Während in Europa noch die Folgen der Europawahl analysiert werden, fokussiert man sich an den internationalen Kapitalmärkten bereits auf die anstehenden volkswirtschaftlichen Daten.
Dabei stehen vor allem die Mai-Inflation in den USA sowie der ebenfalls am Mittwoch anstehende Zinsentscheid der Fed im Fokus.
Nach dem überraschend starken Arbeitsmarktbericht für Mai – mit einer leicht angestiegenen Arbeitslosenquote, aber deutlich mehr neugeschaffenen Stellen und einem anhaltend hohen Lohndruck – wird mit einem falkenhaften Ton von Fed-Präsident Jerome Powell gerechnet.
Denn auch die jüngsten Einkaufsmanagerindizes untermauerten trotz sinkender Produktionsdynamik weiter ansteigende Einkaufs- und Verkaufspreise. Es ist daher fraglich, ob die bisher absehbare konjunkturelle Abkühlung den vorhandenen Preisdruck ausreichend senken kann. Solange es dafür keine Anzeichen gibt, wird Powell keine frühzeitige Leitzinssenkung in Aussicht stellen.
Auch, um sich nicht im Nachhinein sagen zu lassen, die Inflationsgefahren unterschätzt zu haben. Selbst wenn die Inflationsdaten überraschen, sollte der allgemeine Marktausblick – mit Ausnahme einzelner Technologieunternehmen – eher gedämpft bleiben.
Ein Kommentar von Carsten Mumm
Er ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.
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