Märkte am Donnerstag: EZB traut sich

NVIDIA wertvoller als Apple | Das "Goldlöckchen"-Szenario ist zurück

Bildquelle: markteinblicke.de

In den vergangenen Tagen sorgten sich Anleger vor einer schwächeren Konjunktur. Für Erleichterung sorgte gestern der ISM-Index der Dienstleister in den USA. Dieser fiel mit 53,8 Punkten im Mai überraschend positiv aus, gleichzeitig signalisierte die Inflationskomponente eine Entspannung bei der Teuerung. In diesem Fall wird von einem „Goldlöckchen“-Szenario gesprochen.

Entsprechend positiv entwickelten sich die US-Märkte am Mittwoch. Am heutigen Donnerstag präsentierten sich die US-Börsen uneinheitlich und wenig bewegt. Der NASDAQ Composite verbuchte zuletzt Kursabschläge von 0,1 Prozent auf 17.163 Punkte. Im S&P 500 lag das Minus bei 0,1 Prozent auf 5.350 Zähler, während der Dow Jones Industrial Average 0,1 Prozent auf 38.849 Punkte gewann.

Die Story bleibt NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040). Der KI-Darling knackte zuletzt beim Börsenwert die Marke von 3 Billionen US-Dollar und überholte Apple, um zum zweitwertvollsten Unternehmen der Welt aufzusteigen. Selbst Microsoft muss sich an der Spitze warm anziehen.

Der Blick nach Asien

Die asiatischen Märkte zeigten sich am Donnerstagmorgen überwiegend stärker. Der japanische Nikkei 225 gewann 0,6 Prozent auf 38.703 Punkte hinzu. Neben den guten Vorgaben aus den USA wurde die Stimmung auch durch die EZB-Zinssenkungsfantasien etwas angeheizt.

So steht´s um den DAX

Der DAX zeigte sich am Donnerstag stärker. Das Plus lag zuletzt bei 0,41 Prozent auf 18.652,67 Punkte. Zu den Top-Performern gehörten dabei SAPCommerzbank und Fresenius, während SiemensVonovia und Siemens Energy am Indexende zu finden waren.

Hervorzuheben ist aus Sicht der Helaba-Analysten die Tatsache, dass der Index weiterhin unterhalb der 21-Tagelinie liegen würde, die ihre Aufwärtstendenz unterbrochen habe.

„Zudem stehen die technischen Indikatoren mehrheitlich auf Verkauf. Das mahnt zur Vorsicht. Unklar ist, ob die EZB ausreichend Zinssenkungsfantasie generiert, damit eine neuerliche Befestigung und möglicherweise ein Test des Allzeithochs gestartet werden kann. Haltemarken zeigen sich bei 18.365 und 18.313 (55T)“, heißt es weiter.

So handeln Sie den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Das Long-Szenario: Können die Blue Chips oberhalb der beiden Tiefs vom 17. Mai bzw. vom 14. Mai bei 18.628/18.629 an die gestrige Aufwärtsbewegung anknüpfen, sollte es zunächst über 18.700 und 18.800 gehen. Direkt im Anschluss würden das Zwischenhoch vom 28. Mai bei 18.855 und das amtierende Allzeithoch bei 18.893 in den Fokus rücken. Darüber wäre der Weg frei von weiteren Widerständen.

Das Short-Szenario: In der Gegenrichtung ist die erste Unterstützung jetzt wieder am Zwischenhoch vom 2. April bei 18.567 zu finden. Darunter sollte auf das Tief vom 24. Mai bei 18.516 Punkten und die 18.500er-Schwelle geachtet werden. Fällt der DAX erneut unter dieses Level, dürfte das Verlaufshoch vom 4. April bei 18.427 Zählern auf den Prüfstand gestellt werden. Unterhalb der 18.400er-Marke – die zusammen mit dem Vorwochentief bei 18.394 eine Auffangzone bildet – würde sich die kurzfristige 50-Tage-Linie (aktuell bei 18.338) als Haltelinie anbieten. Die nächste charttechnische Unterstützung wäre dann im Bereich der beiden Tops vom 29. sowie 24. April bei 18.236 bzw. 18.226 Punkten zu finden.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL9WU5 16.517,13 8,76 21,27 EUR
Turbo OS UM0PCV 17.143,05 12,39 15,01 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UM5S74 20.739,70 8,86 21,03 EUR
Turbo OS UM3R7L 20.130,71 12,47 14,94 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 06.06.2024, 7:00 Uhr

Die Datenlage an und abseits der Börse

Am heutigen Donnerstag steht hierzulande vor allem die EZB-Zinsentscheidung im Fokus. Wie erwartet haben die europäischen Währungshüter die erste Leitzinssenkung seit 2019 vorgenommen. Es ging von 4,00 Prozent auf 3,75 Prozent. Die spannendere Frage ist jedoch, wie es danach weitergeht.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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