen Kurssprung zeigte sich der DAX am Mittwoch lange Zeit stabil, bevor der Index ins Minus dreht. Der Leitindex lag zuletzt mit 0,27 Prozent auf 18.088,70 Punkte im Minus. Unter den Top-Performern waren allen voran Infineon, Rheinmetall und Brenntag zu finden, während die Verlierergruppe vor allem aus Vonovia, Zalando und Deutsche Börse bestand.
Die Analysten bei der Helaba verweisen jedoch darauf, dass es noch zu früh sei, die laufende Korrektur für beendet zu erklären. „Ein nachhaltiger Anstieg über das letzte Zwischenhoch bei 18.191 würde das Bild aber weiter aufhellen und den Weg bis zum Allzeithoch ebenen, das Anfang April bei 18.567 markiert wurde“, heißt es in ihrer Analyse.
Konjunkturerholung in Sicht?
Den Aktienkursen könnten verbesserte wirtschaftliche Aussichten in Europa helfen. Laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, dürfte die Eurozone allmählich aus ihrer Talsohle herausfinden – darauf würde der Einkaufsmanagerindex hindeuten.
Dieser sei im April mit 51,4 Punkten unerwartet stark und damit auf den höchsten Stand seit elf Monaten gestiegen. Allerdings gäbe es Anzeichen dafür, dass der mögliche konjunkturelle Aufschwung ausschließlich dem Dienstleistungssektor zu verdanken sein könnte, während sich die Stimmung im verarbeitenden Sektor sogar etwas verschlechtert habe.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Auf der Oberseite richten sich die Blicke nach dem gestrigen Aufwärtstag jetzt bereits auf das Zwischenhoch vom 15. April bei 18.192 und das Tagestief vom 2. April bei 18.276 Punkten. Sobald der Index oberhalb von 18.300 aus dem Handel geht, hätten die Kurse Platz für einen Anstieg an das aktuelle Rekordhoch vom Monatsanfang bei 18.567 Zählern. Oberhalb dieser Hürde wäre der Weg dann zunächst wieder frei von weiteren Widerständen.
Das Short-Szenario: Dreht der DAX hingegen nach unten ab und fällt unter das Verlaufstief vom 5. April bei 18.088 zurück, würde die 18.000er-Marke erneut in den Fokus rücken. Entpuppt sich der gestrige Re-Break als Fehlausbruch, sollte ein Test des Verlaufshochs vom vergangenen Mittwoch bei 17.908 einkalkuliert werden. Unterhalb dieses Levels müsste mit einem Rücksetzer an den GD50 (aktuell bei 17.802) gerechnet werden. Drehen die Notierungen dort nicht nach oben, dürfte das Tief vom vergangenen Dienstag bei 17.714 oder das Vorwochentief bei 17.627 angesteuert werden.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
---|---|---|---|---|
Turbo OS | UL91SV | 16.092,85 | 8,75 | 20,77 EUR |
Turbo OS | UM0MKL | 16.739,83 | 12,68 | 14,33 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UM3PQE | 20.231,19 | 8,76 | 20,72 EUR |
Turbo OS | UM201F | 19.587,99 | 12,70 | 14,30 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Angesichts der schwierigen Konjunktur schauten Anleger hierzulande heute vor allem auf das neuesten ifo Geschäftsklima schauen. Laut Angaben des ifo Instituts hast sich die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland weiter verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im April demnach auf 89,4 Punkte gestiegen, nach 87,9 Punkten im März. Dies ist der dritte Anstieg in Folge.
Zudem geht es im Zuge der Berichtssaison rasant weiter. Während die Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) auf einer Well des Erfolgs schwimmt, hat der Flugzeugbauer Boeing (WKN: 850471 / ISIN: US0970231058) mit allerhand Problemen zu kämpfen. Auf die Quartalsergebnisse beider Unternehmen schauen Anleger am heutigen Mittwoch gespannt. Boeing konnte bereits zumindest nicht ganz so schlimme wie befürchtete Daten liefern.
Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.