Kursrückgänge gehören zum Alltag

Amerikas Tech-Werte mit einem hohen Gewicht sind für die Börse nicht ganz ungefährlich. Sie haben den breiten S&P 500 in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch getrieben – aber sie können ihn genauso schnell wieder nach unten ziehen ...

(Bildquelle: unsplash / James Yarema)

Es war für viele Investoren wohl die wichtigste Woche der US-Berichtssaison. Zahlreiche im S&P 500 gelistete Unternehmen haben Bilanz gezogen – und vor allem vier der „Magnificent 7″. Was bleibt als Erkenntnis?  Wohl einmal mehr die Tatsache, dass die Börse eben keine Einbahnstraße ist. Auch nicht bei einem Boom-Thema wie KI. Dass Erwartungen nicht ewig erfüllt werden können, liegt in der Natur der Sache. Nehmen wir es einmal ganz nüchtern:

Einzeltitel mit einem hohen Gewicht haben den breiten S&P 500 in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch getrieben, aber sie können ihn genauso schnell wieder nach unten ziehen – der Kurseinbruch bei Meta ist ein gutes Beispiel. Und es kommen erst noch Amazon, Apple und Nvidia. „Die zunehmende Volatilität und Nervosität an den Märkten sind deutlich spürbar“, heißt es bei eToro in einem Kommentar.

Das zeigt sich wiederum beim Anleger-Liebling Nvidia. Dieser verzeichnete am Freitag vor einer Woche einen Rückgang von 10 Prozent, wodurch die Verluste gegenüber dem Rekordhoch von 972 Dollar auf über 20 Prozent ausgeweitet wurden. „Technisch gesehen befindet sich die Aktie nun im Bärenmarkt“, analysierte daraufhin eToro.

Was macht man nun als Anleger? Die Frage an sich ist leicht zu beantworten – wenn man bereits schon vor dem KI-Boom als Investor erkannt hat, nicht nur auf ein Thema an der Börse zu setzen. Breit im eigenen Depot aufgestellt sein – das war und ist unverändert eine gute Anlagestrategie, um den eigenen Vermögensaufbau erfolgreich und langfristig zu gestalten. Baustein-Aktien sind hierbei für uns Trumpf. Mit diesen kann jeder Anleger gelassen in jede Earnings Season gehen – oder besser noch:

Als Baustein-Aktien-Anleger bekommen Sie vielleicht gar nicht so viel von den Bilanzdaten mit. Denn Sie sind ja schließlich langfristig mit genau diesen Aktien an der Börse engagiert, daher entscheiden Umsatz- und Gewinndaten aus einem Zeitraum von drei Monaten nicht über eine Aktienposition im Depot. Zumindest sollte das Ihre Denkweise sein …

Das bringt die neue Börsenwoche (KW18-2024)

Dienstag / Eurozone / Inflation: Nicht nur im Hinblick auf die US-Notenbank Fed hoffen Anleger auf eine baldige Leitzinssenkung, hierzulande wird gehofft, dass die EZB bald mit den Leitzinssenkungen beginnen sollte. Entscheidend dafür ist der Blick auf die Inflation. Diese dürfte laut DekaBank im Euroraum im April wieder leicht auf 2,5 Prozent zugenommen haben. Ausschlaggebend hierfür seien vor allem die gestiegenen Benzinpreise. Demgegenüber erwartet man bei der Deka bei der Kerninflationsrate einen erneuten Rückgang auf 2,8 Prozent.

Mittwoch / USA / Fed-Zinsentscheid: Einige Marktteilnehmer fragen sich inzwischen, ob die Fed die Leitzinsen überhaupt anheben wird. Schließlich sind die jüngsten Konjunkturdaten etwas schwächer ausgefallen und dies bei einer etwas heißeren Inflation. Laut Deka stehen bei diesem Zinsentscheid der Fed zwei Themenbereiche im Fokus: die jüngste Preisentwicklung sowie das Tempo bei der Bilanzreduzierung. Insbesondere die Pressekonferenz von Fed-Chef Powell würde Spannung versprechen.

Freitag / USA / Arbeitsmarktbericht: Es war unter anderem dem außergewöhnlich milden Winter zu verdanken, dass sich der Arbeitsmarkt in den USA zuletzt sehr stark entwickelt hatte. Dies sollte laut Deka-Einschätzung nun den Arbeitsmarktbericht für April belasten. Darüber hinaus stelle sich die Frage, ob eine sehr hohe Zuwanderung die Höhe der Überschussnachfrage deutlich verringert habe. Dadurch wäre der Nachholbedarf der Unternehmen kleiner, was perspektivisch die Beschäftigungsentwicklung ebenfalls belasten könnte, so die Deka.

Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Manche Anleger fragen sich, ob sie nach der Anfang 2023 begonnenen Rallye noch in den Technologiesektor investieren sollen oder ob sich die Bewertungen schon auf dem Niveau einer Blase bewegen. „Während dies für die am wenigsten profitablen Aktien und Segmente zutreffen mag, finden wir auf Sektorebene keine derartigen Anzeichen“, schreiben dazu die Aktienexperten der UBP und ergänzen:

„Mit einem 12-Monats-KGV von 25 werde der Nasdaq 100 mit einem Aufschlag von 5 Prozent auf seine 5-Jahres-Historie gehandelt, 15 Prozent unter seinem Höchststand von 30 im Jahr 2020 und auf einem viel niedrigeren Niveau als während der ´Tech Bubble´“.

Bleiben Sie daher in Sachen Tech-Aktien cool und eben in ihren Baustein-Aktien investiert. Bange machen gilt nicht!

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),

Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber

Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt