Sowohl die Fed als auch die EZB liebäugeln mit baldigen Leitzinssenkungen. Für viele Banken dürfte es jedoch positiv gewesen sein, dass sich die wichtigsten Notenbanken der Welt damit etwas Zeit gelassen haben und die Leitzinsen etwas länger auf einem hohen Niveau verblieben sind.
Auf beiden Seiten des Atlantiks dürfte dies der Fall gewesen sein. Hierzulande scheint unter anderem die Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) die Marktsituation zu nutzen. Zumal nun auch eine wirtschaftliche Erholung und damit möglicherweise weniger Kreditausfälle winken.
Der Bund darf sich freuen
Dass die Commerzbank offenbar in den Augen vieler Börsianer etwas richtig macht, dafür spricht der Umstand, dass die Aktie des Finanzinstituts inzwischen so hoch notiert, wie schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.
Im laufenden Jahr konnte das Papier mehr als 40 Prozent an Wert zulegen und gehört damit zu den Top-Performern in der ersten deutschen Börsenliga DAX. Auch mit Blick auf die Geschäftsergebnisse lief es zuletzt gut.
Die Commerzbank konnte auf einen starken Jahresauftakt verweisen und das beste Konzernergebnis im Quartal seit mehr als zehn Jahren. Dies dürfte auch den Bund als größten Commerzbank-Aktionär freuen.
Zinsüberschuss bleibt auf hohem Niveau
Das operatives Ergebnis konnte zwischen Januar und März 2024 im Vorjahresvergleich um 24 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro verbessert werden. Das Konzernergebnis stieg sogar um rund 29 Prozent auf 747 Mio. Euro. Treiber waren laut Konzernangaben insbesondere das starke Kundengeschäft und das immer noch günstige Zinsumfeld.
Der Zinsüberschuss lag mit gut 2,1 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorquartals und damit nahe am Rekordwert des dritten Quartals 2023. Besonders wichtig dieser Tage: Die Kosten sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres weiter gesunken. Zudem blieb das Risikoergebnis trotz des anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds weiterhin auf einem moderaten Niveau.
Commerzbank macht einen guten Job
Trotz der zuletzt guten Nachrichten und einer sich anbahnenden Konjunkturerholung in Europa sind einige Analysten der Ansicht, dass der Commerzbank-Aktie nur wenig Luft nach oben bleibt. Goldman Sachs-Analyst Chris Hallam hat zwar das Kursziel für die Commerzbank-Aktie von 15,80 auf 16,60 Euro angehoben, jedoch die „Neutral“-Einstufung bestätigt.
Berenberg-Analyst Analyst Michael Christodoulou sprach lediglich davon, dass die Commerzbank auf einem guten Weg zu den Jahreszielen sei. Auch hier wurde das Kursziel angehoben, in diesem Fall von 12,50 auf 13,60 Euro, allerdings blieb es beim „Hold“-Rating.
Zumindest bei der Deutschen Bank ist man etwas optimistischer. Hier ging es mit dem Kursziel von 16,00 auf 19,00 Euro nach oben, während das „Buy“-Rating bestätigt wurde. Analyst Hadley Cohen nutzte die Bekanntgabe der Quartalsergebnisse um einige Schätzungen anzuheben.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die Commerzbank-Aktie hat sich zuletzt sehr positiv entwickelt, daher sind Fragen nach dem weiteren Kurspotenzial berechtigt. Allerdings könnte eine mögliche Konjunkturerholung in Europa, verbunden mit weiterer Kostenkontrolle für weiteren Auftrieb sorgen.
Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie der Commerzbank setzen wollen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MG4FMR / ISIN: DE000MG4FMR7) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.