Mit Blick auf die vergangene Woche mussten die US-Aktienmärkte insgesamt Verluste hinnehmen. Dafür war der Börsenmonat Mai umso besser. Beispielsweise verzeichnete der NASDAQ Composite im abgelaufenen Monat ein Kursplus von 6,9 Prozent. Es war damit die beste Performance seit November 2023. Allerdings hatte der Schwung bei den Tech-Werten zuletzt etwas nachgelassen, unter anderem aufgrund einiger enttäuschender Quartalsberichte im Softwarebereich sowie der weniger wahrscheinlichen Leitzinssenkungen der Fed.
Heute war jedoch eine Stimmungsaufhellung zu beobachten – zumindest im Technologiebereich. Der NASDAQ Composite kletterte zuletzt um 0,3 Prozent auf 16.793 Punkte. Im S&P 500 ging es dagegen um 0,1 Prozent auf 5.271 Zähler zurück, während der Dow Jones Industrial Average 0,6 Prozent auf 38.450 Punkte verlor. Während Anleger auf wichtige Konjunkturdaten warten, gerieten einige Meme-Aktien in den Fokus. So hatte sich der Kurs der GameStop (WKN: A0HGDX / ISIN: US36467W1099) zeitweise nahezu verdoppelt, nachdem „Roaring Kitty“ seine Position in einem Screenshot gepostet hatte.
Der Blick nach Asien
Die asiatischen Börsen zeigten sich am Montagmorgen stärker. Der japanische Nikkei 225 kletterte um 1,1 Prozent auf 38.923 Punkte. In Hongkong legte der Hang Seng Index um 1,8 Prozent auf 18.400 Zähler zu, während der indische Nifty 50 auf neue Rekordstände kletterte. Dort nahmen Marktteilnehmer den Ausgang der jüngsten Wahlen positiv auf.
Im Fokus standen unter anderem positive Konjunkturdaten aus China. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe kletterte im Mai auf 51,7 Punkte, nach von 51,4 Zählern im Vormonat und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2022. Der Wert lag auch über den Konsensschätzungen von 51,5 Punkten.
So steht´s um den DAX
Der deutsche Leitindex DAX zeigte sich am Montag stärker. Das Plus lag zuletzt bei 0,60 Prozent auf 18.608,16 Punkte. Damit gilt es einer schwächeren technischen Ausgangssituation entgegenzutreten. Laut Helaba-Analyse hat der DAX seit Mitte des abgelaufenen Monats annähernd idealtypisch eine 38,2 %-Korrektur durchlaufen, vom Allzeithoch bei 18.892 bis 18.394 Punkte.
„Im Zuge dessen haben sich die technischen Indikatoren verschlechtert und die 21-Tagelinie wurde unterschritten. Insofern wäre es wohl verfrüht, die Korrektur als abgeschlossen anzusehen. Vielmehr besteht das Risiko, bei einer neuerlichen Schwäche bis zum 61,8 %-Level bei 18.110 abzurutschen“, heißt es weiter.
Zu den Top Performern gehörten zuletzt Siemens Energy, RWE und Hannover Rück, während die Verliererliste allen voran aus BASF, Sartorius und Brenntag bestand.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Für neue Impulse auf der Oberseite müssten die Blue Chips über die 18.500er-Schwelle mit dem Tief vom 24. Mai bei 18.516 springen und den Re-Break mit einem Schlusskurs oberhalb des Tops vom 2. April bei 18.567 bestätigen. Darüber sollten dann auch die beiden Tiefs vom 17. Mai (18.628) und vom 14. Mai (18.629) überboten werden. Nach einer Rückkehr über die Hürden bei 18.700 und 18.800 Punkten wäre ein Sprint an das Vorwochenhoch bei 18.855 und/oder an das amtierende Allzeithoch bei 18.893 denkbar.
Das Short-Szenario: Auf der Unterseite kann der erste Halt weiterhin am Zwischenhoch vom 4. April bei 18.427 angetragen werden, wobei das Vorwochentief bei 18.394 ebenfalls stützend wirken sollte. Darunter müsste auf den kurzfristigen GD50 geachtet werden, der mittlerweile bei 18.314 verläuft. Etwas tiefer würden die beiden Tops vom 29. sowie 24. April bei 18.236 bzw. 18.226 in den Fokus rücken, ehe es um die runde 18.000-Punkte-Marke gehen dürfte.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
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Turbo OS | UL975V | 16.434,28 | 8,56 | 21,62 EUR |
Turbo OS | UM0KVJ | 17.116,77 | 12,48 | 14,82 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UM5S74 | 20.738,29 | 8,65 | 21,49 EUR |
Turbo OS | UM32PD | 20.084,77 | 12,43 | 14,95 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Inzwischen gilt es schon fast als ausgemacht, dass die EZB in dieser Woche eine erste Leitzinssenkung vornehmen wird. Spannender dürften jedoch die Hinweise darauf sein, ob es in naher Zukunft weitere Zinsschritte geben wird. Entsprechend spannend wird der Blick auf die EZB-Sitzung am Donnerstag.
Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich trotz einer leichten Abkühlung im April weiter robust, was nicht gerade für baldige Leitzinssenkungen der Fed spricht. Laut Einschätzung der Dekabank dürfte sich die Beschäftigungsentwicklung im Mai zwar abschwächen aber mit einem Zuwachs um 200.000 Stellen weiterhin relativ solide bleiben. Die Daten werden am Freitag veröffentlicht.
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