adidas: Nur eine Überreaktion?

Bildquelle: Pressefoto adidas

Die adidas-Aktie (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) erwachte zuletzt in beeindruckender Weise aus ihrem Dornröschenschlaf. Es bleibt jedoch die Frage, ob Europas größter Sportartikelhersteller angesichts einer geringer werdenden Wachstumsdynamik sofort wieder zu einem gefeierten Börsenstar werden kann.

Mitte 2017 kam die langjährige Kursrallye der adidas-Aktie zum Stehen. Die Erholung von den zwischenzeitlichen Problemen im Russland-Geschäft, die von Managementseite angestoßenen Umstrukturierungsmaßnahmen und ein starkes Wachstum in wichtigen Märkten, allen voran in China, sorgten für einen steilen Kursanstieg. Neue Rekordstände standen auf der Tagesordnung. In der zweiten Jahreshälfte 2017 waren es unter anderem Gewinnmitnahmen, die den DAX-Wert belasteten. In diesem Jahr kam das schwache Gesamtmarktumfeld als Belastungsfaktor hinzu, während adidas nach Jahren des starken Umsatzwachstums für die Zukunft eine etwas schwächere Dynamik in Aussicht gestellt hatte. Trotz eines etwas geringeren Wachstumstempos konnten die Herzogenauracher mit dem am 14. März 2018 vorgelegten Geschäftsbericht für 2017 neue Anlegerfantasien wecken.

Für das laufende Geschäftsjahr stellt adidas nur noch ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum um etwa 10 Prozent in Aussicht. 2017 lag dieser Wert bei 16 Prozent. Die Erlöse erreichten einen Wert von 21,2 Mrd. Euro. Für diese Entwicklung war hauptsächlich eine Umsatzsteigerung um 18 Prozent bei der Marke adidas verantwortlich. Die Erholung bei Reebok schreitet dagegen eher langsam voran. Trotz der abnehmenden Wachstumsdynamik reagierten Marktteilnehmer mit Begeisterung auf die jüngsten adidas-Zahlen. Die adidas-Aktie setzte sogar die zeitweise unterbrochene Rekordjagd fort. Unter anderem, weil der Konzern die Profitabilität stärker steigern will. Die Prioritäten werden neu gesetzt.

Während der währungsbereinigte Umsatz zwischen 2015 und 2020 jährlich um durchschnittlich 10 bis 12 Prozent wachsen soll, wird mit einem jährlichen Anstieg des Gewinns aus fortgeführten Geschäftsbereichen um durchschnittlich 22 bis 24 Prozent (bisher: 20 bis 22 Prozent) gerechnet. Infolgedessen erwartet das Unternehmen, dass die operative Marge bis 2020 einen Wert von bis zu 11,5 Prozent erreichen wird (bisher: 11 Prozent). Neben der höheren erwarteten Profitabilität honorierten Anleger zuletzt auch das bis zu 3 Mrd. Euro schwere Aktienrückkaufprogramm, das bis Mai 2021 angelegt ist. Zudem wirft die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland ihre Schatten voraus. In diesem Jahr rüstet adidas mehr Mannschaften aus als der US-Konkurrent Nike. Außerdem hat adidas als offizieller FIFA-Partner Vorteile in Sachen Marketing.

Andererseits genießt der Weltfußball-Verband FIFA angesichts der vielen Skandale der Vorjahre nicht gerade den besten Ruf, während Russland in der politischen Arena derzeit einiges an Gegenwind entgegenweht, so dass die Verbindung mit der eigenen Marke derzeit nicht notwendigerweise positiv ist. Das allgemeine Marktumfeld ist ebenfalls ein möglicher Belastungsfaktor für die adidas-Aktie. Zudem schoss das Papier nach der Bekanntgabe der jüngsten Zahlen regelrecht in die Höhe. Dies könnte eine Überreaktion gewesen sein, auf die ebenso schnelle Gewinnmitnahmen folgen könnten.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der adidas-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DM19RD / ISIN: DE000DM19RD2) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,64, die Knock-Out-Schwelle bei 160,10 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DM59YB / ISIN: DE000DM59YB8, aktueller Hebel 4,01; Knock-Out-Schwelle bei 231,20 Euro) auf fallende Kurse der adidas-Aktie setzen.

Stand: 27.03.2018/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets

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