Erfreulich aufgenommene April-Inflationsdaten sorgten zur Wochenmitte an den US-Börsen für ausgelassene Stimmung. Die wichtigsten Indizes kletterten gestern und heute auf neue Rekordstände. Der S&P 500 erreichte erstmals 5.300 Zähler, während der Dow Jones die Marke von 40.000 Punkten überschritt.
Der S&P 500 notierte zuletzt 0,2 Prozent im Plus bei 5.320 Punkten. Daneben gewann der Dow Jones 0,2 Prozent an Wert und landete zeitweise bei 40.006 Punkten. Im NASDAQ Composite lag das Plus bei 0,1 Prozent auf 16.756 Punkte. Anleger bejubelten zuletzt eine möglicherweise bald einsetzende Zinswende. Auch Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, verweist darauf, dass die Fed-Zinswende näher rücken würde.

Fed-Zinswende wird wahrscheinlicher
So habe der Inflationsdruck hat in den USA im April leicht nachgelassen. Die um Energie- und Lebensmittelpreise bereinigte Kerninflationsrate habe sich erstmals seit sechs Monaten verringert. Hinzu kämen stagnierende Einzelhandelsumsätze.
„An den Finanzmärkten wurden die Daten als Bestätigung dafür gewertet, dass die US-Notenbank Fed die Zinswende im Jahresverlauf einläuten dürfte. Die Renditen der US-Staatsanleihen sanken in einer unmittelbaren Reaktion über alle Laufzeiten hinweg um rund 0,10 Prozentpunkte, und der US-Dollar wertete moderat ab, wohingegen die Aktienleitindizes spürbaren Rückenwind erhielten“, heißt es weiter.
Der Blick nach Asien
Obwohl die japanische Wirtschaft im ersten Quartal 2024 überraschend deutlich schrumpfte, folgten die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstagmorgen der Wall Street und verzeichneten Kursgewinne. Das japanische Leitbarometer Nikkei 225 kletterte um 1,4 Prozent auf 38.920 Punkte. Der Hongkonger Hang Seng Index legte um 1,5 Prozent auf 19.354 Zähler zu, während der chinesische Festlandindex CSI 300 Kurszuwächse von 0,1 Prozent auf 3.122 Punkte verbuchen konnte.
So steht´s um den DAX
Nach der gestrigen Kursrallye und einem neuen Allzeithoch zeigt sich der DAX am Donnerstag schwächer. Zuletzt lag das Minus bei 0,69 Prozent auf 18.738,81 Punkte. Zu den Tagesgewinnern gehörten Münchener Rück, Siemens Healthineers und Deutsche Post, während die Verliererliste allen voran aus Sartorius, BMW und Siemens bestand. Insgesamt bleibt die Stimmung aber positiv.
Die Helaba-Analysten verweisen auf einige positive technische Signale. „MACD und DMI stehen auf Kauf und werden von einem oberhalb von 20 steigenden ADX begleitet, sodass das Bild übergeordnet konstruktiv ist. Der Stochastic aber hat jüngst an Schwung verloren und könnte ein erster Vorbote einer nachlassenden Aufwärtsdynamik sein. Im Falle einer temporären Korrektur fände sich die erste Haltemarke bei 18.627, dem jüngsten Tief“, heißt es in ihrer Analyse.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Kann der deutsche Leitindex über das gestrige Tages- und neue Rekordhoch steigen, wäre der Weg frei von weiteren charttechnischen Widerständen. Ein Hochlauf an die 18.900er-Schwelle und/oder an die 19.000er-Barriere wäre damit jederzeit möglich.
Das Short-Szenario: In der Gegenrichtung könnte eine kleinere Haltelinie jetzt am Top vom vergangenen Freitag bei 18.846 angetragen werden, darunter müsste mit einem Dip an das markante Zwischentief vom Dienstag bei 18.629 gerechnet werden. Unterhalb dieses Levels sollte dann das Verlaufshoch vom 2. April bei 18.567 stützend wirken. Verlieren die Notierungen diesen Halt, müsste ein Rücksetzer an das Zwischen-Top vom 4. April bei 18.427 einkalkuliert werden. Drehen die Kurse dort nicht wieder nach oben (Stichwort Pullback), dürfte die Auffangzone aus den beiden Tops vom 29. und 24. April bei 18.236 bzw. 18.226 sowie dem Zwischenhoch vom 15. April bei 18.192 auf den Prüfstand gestellt werden. Weitere Unterstützungen wären am kurzfristigen GD50 (aktuell bei 18.121) bzw. an der 18.000er-Marke zu finden.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
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Turbo OS | UL9QGW | 16.699,18 | 8,56 | 22,04 EUR |
Turbo OS | UM2Q68 | 17.400,49 | 12,54 | 15,05 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UH4JJ3 | 21.150,64 | 8,30 | 22,74 EUR |
Turbo OS | UM5EPJ | 20.390,23 | 12,45 | 15,16 EUR |
*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 16.05.2024, 7:00 Uhr
Die Datenlage an und abseits der Börse
Am Nachmittag wurden in den USA einige interessante Konjunkturnachrichten veröffentlicht. So lagen beispielsweise die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche bei 222.000 und damit fast im Rahmen der erwarteten 220.000.
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