Stabilisierung vor Erholung

Bildquelle: markteinblicke.de

Herzlich willkommen zum Oster-Special. Nein, keine Angst, das tut nicht weh, und ich will Ihre Aufmerksamkeit nicht über Gebühr strapazieren, ganz im Gegenteil. Deshalb auch gleich der Schwenk zu den Märkten. Die in dieser Woche wieder einmal (fast) alles gegeben haben – der Dow Jones zum Beispiel, der die vergangene Woche mit dem größten Verlust (-5,7%) seit über zwei Jahren (präzise: Januar 2016) beendete. Und am Montag mit dem größten Tagesgewinn (+2,8%) seit dem 26. August 2015 konterte. So etwas wie die berühmte „zweite Luft“ bekam auch der Nasdaq 100, der am Montag ebenfalls mit einem starken Plus von 3,8% in die Karwoche startete. Was unter anderem auch daran lag, dass Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) seine Schussfahrt in den Abgrund vorübergehend unterbrechen und sich für einen Tag zurück über die 160-Dollar-Marke retten konnte. Nicht ganz so schwungvoll präsentierte sich dagegen der DAX, der sich vom Kursanstieg im Währungspaar EUR/US-Dollar wieder einmal den Schneid abkaufen ließ. Während der Euro nämlich zum Wochenstart erneut über die 1,24er-Marke kletterte (nichts Neues und auch nicht gerade außergewöhnlich), brachen die deutschen Aktienkurse direkt nach unten weg. Eine lästige und unnötige Angewohnheit, die erfreulicherweise am Dienstag abgelegt werden konnte. Allerdings nur am Dienstag:

Techwerte unter Druck

Der Mittwoch brachte neues Ungemach. Die Vorboten waren neuerliche Kurseinbrüche an der Wall Street, wo vor allem die ehemals hochgehypten Techwerte wieder richtig unter die Räder kamen. Der FANG+ Index der New York Stock Exchange – in dem die US-Trendsetter Alphabet (WKN: A14Y6H / ISIN: US02079K1079), Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067), Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005), Facebook, Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061), Nvidia (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040), Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014), Twitter (WKN: A1W6XZ / ISIN: US90184L1026) sowie Alibaba (WKN: A117ME / ISIN: US01609W1027) und Baidu (WKN: A0F5DE / ISIN: US0567521085) gelistet sind – verlor allein am Dienstag 5,6%. Das war dann auch der größte Tagesverlust der „Market Darlings“ seit September 2014, wie Bloomberg uns wissen ließ. Für den DAX ging es damit am Mittwoch auch wieder nach unten, und zwar erst einmal rasant. Immerhin, das bisherige Jahrestief – das der Index gerade erst am Montag bei 11.727 Punkten aufgestellt hatte – wurde diesmal nicht geprüft, der neuerliche Kursverlust von 0,3% spricht aber auch ohne diesen Test eine deutliche Sprache. Erholung? Schön wär’s! Rückeroberung der 12.000er-Marke? Nach Ostern vielleicht. Die Kernbotschaft dürfte klar sein – die Märkte bleiben extrem anfällig. Beziehungsweise rückschlaggefährdet. Das hängt natürlich mit der (überfälligen) Korrektur in den ehemaligen Highflyer-Aktien zusammen (kleines Beispiel am Rande: seit dem Sprung über den GD200 am 22. März 2016 bei 560 USD legte die Amazon-Aktie bis zum Allzeithoch bei 1.618 USD vom 13. März 2018 fast 189% zu. Einhundertneunundachtzig Prozent. In Worten und nicht einmal zwei Jahren. Noch Fragen?), spiegelt aber auch weiterhin die Verunsicherung der Anleger wieder. Die wird uns auch noch eine Weile begleiten, denn das Ding ist noch nicht durch, wie man so schön sagt. Gut, dass jetzt erst einmal Ostern ist – die Zwangspause könnte auch an den Märkten für etwas Ruhe und Gelassenheit sorgen!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquelle: markteinblicke.de / markteinblicke.de