Viele ältere Anleger müssen sich noch daran gewöhnen, dass RWE (WKN: 703712 / ISIN: DE0007037129) nun für den Ausbau der Erneuerbaren Energien steht. Möglicherweise ist dies ein Grund, warum die Aktie des DAX-Konzerns zuletzt einen enttäuschende Kursperformance abgeliefert hatte.
RWE: Die Zukunft im Blick behalten
Mit einem Kursminus von rund 15 Prozent gehört die RWE-Aktie seit Jahresbeginn 2024 zu den schwächsten Performern in der ersten deutschen Börsenliga. Nachdem die Energiepreise im Zuge des Ausbruchs des Krieges in der Ukraine in die Höhe geschossen waren, mussten RWE & Co in dieser Hinsicht zuletzt kleinere Brötchen backen.
Eine zwischenzeitliche Prognosesenkung war auch keine Hilfe. Für das laufende Geschäftsjahr geht RWE davon aus beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) das untere Ende der Spanne von 5,2 bis 5,8 Mrd. Euro zu erreichen. Beim Nettoergebnis wird der Wert auf 1,9 bis 2,4 Mrd. Euro veranschlagt. Mit Blick auf RWE gilt es jedoch auch die Zukunft im Blick zu behalten.
Das nächste Großprojekt für RWE
Das Management verweist gerne auf die Früchte, die die hohen Investitionen in Erneuerbare Energien bereits abwerfen würden Laut Finanzvorstand Michael Müller blicke man auf ein gutes erstes Quartal 2024. Sowohl bei Offshore Wind als auch bei Onshore Wind/Solar hätte man deutliche Ergebniszuwächse verzeichnet.
„Unsere Investitionen zahlen sich aus. 42 Prozent unserer Stromerzeugung in den ersten drei Monaten stammten aus regenerativen Quellen – und wir investieren weiter kräftig. Aktuell haben wir Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 8,3 Gigawatt im Bau. Wir bekräftigen unseren Ausblick für 2024 und unser Ziel, für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende von 1,10 € je Aktie zu zahlen“, so Müller.
Zu den jüngsten Investitionsvorhaben gehören Offshore-Windparks mit 1,6 Gigawatt in der deutschen Nordsee. Das Projekt „Nordseecluster“ soll in zwei Phasen realisiert werden, während der Baustart für Nordseecluster A mit 660 MW Kapazität für 2025 geplant ist und die vollständige Inbetriebnahme Anfang 2027 vorgesehen ist.
Wachstumsbeschleunigung bei RWE
Es sind auch solche Investitionsvorhaben, die Analysten im Hinblick auf die RWE-Aktie eine optimistische Haltung einnehmen lassen. Barclays-Analyst Peter Crampton hat jüngst das Rating für die RWE-Aktie auf „Overweight“ belassen und auch das Kursziel von 50,00 Euro bestätigt. Aktuell würde dies einem Kurspotenzial von mehr als 40 Prozent entsprechen.
Aus Analystensicht gibt es immer noch starke Argumente dafür, dass der Markt das künftige Wachstum von RWE ignoriert, das aus dem Ausbau Erneuerbarer Energien resultieren würde. Daher sollte die geplante Investition in den Bau eines Nordsee-Windprojekts mit einer Leistung von 1,6 Gigawatt große positive Aufmerksamkeit erhalten
Bernstein-Analystin Deepa Venkateswaran führt RWE sogar als „Top Pick“ im Bereich der Erneuerbaren Energien, insbesondere, da sich das Wachstum in diesem Bereich beschleunigen würde. Daher bleibt es im Fall der RWE-Aktie bei dem Kursziel von 47,50 Euro und der „Outperform“-Einschätzung. Investoren räumten der Pipeline von RWE keinen Wert ein, heißt es weiter
Mein Fazit
Die hohen Investitionen in die Erneuerbaren Energien sollten langfristig dafür sorgen, dass RWE zu den Profiteuren der Energiewende gehört. Dies dürften mit der Zeit auch immer mehr Investoren erkennen.
Anleger, die den Weg zur CO2-Neutralität zu einem gewissen Teil in ihren Depots abbilden möchten, können dies beispielsweise mit einem Indexzertifikat auf den „Grüne Zukunft Index“ (WKN: DA0ABH/ ISIN: DE000DA0ABH7) tun. In diesem Index sind zahlreiche Vertreter aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien zu finden. Dazu gehören neben RWE auch First Solar, Vestas Wind Systems oder SolarEdge.