Die Künstliche Intelligenz war im Jahr 2023 das beherrschende Börsenthema. 2024 geht Hype rund um Anlegerlieblinge wie NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) weiter. Der Spezialist für Grafikprozessoren zeigt dabei immer wieder, dass eine Steigerung möglich ist wir uns gerade erst am Anfang einer neuen industriellen Revolution befinden. Einige fühlen sich bereits an die Anfänge des Internets erinnert. Der KI wird ähnliches Potenzial zugeschrieben, die Welt zu verändern.
KI verändert die Welt
Als KI-Darling NVIDIA am 22. Mai seine Ergebnisse zum ersten Quartal vorstellte, hatten einige Marktteilnehmer im Vorfeld befürchtet, dass die Erwartungen dieses Mal zu hoch sein könnten. Schließlich will der Konzern mit Blackwell eine neue Generation von KI-Halbleitern auf den Markt werfen. Es wurde befürchtet, dass Kunden abwarten und sich bei der Nachfrage nach der alten Generation Hopper zurückhalten könnten.
Diese Befürchtungen wurden jedoch vonseiten des Managements regelrecht beiseite gewischt. Vielmehr wurde angesichts einmal mehr überragender Kennzahlen sowie Kommentare vonseiten der Geschäftsführung deutlich, dass das Wachstum nicht nur nicht langsamer wird, sondern eher eine Wachstumsbeschleunigung eintritt. Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA zeigte sich regelrecht euphorisch.
Eine neue Art von KI-Fabriken
Er sagte, dass die nächste industrielle Revolution begonnen habe – Unternehmen und Länder würden mit NVIDIA zusammenarbeiten, um die Billionen US-Dollar teuren traditionellen Rechenzentren auf beschleunigtes Computing umzustellen und eine neue Art von Rechenzentren – KI-Fabriken – aufzubauen, um „einen neuen Rohstoff zu produzieren: Künstliche Intelligenz.“
Laut Huang soll KI in fast allen Branchen zu erheblichen Produktivitätssteigerungen führen und Unternehmen dabei helfen, kosten- und energieeffizienter zu arbeiten und gleichzeitig ihre Umsatzmöglichkeiten zu erweitern. Welche Wachstumschancen nicht nur NVIDIA mitbringt, sondern die gesamte Branche, zeigt der Umstand, dass ich Analysten mit ihren Prognosen regelrecht überschlagen.
Beispielsweise gehen die Analysten bei der UBS davon aus, dass die weltweiten KI-Ausgaben von 28 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022 auf 420 Mrd. US-Dollar im Jahr 2027 ansteigen sollten. Dies würde einer 15-fachen Steigerung oder einer jährlichen Wachstumsrate von 72 Prozent entsprechen. Dies ist auch wenig verwunderlich, wenn man in die jüngsten Quartalsberichte bei Unternehmen wie Amazon, der Facebook-Mutter Meta Platforms oder der Google-Muttergesellschaft Alphabet schaut.
Dort sind in den kommenden Jahren deutliche Steigerungen bei den Investitionsausgaben vorgesehen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Auch deshalb sollen laut UBS die Ausgaben für KI-Anwendungen und -Modelle von 2,2 Mrd. US-Dollar in 2022 jährlich um 152 Prozent auf 225 Mrd. US-Dollar im Jahr 2027 steigen. werden, was einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 152 % entspricht. Mit Blick auf KI-Infrastrukturen soll es von 25,8 auf 195 Mrd. US-Dollar gehen.
NVIDIA: Apple und Microsoft müssen sich warm anziehen
Wenn es um die Künstliche Intelligenz geht, will jeder dabei sein. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach den NVIDIA-GPUs. Der Konzern verbuchte zuletzt unglaubliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Anleger feierten dies, indem sie der Aktie zu einem Höhenflug verhalfen. Seit Anfang 2024 liegt das Kursplus bei rund 150 Prozent. Im Zuge dessen kletterte der Marktwert über die Marke von 3 Billionen US-Dollar, sodass NVIDIA zeitweise Apple überholen und zum zweitwertvollsten Planeten aufsteigen konnte. Selbst Microsoft ist an der Spitze nicht sicher. Kein Wunder bei diesen Ergebnissen und Aussichten.
NVIDIA konnte die konzernweiten Umsatzerlöse im April-Quartal im Vorjahresvergleich um 262 Prozent auf 26 Mrd. US-Dollar steigern. Analysten hatten gerade einmal mit 24,69 Mrd. US-Dollar gerechnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie schoss um 461 Prozent auf 6,12 US-Dollar, gegenüber Konsensschätzungen von 5,65 US-Dollar. Im entscheidenden Data Center-Bereich kletterten die Erlöse um 427 Prozent auf 22,6 Mrd. US-Dollar. Für das laufende zweite Quartal erwartet das NVIDIA-Management Konzernerlöse von 28 Mrd. US-Dollar. Die Konsensschätzungen betrugen zuletzt 26,8 Mrd. US-Dollar.
