Die US-Börsen zeigten sich am gestrigen Mittwoch ein wenig schwächer. Insbesondere, da die Zinssenkungsfantasien etwas enttäuscht wurden. So signalisierte das Protokoll der vergangenen Fed-Sitzung, dass die US-Notenbanker die Leitzinsen noch etwas länger oben belassen wollen.
Heute stand NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) im Fokus. Ein Kursplus von 10 Prozent im frühen Handel hievte den S&P 500 auf ein neues Rekordhoch. Allerdings kam der Rest des Marktes kaum hinterher.
Einmal mehr enttäuschte der KI-Darling die hohen Erwartungen nicht. Die Konsensschätzungen wurden sowohl mit Blick auf das abgelaufene Quartal als auch im Hinblick auf die Prognose pulverisiert. Erfreulich ist auch ein geplanter Aktiensplit.
Zuletzt notierte der S&P 500 mit 0,2 Prozent im Plus bei 5.319 Punkten. Der NASDAQ Composite legte um 0,8 Prozent auf 16.935 Punkte zu, während der Dow Jones Industrial Average um 0,7 Prozent auf 39.400 Zähler zurücksetzte. Für diese Schwäche waren vor allem Boeing und Intel verantwortlich.
Der Blick nach Asien
Die asiatischen Börsen zeigten sich am Donnerstagmorgen uneinheitlich. Auch dort wurden die jüngsten Fed Minutes analysiert. Entsprechend hat man zur Kenntnis genommen, dass die US-Notenbank noch eine Weile mit Leitzinssenkungen warten möchte. Der Nikkei 225 konnte um 1,3 Prozent auf 39.103 Punkte klettern, während in China deutliche Kursverluste zu beobachten waren.
So steht´s um den DAX
Der DAX zeigte sich am Donnerstag wenig bewegt. Das Plus lag zur Schlussglocke bei 0,1 Prozent auf 18.691 Punkte. Der Indexspitze gehörten MTU Aero Engines, Siemens Energy und FResenius an, während Bayer, Vonovia und E.ON zu den größten Verlierern gehörten.
Zuletzt hatte sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer etwas von seinem Rekordhoch bei 18.892 Punkten entfernt, was aus Sicht der Helaba-Analysten aber nicht heißen soll, dass der Aufwärtsimpuls beendet ist.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Um wieder nach oben durchstarten zu können, sollten die Kurse jetzt zurück über 18.700 steigen und den Re-Break mit einem Anstieg in Richtung des Tops vom 10. Mai bei 18.846 bestätigen. Gelingt der Ausbruch über diese Hürde (wichtig: per Tagesschluss), könnte sich ein Sprint an das aktuelle Rekordhoch bei 18.893 entwickeln. Darüber wäre der Weg dann wieder frei von weiteren charttechnischen Hürden.
Das Short-Szenario: Unterhalb des gestrigen Tages- bzw. des bisherigen Wochentiefs wäre dagegen mit einem Dip an die Auffangzone aus dem Zwischentief vom 14. Mai bei 18.629 und dem Tagestief vom 17. Mai bei 18.628 zu rechnen, ehe das Verlaufshoch vom 2. April bei 18.567 als mögliche Unterstützung infrage käme. Verlieren die Blue Chips diesen Halt, müsste auf das Zwischenhoch vom 4. April bei 18.427 geachtet werden. Drehen die Notierungen auch dort nicht wieder nach oben, würden die beiden Tops vom 29. und 24. April (18.236 bzw. 18.226) mit dem GD50 (aktuell bei 18.217) nachrücken.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
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Turbo OS | UL9Y8W | 16.443,44 | 8,44 | 22,08 EUR |
Turbo OS | UM0URV | 17.175,30 | 12,59 | 14,82 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UH4B1M | 20.854,51 | 8,45 | 22,07 EUR |
Turbo OS | UM3R7L | 20.127,74 | 12,58 | 14,81 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Sowohl hierzulande als auch in den USA schauten Anleger auf eine ganze Reihe von Einkaufsmanagerindizes. Zuletzt machte sich in Europa eine Konjunkturerholung bemerkbar. Für das zweite Quartal deuten die Stimmungsindikatoren laut Deka darauf hin, dass die Wirtschaft den Schwung vom Jahresanfang mitnehmen kann.
Für Deutschland wurden deutliche und über den Erwartungen liegende Zuwächse verzeichnet. Der S&P Global Einkaufsmanagerindex für den deutschen Dienstleistungssektor lag im Mai bei 53,9 Punkten, nach 53,2 Zählern im April. Erwartet wurden 53,8 Punkte.
In der Industrie lag das Barometer bei 45,4 Punkten, nach 42,5 Zählern im April. Die Schätzungen betrugen 43,3 Punkte. Im Dienstleistungssektor wurde ein 11-Monatshoch erreicht und in der Industrie sogar ein 13-Monatshoch. Damit gewinnt die deutsche Wirtschaft an Schwung.
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