Die US-Börsen mussten ihren Erholungsversuch am gestrigen Mittwoch unterbrechen. Dabei drehten die wichtigsten Aktienindizes um ihre Vortagesschlusskurse. Heute geht es wiederum deutlich nach unten.
Der NASDAQ Composite verlor zuletzt 1,8 Prozent auf 15.417 Punkte. Im S&P 500 lag das Minus zeitweise bei 1,3 Prozent auf 5.004 Zähler, während der Dow Jones Industrial Average 1,5 Prozent auf 37.889 Punkte einbüßte.
Meta Platforms verschreckt Marktteilnehmer
Boeing (WKN: 850471 / ISIN: US0970231058) hatte den Dow Jones nach gestern unten gezogen. Zwar konnte der Flugzeugbauer in einigen Bereichen für das erste Quartal 2024 nicht ganz so schlimme wie befürchtete Daten liefern, enttäuschend fiel jedoch der Blick auf die Umsatzentwicklung und die Auslieferungen aus. Die Aktie von Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) stürzte heute regelrecht ab. Das Minus lag bei 13 Prozent. Die Facebook-Muttergesellschaft hatte Anleger unter anderem mit dem Umsatzausblick sowie der Aussicht auf höhere Investitionsausgaben verschreckt.
Der Blick nach Asien
Die asiatischen Märkte zeigten sich am Donnerstagmorgen weitgehend schwächer. Der japanische Nikkei 225 verlor mit 2,2 Prozent besonders deutlich an Wert und landete bei 37.628 Punkten.
Der Hongkonger Hang Seng Index sowie das Festlandbarometer CSI 300 drehten dagegen um ihre Vortagesschlusskurse. Während die Börsen in Australien und Neuseeland feiertagsbedingt geschlossen waren schauten Anleger unter anderem auf neue BIP-Daten aus Südkorea.
So steht´s um den DAX
Einige enttäuschend aufgenommene Quartalsergebnisse aus den USA sorgen am Donnerstag dafür, dass auch der DAX den Rückwärtsgang einlegt. Am Abend lag das Minus bei 0,95 Prozent auf 17.917,28 Punkte. Zu den Gewinnern zählten zuletzt allen voran Deutsche Bank, Infineon und Commerzbank.
Die Deutsche Bank überzeugte unter anderem mit einem Anstieg des Vorsteuergewinns im ersten Quartal 2024 um 10 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro. Deutliche Verluste waren dagegen am Indexende bei Siemens Healthineers, Brenntag und Porsche Automobil zu beobachten.
Trotz der schwächeren Zahlen verweisen die Analysten bei der Helaba darauf, dass sich das Indikatorenbild aufhellen würde. „So steht der DMI wieder auf Kauf. Dennoch bleiben Risiken bestehen und die Korrektur kann wohl noch nicht endgültig als beendet erklärt werden“, so die Analyse.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Kann der deutsche Leitindex an der Unterstützung bei 18.088 nach oben abfedern, sollte es im nächsten Schritt über das Zwischenhoch vom 15. April bei 18.192 und das Tagestief vom 2. April bei 18.276 gehen. Gelingt der Ausbruch über diese Hürde, könnte sich ein Anstieg an das aktuelle Rekordhoch vom 2. April bei 18.567 Punkten entwickeln. Darüber wäre der Weg dann frei von weiteren Widerständen.
Das Short-Szenario: Fällt der DAX im regulären Handel stattdessen unter das Verlaufstief vom 5. April bei 18.088 zurück – die Haltelinie wurde gestern Abend nachbörslich bereits unterboten –, müsste auf die 18.000er-Marke geachtet werden. Ein Schlusskurs unterhalb dieses Levels dürfte einen Rücksetzer an das Verlaufshoch vom vergangenen Mittwoch bei 17.908 begünstigen. Eine Etage tiefer sollte die kurzfristige 50-Tage-Linie (aktuell bei 17.823) stützend wirken. Finden die Kurse dort keine Unterstützung, wäre eine Ausweitung der Verkäufe bis an das Tief vom 16. April bei 17.714 Punkten oder bis an das Vorwochentief bei 17.627 Zählern denkbar.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
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Turbo OS | UL9R1A | 15.977,27 | 8,55 | 21,16 EUR |
Turbo OS | UL9RK1 | 16.651,37 | 12,55 | 14,42 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UM3RWL | 20.191,18 | 8,58 | 21,07 EUR |
Turbo OS | UM2WWC | 19.514,06 | 12,63 | 14,32 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Am Nachmittag standen in den USA unter anderem die neuesten BIP-Daten im Fokus. Diese fielen überraschend schwach aus, was ebenfalls zur schlechten Marktstimmung beigetragen hatte. Darüber hinaus findet die Berichtssaison eine Fortsetzung. Nachbörslich gibt unter anderem Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) seine neuesten Zahlen bekannt. Dabei wollen Anleger unter anderem wissen, in wie weit sich das Thema KI auch in den Finanzkennzahlen beim Softwarekonzern positiv bemerkbar macht.
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