Super Micro Computer: Starker NVIDIA-Partner
Trotz des unglaublichen Hypes ist NVIDIA nicht der einzige KI-Profiteur, insbesondere wenn Unternehmen mit dem KI-Darling kooperieren. Zu diesen Profiteuren gehört Super Micro Computer (WKN: A0MKJF / ISIN: US86800U1043). Das Unternehmen entwirft und stellt Server sowie andere Computerinfrastruktur her und ist einer der wichtigsten Anbieter für den Aufbau von NVIDIA-basierten Servern für das Training und den Einsatz von KI-Modellen. Die anwendungsoptimierten, hochleistungsfähigen Server- und Speicherlösungen von Super Micro decken jedoch nicht nur den Bereich Künstliche Intelligenz ab, sondern ein breites Spektrum an rechenintensiven Workloads.
In der heutigen KI-Welt sind vor allem auf den jeweiligen Kunden und seine Anforderungen zugeschnittene Lösungen gefragt. So ist es auch zu erklären, dass die Aktie von Super Micro zwischen 2023 und März 2024 einen unglaublichen Anstieg von rund 80 US-Dollar auf in der Spitze 1.229 US-Dollar hingelegt hatte. Die Geschichte von Super Micro Computer fand ihren vorläufigen Höhepunkt, als die Anteilscheine in den S&P 500 Index aufgenommen wurden, während der Kurs der Aktie zuletzt deutlich zurückkam und Anleger Gewinne mitnahmen.
Alphabet mischt kräftig mit
Eine Zeit lang schien es so, als würde Alphabet (WKN: A14Y6H / ISIN: US02079K1079) im Zuge des KI-Hypes abgehängt zu werden. Allerdings mischt die Google-Muttergesellschaft immer mehr mit, wenn es um die generative Künstliche Intelligenz geht. Dies hat unter anderem die diesjährige Entwicklerkonferenz Google I/O gezeigt. Beispielsweise soll man in Zukunft bei der Google-Suche dank der KI mehrere Fragen stellen können. Daneben stand auch der Chatbot Gemini im Fokus. Mit ihm sollen Text, Bilder, Videos, Code und mehr verarbeitet werden können.
Dass sich die KI-Investitionen bereits jetzt auszahlen, zeigt der Umstand, dass Alphabet im ersten Quartal 2024 so stark wachsen konnte wie schon seit Anfang 2022 nicht mehr. Die konzernweiten Umsatzerlöse kletterten gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 80,5 Mrd. US-Dollar. Es ist das stärkste Wachstum seit Anfang 2022. Erstmals überhaupt soll auch eine Dividende gezahlt werden. Darüber hinaus sollen eigene Aktien im Volumen von 70 Mrd. US-Dollar zurückgekauft werden. Trotzdem bleiben noch genügend Mittel, um die Investitionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz in den kommenden Jahren weiter zu steigern.
Microsoft: Am Beginn des KI-Hypes
Neben NVIDIA gehört Microsoft zu den Anlegerlieblingen im Bereich KI. Schließlich kommen dem Softwarekonzern die Beteiligung an OpenAI und die damit verbundene Zusammenarbeit mit ChatGPT zugute. Dabei steht gerade der Ende 2022 eingeführte Chatbot für den Beginn des KI-Hypes. Im Zuge der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse sagte CFO Amy, dass die Nachfrage nach verbrauchsbasierten KI-Diensten in der Cloud das Angebot übersteigen würde. Vor allem bleibe es schwierig, genügend Rechenzentrumsinfrastruktur bereitzustellen, um KI-Modelle laufen zu lassen.
Ein Grund, warum Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) seine Investitionsausgaben im laufenden Quartal noch einmal deutlich anheben möchte. Im dritten Quartal (Ende März) 2023/24 hatte Microsoft einen Umsatzanstieg um 17 Prozent auf 61,9 Mrd. US-Dollar bewerkstelligt. Dazu hatte insbesondere das Azure-Cloud-Geschäft beigetragen. 7 Prozentpunkte waren der KI geschuldet. Im vorangegangenen Quartal hatte der entsprechende Wert noch bei 6 Prozent gelegen und im ersten Quartal bei 3 Prozent.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Trotz der erreichten Höhen im Fall der NVIDIA-Aktie sowie des an den Tag gelegten Umsatz- und Gewinnwachstums scheint der Spezialist für Grafikprozessoren und KI-Darling vieler Anleger noch reichlich Luft nach oben zu haben. Wie gut, dass NVIDIA nicht der einzige Profiteur des KI-Hypes ist und wir uns mutmaßlich erst am Anfang einer möglicherweise weiteren industriellen Revolution befinden.
Anleger, die gleich auf mehrere Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen wollen, sollten sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.