NVIDIA setzt auf Super Micro Computer

Bei KI-Servern gehen NVIDIA und Super Micro Computer Hand in Hand

(Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

Im November 2022 wurde der Chatbot ChatGPT veröffentlicht. Seitdem spielt die Welt mit Blick auf die Künstliche Intelligenz regelrecht verrückt. Unternehmen wie Microsoft und vor allem NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) wurden zu KI-Darlings der Anleger. Der Spezialist für Grafikprozessoren kommt der hohen Nachfrage nach KI-Halbleitern kaum nach, was ihn zum drittwertvollsten Unternehmen der Welt machte. Im KI-Bereich spielen sich jedoch noch verrücktere Dinge ab. Dies hat in den vergangenen Jahren unter anderem Super Micro Computer (WKN: A0MKJF / ISIN: US86800U1043) gezeigt.

Anfang 2023 stand die Aktie von Super Micro Computer bei etwas mehr als 80 US-Dollar. Zu Beginn des Monats März 2024 wurde ein Zwischenhoch bei 1.229 US-Dollar ausgebildet. Innerhalb von etwas mehr als einem Jahr schoss der Wert des Papiers damit um unglaubliche 1.400 Prozent in die Höhe. In Worten: Der Wert hat sich in etwa verfünfzehnfacht. Wer also so vorausschauend gehandelt hatte, Anfang 2023 etwa 10.000 in den Server-Spezialisten zu investieren, durfte sich nach rund 15 Monaten über einen Depotwert von 150.000 Euro freuen.

Die Geschichte von Super Micro Computer fand ihren vorläufigen Höhepunkt, als die Anteilscheine in den S&P 500 Index aufgenommen wurden und dort Whirlpool ersetzten. Zuletzt nahmen Investoren wohlverdiente Gewinne mit. Doch, wie ist der Erfolg von Super Micro zu erklären? Außerdem fragen sich Anleger, ob die Kursrallye eine Fortsetzung finden kann, insbesondere wenn man bedenkt, dass Super Micro NVIDIA dabei begleiten möchte, die nächste Stufe der Künstlichen Intelligenz einzuläuten.

Super Micro Computer hält sich nicht lange auf

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (Ende Juni) hatten Analysten Super Micro zuletzt eine mehr als Umsatzverdopplung auf fast 15 Mrd. US-Dollar zugetraut. Einer der Gründe für dieses Wachstum ist der Umstand, dass das 1993 gegründete Unternehmen ideal positioniert zu sein scheint, wenn es darum geht, die NVIDIA-GPUs bei Kunden zum Laufen zu bringen. Super Micro wird am Markt als einer der Hauptnutznießer des Booms im Bereich Künstlichen Intelligenz gesehen.

Das Unternehmen entwirft und stellt Server sowie andere Computerinfrastruktur her und ist einer der wichtigsten Anbieter für den Aufbau von NVIDIA-basierten Servern für das Training und den Einsatz von KI-Modellen. Die anwendungsoptimierten, hochleistungsfähigen Server- und Speicherlösungen von Super Micro decken jedoch nicht nur den Bereich Künstliche Intelligenz ab, sondern ein breites Spektrum an rechenintensiven Workloads. In der heutigen KI-Welt sind vor allem auf den jeweiligen Kunden und seine Anforderungen zugeschnittene Lösungen gefragt.

Dabei erlauben es die Bausteinlösungen von Super Micro in Verbindung mit umfangreichem eigenem Design und eigener Fertigung dem Unternehmen, Server- und Speichersysteme, Subsysteme und Zubehör mit einzigartigen Konfigurationen schnell zu entwickeln, zu bauen und zu testen. Daher ist Super Micro auch in Bereichen wie 5G oder öffentliche/private Cloud vertreten. Im Moment ist es jedoch vor allem die Künstliche Intelligenz, die für Aufsehen sorgt. Gerade dort hate NVIDIA im Zuge der GTC-KI-Entwicklerkonferenz im März 2024 den Turbo gezündet.

NVIDIA präsentiert Blackwell

Auf der diesjährigen GTC stand vor allem die Blackwell-Plattform im Fokus. Diese soll laut NVIDIA nichts weniger tun als eine neue Ära des Computings antreiben. Bei Blackwell handelt es sich um NVIDIAs neueste Generation von KI-Beschleunigern. Die Blackwell B200-Chips werden dabei die bisherigen Spitzenmodelle H100- und GH100 aus der Hopper-Generation ablösen. Bei mehr Leistung soll Energie eingespart werden, sodass KI-Trainingsmodelle noch deutlich schneller ablaufen können.

Nach erneut überragenden Quartalsergebnissen bei NVIDIA fragen sich Anleger, ob auch die Aktie von Super Micro Computer noch einmal anziehen kann. (Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

Das NVIDIA-Management rechnet damit, dass alle großen Cloud-Anbieter, Server-Hersteller und führenden KI-Unternehmen die Blackwell-Architektur schnell übernehmen dürften, um es Unternehmen auf der ganzen Welt zu ermöglichen, generative KI in Echtzeit auf großen Sprachmodellen mit Billionen von Parametern zu erstellen und auszuführen, und das „bei bis zu 25-mal geringeren Kosten und geringerem Energieverbrauch als beim Vorgängermodell“. Auch Super Micro Computer verspricht sich durch Blackwell einen enormen Schub.

Starke Partner

Super Micro wartete nicht lange. Am Tage der Blackwell-Vorstellung kündigte der Konzern neue KI-Systeme für groß angelegte generative KI mit NVIDIAs nächster Generation von Rechenzentrumsprodukten an, darunter dem neuesten NVIDIA GB200 Grace Blackwell Superchip, den NVIDIA B200 Tensor Core und B100 Tensor Core GPUs.

Außerdem würde Super Micro seine aktuellen NVIDIA HGX H100/H200 8-GPU Systeme verbessern, um sie für den NVIDIA HGX B100 8-GPU einsatzbereit zu machen und um die Unterstützung des B200 zu verbessern, was zu einer kürzeren Lieferzeit führen würde. Darüber hinaus will Super Micro seine breite Palette an NVIDIA MGX Systemen durch neue Angebote mit dem NVIDIA GB200 verstärken, darunter das NVIDIA GB200 NVL72, eine komplette Rack-Lösung mit 72 NVIDIA Blackwell GPUs.

Super Micro erweitert seine Produktpalette ebenfalls um neue Systeme, darunter das flüssigkeitsgekühlte 4U NVIDIA HGX B200 8-GPU-System. Wie gut die Zusammenarbeit zwischen NVIDIA und Super Micro ist, sagt beispielsweise Kaustubh Sanghani, Vice President of GPU Product Management bei NVIDIA: „Super Micro bringt weiterhin eine erstaunliche Auswahl an beschleunigten Computing-Plattform-Servern auf den Markt, die auf KI-Training und Inferenz abgestimmt sind und jeden Bedarf auf dem heutigen Markt abdecken können.“

Das marktEINBLICKE-Fazit

NVIDIA und Super Micro Computer haben mit Blick auf die Kursperformance in den vergangenen Jahren jegliches Normalmaß and en Börsen verlassen. Entsprechend fragen sich Marktteilnehmer, ob die Aktie dieser KI-Lieblinge noch Luft nach oben haben könne oder ob uns doch nicht, ähnlich wie um die Jahrtausendwende, das Platzen einer Technologieblase droht. Zumindest scheint das Thema Künstliche Intelligenz noch eine ganze Weile zu beschäftigen.

Anleger, die auf mehrere Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzten möchten, sollten sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.